Selbst alpine Größen wie David Lama müssen hin und wieder Niederlagen verkraften. Zusammen mit Peter Ortner und Hansjörg Auer bricht der Österreicher seine jüngste Expedition zur Besteigung der Nord-Ost Wand am Masherbrum aufgrund der Bedingungen vorzeitig ab.
Erstbesteigung auf über 7.000 Meter
Wieder einmal hat es David Lama auf eine Wand abgesehen, die schon oft als „unmöglich“ und „unbesteigbar“ betitelt wurde. Und wie immer hat der Österreicher die Rufe der Skeptiker zurückgewiesen.
Dieses Mal allerdings sollten sie (vorerst) recht behalten. Denn die Erstbesteigung der Nord-Ost Wand des Masherbrum im Juli 2014 musste abgebrochen werden. Dabei begann die Expedition zum 7.821 Meter hohen Riesen vielversprechend…
3.500 Meter Fels
Die drei Österreicher hatten sich während der Akklimatisierungsphase im Karakorum Gebirge auf ihr Projekt vorbereitet und in der unwirtlichen Gegend „eingelebt“. Die Schwierigkeit des Unterfangens war aber dennoch immer präsent: „Diese Wand zu klettern ist das schwierigste und komplexeste alpine Unterfangen das wir uns vorstellen können.“, schildert Lama die Situation. Kein Wunder: Insgesamt 3.500 Meter misst die Wand von unten bis oben. Auf der Fläche dazwischen lauern viele Gefahren und Überraschungen. Den Masherbrum zu besteigen schafften überhaupt erst vier Expeditionen – das letzte mal 1985, fünf Jahre vor Lamas Geburt.
Temperatur lässt Eis und Träume schmelzen
Als sich ein mögliches Fenster zur Besteigung auftat zögerte das Team nicht lange. „Schon der Zustieg ist bedrohlich. Man hat ständig das Gefühl, dort nicht willkommen zu sein.“, schildert Lama den Weg zur Wand. Nach dem Einstieg versuchten die Extrembergsteiger so schnell wie möglich an Höhe zu gewinnen. Doch die ungewöhnlich warmen Temperaturen schoben weiteren Bemühungen bald einen Riegel vor. „Damit diese Erstbegehung gelingen kann müssen die Verhältnisse perfekt sein, das war heuer einfach nicht der Fall.“, so Peter Ortner. Wie die Expedition zum Cerro Torre allerdings zeigte, ist die Rückkehr der ehrgeizigen Alpinisten zum Masherbrum jedoch nur eine Frage der Zeit.