Skitouren Teil 1: Der Tourenlehrpfad
In Lehrbüchern und dem Internet überschlagen sich Informationen zu winterlichen Skitouren. Als Basiswissen eignet sich die Recherche fürs Skitourenplanen natürlich hervorragend. Dennoch weiß jeder erfahrene Sportler, dass Theorie nicht alles ist. Erfahrungen zu sammeln hilft besonders bei riskanten Skitouren, mit verschiedenen Situationen umzugehen. Auch wenn die Tour perfekt geplant ist, kommt es am Berg manchmal anders.
Um die richtige Planung und die Einschätzung der Bedingungen vor Ort zu erlernen und zu üben, wurden die Tourenlehrpfade errichtet.
Skitouren planen ist nicht alles
Die Idee hinter dem Projekt ist natürlich die Sicherheit. Jährlich sterben in Österreich etwa 26 Personen bei Lawinenunglücken, die sie zu 90 Prozent selbst ausgelöst haben. Mangelndes Wissen und falsche Entscheidungen sollen durch die Tourenlehrpfade minimiert werden.
Neben den beiden etablierten Pfaden in Faistenau auf der Loibersbacher Höhe seit 2010 (Salzkammergut) und jenem in Praxmar auf der Lampsenspitze seit 2008 (Tirol) eröffnet am 12. Jänner 2012 am Hochkönig die Dynafit Touring Base.
Die Hänge auf dem Berg sind präpariert und sicher. Sie wurden geschaffen, um den Wintersportler mittels Tafeln und Hilfestellungen bei den ersten Schritten zu unterstützen. Es geht also darum zu lernen, wie man sich vorbereitet und dieses Wissen anschließend testet.
Ergänzend dazu bietet die Website mc2alpin ein Tool, das bei der Vorbereitung auf den Aufstieg hilft.
Was lernt man auf den Skitourenlehrpfaden?
Skitourengeher werden auf dem Pfad und der dazugehörenden Website durch neun Stationen geführt. Anfänger lernen hier die Grundprinzipien und fortgeschrittene frischen ihr Wissen auf. Den Anfang macht die Online-Planung (1), die von zuhause aus erledigt werden kann.
Dann beginnt der eigentliche Aufstieg. Vor Ort wird das Material überprüft (2) und die Wetterlage noch einmal beobachtet. Danach widmen sich die Alpinisten ihrem LVS-Gerät (3). Bei einem Check, der zu Beginn jeder Tour durchgeführt werden soll, wird hier kontrolliert, ob das Gerät funktioniert und die Gruppe mit ihm vertraut ist. Dabei werden sowohl der Empfang als auch die Sendefunktion des Lawinensuchapparats auf die Probe gestellt sowie auf die korrekte Trageweise hingewiesen.
Skitouren planen und üben rettet Leben
Weiter geht es mit Übungen zu Karte und Gelände (4), wo Karteninterpretation und eine Methode zur Messung der Hangneigung behandelt werden. Station 5 beinhaltet die Deutung von Gefahrenzeichen in der Natur. Rissbildung, abgegangene Lawinen, starke Durchfeuchtung oder eine kritische Menge an Neuschnee sind Anzeichen für erhöhte Gefahr und sollten deshalb sicher erkannt werden. Wie das geht, zeigen die Tafeln vor Ort. Je höher die Gefahrenstufe, desto eher sollte man auf steile Hänge verzichten.
Bei Station 6 erfährt man, wann steile Hänge unbedingt gemieden werden sollen. Ein Hinweis, der, wenn er beachtet wird, bis zu 50 Prozent der Unfälle vermeiden helfen kann.
Die gesunde Mischung: Wissen und Spaß
Die vielen Hinweise bei der strategischen Lawinenkunde (7) dienen ebenso der Risikobeurteilung. Wer sich die Tipps verinnerlicht, weiß, was die Reduktionsmethode und das 3×3 Filtersystem sind und warum diese die Skitourengeher schützen können.
Wie Sherlock Holmes sammelt der erfahrene Skitourengeher beim Aufstieg (8) Informationen zu den Verhältnissen. Außerdem wird er durch die Schilder darauf hingewiesen, den Sicherheitsabstand einzuhalten und auf eine klare Kommunikation zur Gruppe zu achten. Am Ziel angekommen wartet die Belohnung.
Eine Abfahrt (9) ist aber ebenso mit Regeln verbunden wie der Aufstieg. So gilt es zum Beispiel Überlegungen anzustellen, ob die Aufstiegsroute als Abfahrt genutzt werden soll oder nicht. Alternative Routen wiederum stellen die Gruppe eventuell vor neue Herausforderungen.
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