Wer nach einem stressigen Tag mit wenig Mahlzeiten trotzdem noch ein Lauf-Workout einschiebt, weil der nächste Marathon bevorsteht, prädestiniert sich für Laufverletzungen – denn genau solche Situationen können der Grund für eine Überanstrengung der Muskeln und Sehnen sein.
#1 Laufverletzungen der Achillessehne
Meistens macht sich der stechende Schmerz nach dem Aufstehen zwischen Ferse und Wadenmuskel bemerkbar – ein Zeichen für eine Entzündung der Achillessehne. Diese ist zuständig für die Kraftübertragung von der Wadenmuskulatur auf die Knochen des Fußes. Wird die Trainingsintensität beim Laufen zu schnell gesteigert und die Muskeln überbeansprucht, kann sich die Achillessehne schnell entzünden.
Vor allem Extrem-Jogger müssen sich häufig mit dieser Laufverletzung herumschlagen. Besserung verspricht diese Trainingsübung: Mit den Zehen auf eine Treppenstufe stellen und die in der Luft hängende Ferse anheben und senken. Den Vorgang 15 Mal wiederholen. Diese Übung kann mehrmals am Tag über mehrere Wochen durchgeführt werden und bereitet die Sehne auf anspruchsvollere Aufgaben vor.
#2 Knieschmerzen
Das sogenannte Läuferknie ist wohl fast jedem Jogger bekannt. Bemerkbar macht es sich als stechender Schmerz an der Außenseite des Kniegelenks. Diese Laufverletzung kann unterschiedliche Ursachen haben. Von falschem Schuhwerk über eine Überbelastung des Gelenks bis hin zu einer Schrägstellung der Hüfte – es gibt viele Möglichkeiten.
Eine Kräftigung der Beinmuskulatur, passende Laufschuhe und ausreichende Dehnübungen können den Knieschmerzen entgegenwirken. Auch ein Schmerzgel kann die Symptome und die Knieschmerzen nach der Laufrunde lindern.
#3 Krämpfe aufgrund eines Nährstoffmangels
Die wohl bekanntesten Sport- und Laufverletzungen sind Krämpfe der Muskulatur. Gerade bei Läufern äußern sie sich in erster Linie in den Waden. Ein Grund dafür ist meistens ein Nährstoffmangel in Kombination mit einem intensiven Training. Um Krämpfen vorzubeugen und ein schmerzfreies Training absolvieren zu können, muss vor allem der Magnesium-Haushalt ausreichend aufgefüllt sein. Bananen oder Nahrungsergänzungsmittel sind gute Magnesium-Lieferanten und damit für eine gestärkte Muskulatur wichtig.
#4 Stressfrakturen: Laufverletzung durch Ermüdung
Stressfrakturen werden auch als Ermüdungsbrüche bezeichnet und sind häufige Laufverletzungen bei überbeanspruchten Knochen. Das „Material“ des Knochens hält der Belastung des Trainings nicht mehr stand und es kommt zu kleinen Frakturen. Gefährdet sind Läufer, die in der Woche mehr als 100 Kilometer laufen. Die Stressfrakturen machen sich mit starken Schmerzen im Bereich der Ferse, des Mittelfußknochens und des Schienbeins bemerkbar. Liegt so ein Ermüdungsbruch vor, muss das Training über mehrere Wochen pausiert werden. Neben der Schonung, sollte ein Arzt für die weitere Behandlung aufgesucht werden.
#5 Fersensporn
Wie bei fast allen Laufverletzungen, liegt auch dem Fersensporn eine zu hohen Belastung zu Grunde. In diesem Fall ist eine Sehnenplatte an der Unterseite des Fußes betroffen, die sich entzündet und daraufhin Schmerzen in der Ferse oder im Fußrücken auslöst. Muskuläre Dysbalancen, also eine unterschiedlich stark trainierte Muskulatur der Beine oder Hüfte und Fußfehlstellungen können die Entstehung eines Fersensporns begünstigen. Zur Behandlung sollte die Muskulatur im Fußbereich und der Waden durch Training gestärkt sowie die Dehnfähigkeit durch passende Übungen erhöht werden.
#6 Schienbeinkantensyndrom
Bei einem Schienbeinkantensyndrom handelt es sich um eine Entzündung der Knochenhaut am Schienbein. Diese äußere Schicht des Knochens ist für die Ernährung und das Dickenwachstum des Knochens zuständig. Treten die Schmerzen am Schienbein bereits nach kurzer Belastung im Lauftraining auf, liegt die Ursache meist an einem Senkfuß. Diese Laufverletzung kann mit speziellen Training sowie Einlagen entgegengewirkt werden. Bis zum Abklingen der Symptome ist eine Sportpause unbedingt nötig.
#7 Leistenbeschwerden
Die „Sportlerleiste“ entsteht häufig schleichend und wird erst zu einem Problem, wenn die Schmerzen kein Training mehr zulassen. Ursache ist meistens, dass Sehnen und Muskeln in der Leistenregion zu sehr beansprucht werden. Liegt zusätzlich über längere Zeit eine Fehlhaltung oder Ungleichheit im Muskeltraining vor, können Leistenbeschwerden auftreten. Eine Reduktion der Belastung und entzündungshemmende Medikamente sollten die Beschwerden innerhalb von sechs Wochen verschwinden lassen. Ist dem nicht so, sollte eine genauere Untersuchung der möglichen Laufverletzung durch einen Fachmann stattfinden.
#8 Zerrung
Eine Zerrung der Wadenmuskulatur ist ebenfalls eine bekannte Laufverletzung. Dabei verhärtet sich der Muskel und schmerzt. Typischer Auslöser ist eine kurzzeitige starke Überlastung zum Beispiel durch schnelle Antritte oder im hügeligen Gelände. Häufig liegt zusätzlich ein Nährstoffmangel des Muskels vor. Entzündungshemmende Medikamente und ausreichend Kühlung helfen, die Schmerzen zu lindern. Zusätzlich sollte der Muskel regelmäßig vorsichtig gedehnt werden.
#9 Laufverletzung aufgrund zu schnell wachsender Muskeln
Das Kompartment-Syndrom bezeichnet eine Durchblutungsstörung in den Beinen. Diese Laufverletzung entsteht dann, wenn sich die Muskulatur der Beine durch das Training schneller aufbaut als das umliegende Bindegewebe. Dadurch entsteht ein Engpass durch den die Durchblutung beeinflusst wird. Das Syndrom tritt vor allem bei Leistungssportlern oder nach Knochenbrüchen auf. Taubheitsgefühle und Störungen der Beweglichkeit sind typische Symptome. Zur Vorbeugung des Kompartment-Syndroms, sollte das Work-out angepasst und der Trainingsumfang nicht so schnell gesteigert werden.