Für den Mondsee Radmarathon war Sportalpen Athlet Emanuel Reifetshammer so motiviert wie selten: Nachdem ich letztes Jahr wegen Sturz und Defekt nicht finishen konnte, hatte ich heuer eine persönliche Rechnung zu begleichen.
Jäger der Spitzengruppe
Um 8:19 Uhr fiel der Startschuss zum Mondsee Radmarathon. Da die Fahrer der Ü40-Gruppe eine Minute Vorsprung hatten, war die Taktik klar: Vollgas von Anfang an und nach der ersten Steigung zur Spitzengruppe aufschließen. Anscheinend war ich nicht der einzige mit dem Plan, denn einige Teilnehmer legten ebenfalls sofort los und bildeten eine Gruppe. Nach zehn Kilometern wagte ich zum ersten Mal den Blick auf die Durchschnittsgeschwindigkeit: 52 km/h – was für ein Anfangstempo! Kaum hatten wir den ersten Berg erreicht, wurden auch schon Angriffe gefahren. Leider konnte ich das hohe Tempo nicht bis zum Ende mitgehen und es bildete sich ein kleines Loch zwischen der Führungsgruppe und mir. Das war aber nicht so schlimm, denn die Leader waren sich beim Tempomachen nicht ganz einig und so landete ich in St. Gilgen wieder in der Spitzengruppe.
Ausbruchsversuche beim Mondsee Radmarathon
In St. Gilgen beruhigte sich das Durchschnittstempo auf etwa 40 km/h, mit einigen wenigen Tempoverschärfungen. Ab Kilometer 55 folgten immer wieder kleine Hügel, bei denen es zu Attacken kam, aber keiner der Vorstöße war effektiv genug um dem Hauptfeld zu entkommen. Beim Attersee kam auch mir der Gedanke: Sollte ich beim Anstieg in Unterach den Angriff wagen? Die Attacke schien mehr Sinn zu machen als ein Zielsprint, weil meine Stärken eindeutig im Zeitfahren liegen. Vielleicht würden ja noch ein oder zwei Leute mit ausreißen, damit wir uns abwechseln könnten.
Alleine an der Spitze
Kurz vor dem Anstieg nach Unterach platzierte ich mich vorne im Feld und erhöhte das Tempo. Aber: Keiner fuhr mit! Und jetzt?! Egal dachte ich, muss ich es eben alleine probieren. Schnell konnte ich mir einen 400 Meter Vorsprung herausfahren und 12 km lang die Führung des Mondsee Radmarathons genießen. Wobei genießen eigentlich das falsche Wort ist, denn mit Gegenwind hatte ich nicht gerechnet. So schmolz der Vorsprung wieder und wenige Kilometer vor dem Ziel musste ich meine Führung schließlich abgeben. Dann passierte ein schwerer Massensturz, bei dem leider auch einige bekannte Gesichter beteiligt waren, aber ich kam gut davon.
U23 Sieg beim Mondsee Radmarathon
Kurz darauf liefen schon die Vorbereitungen auf die 90 Grad Zielkurve und den anschließenden Sprint. In der Kurve stürzten wieder einmal ein paar Leute vor mir und ich konnte nur mit viel Glück und dank der Super-Bremsleistung meiner Airstreeem Laufräder einen Crash verhindern. Der Schlusssprint war dadurch aber leider verloren.
Im Gesamtklassement wurde es schließlich Rang 25, 13 Sekunden hinter Sieger und Teamkollege Thomas Schörghofer. In der Klasse U23 schaffte ich mit fast einer Minute Vorsprung meinen ersten Sieg! Der Mondsee Radmarathon war auch im vierten Jahr in Folge wieder perfekt.
Im nächsten Jahr bin ich sicher wieder dabei.
Hallo aus Mondsee.
Als Veranstalter des 5-Seen-Radmarathon in Mondsee kann ich Euch für das tolle Angebot für die Radsportler nur beglückwünschen.
Danke Ernst Ahamer