Was kann der Ambit Nachfolger? Als ambitionierter Hobby-Athlet nutzt Bernd Zwinger die Suunto Spartan im Training – und weit darüber hinaus. Hier sind acht Fragen zur neuen GPS-Uhr.
Vieles ist neu in der Spartan. Aber bevor wir zu den Funktionen kommen: Wann, wie und warum kommt die Vielzweckuhr bei dir zum Einsatz?
Ich setze die Uhr tatsächlich 24/7 ein. Die Suunto Spartan ist abseits des Sports definitiv auch eine Uhr für den Alltag. Sie passt sogar zum Anzug und macht sich mit den Smartwatch-Funktionen auch gut im Business-Meeting. Da erkennt man schon eine Evolution im Vergleich zur ersten Ambit, die noch eine reine Sportuhr war. Die alten Qualitäten im Sport wurden nicht nur beibehalten, sondern noch weiter ausgebaut und verschmelzen teilweise mit anderen Bereichen des täglichen Lebens. Suunto Spartan ist also immer dabei. Die einzige Frage, die dabei bleibt ist: Brustgurt mit – ja oder nein?
Was ist neu bei der Suunto Spartan?
Suunto hat wieder viele Features in die neueste Generation gepackt – und die Tür für Software-Updates weit offen gelassen.
Die automatische Synchronisation zwischen Uhr, Movescount und Handy – in meinem Fall ein iPhone – funktioniert blendend und ohne Probleme. Wenn ich die Laufschuhe Zuhause ausziehe und den Computer starte, sehe ich, was ich gerade gelaufen bin sowie Reaktionen von anderen Community-Mitgliedern auf Movescount oder Strava.
Man findet einfach einiges an Inspiration. Vor allem, wenn man die Top-Sportler ein wenig verfolgt. Kilian Jornet zum Beispiel. Oder noch spannender: Die lokalen Spitzensportler in Österreich, wie Philipp Reiter.
Jetzt allerdings alle neue Features aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Was sind die Unterschiede zur Ambit im täglichen Sportgebrauch?
Was Hardware und Bedienung betrifft, ist die Suunto Spartan ein großer Schritt nach vorne. Vom bestens funktionierenden Touchscreen – auch mit verschwitzten Fingern – über das vereinfachte Handling mit den drei anstatt fünf Tasten bis zur Möglichkeit, während dem laufenden Modus andere Dinge als die aktuellen Parameter ansehen zu können. Außerdem kann ich jetzt aus 80 vordefinierten Sportarten auswählen und jedem Display eine eigene Farbe zuordnen, das macht die Erkennung noch einmal leichter. Der Kontrast funktioniert generell sehr gut, auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
Einige Features, die vor einigen Jahren noch relativ neu waren, finden sich in der Spartan in einer weiterentwickelten Version wieder. Zum Beispiel die Anzeige zur Regeneration, die du beim Vorgänger als Richtlinie genutzt hast. Was hat sich da getan?
Da hat Suunto ein neues System ausgearbeitet, bei dem das eigene Empfinden stärker in den Vordergrund gestellt wird. Damit kommt man etwa auch einem Übertraining schneller auf die Spur. Durch die neuen Bewertungs-Smileys geht das leicht von der Hand. Im Gegensatz zu den Kommentaren bei der Ambit bin ich dafür sogar nicht zu faul (lacht). Mit dem Feedback kann ich den Trainingsplan auch besser adaptieren.
Vor dem Wettkampf/Training: Welche Daten, die du aus der Uhr gewinnst, helfen dir bei der Wettkampfvorbereitung?
Bevor ich ins Training oder den Wettkampf einsteige, gehe ich auf Movescount meinen aktuellen Status durch, im Normalfall das Training der letzten Woche. Habe ich zum Beispiel schon länger kein Intervalltraining mehr eingebaut, kann ich das nachholen. Oder, und das ist sehr interessant, ich nehme mir vor, bewusst langsamer zu laufen. Außerdem habe ich dort meinen Trainingsplan hinterlegt, den ich bei Bedarf auf die Spartan schicken kann.
Movescount wurde komplett überarbeitet. An welchem neuen Feature findest du hier gefallen?
Ich mag vor allem, dass ich mir meine Auswertung individuell zusammenstellen lassen kann. So setze ich zum Beispiel die Trainingszeit in Bezug zur Distanz und erhalte ein aussagekräftiges Diagramm, das mich meine Leistung besser einschätzen lässt. Oder ich komme schnell zu Antworten auf Fragen wie: Wie oft bin ich in den letzten drei Monaten über 30 Kilometer gelaufen? Das ist nicht nur visuell sehr schön, sondern erleichtert die Auswertung sehr.
Nutzt du auch die Möglichkeit, neue Routen auf Movescount zu entdecken?
Ja! Das funktioniert sogar sehr gut. Einfach GPS-Track selber erstellen oder runterladen, auf die Uhr schicken und loslaufen. Vor allem bei einem Trainingslager – wie in meinem Fall in Südtirol – ist das eine geniale Möglichkeit, schnell in die Natur zu starten, auch ohne Local Guide. Dank der digitalen Spur auf der Spartan findet man immer zurück zum Ausgangspunkt. Verlaufen ist somit eigentlich ausgeschlossen.
Macht dich die Uhr zu einem besseren Athleten?
Ich meine: definitv ja. Es gibt vielleicht ein paar Spitzenathleten, die sich selbst so gut kennen, dass sie weder Uhr, noch Pulsgurt oder sonstige Hilfsmittel brauchen. Wenn man jetzt aber kein von einem Trainer betreuter Profi ist, kann man sich aus der Uhr wirklich viel rausholen. Ich persönlich komme dadurch leichter aus meiner Komfortzone heraus und kann mich besser fordern.