Sportalpen-Athletin Lea ist ein absoluter Bergfex und liebt die Herausforderung – egal ob auf dem Rennrad, auf Skiern oder zu Fuß. Für die Skitourenrennen musste für die vergangene Saison unbedingt ein neuer Rennski her. Die Wahl fiel auf den Hagan Ultra 65. Ob es die richtige Entscheidung war, verrät sie im Testbericht.
Tourenski mit Renn-Genen
Der Hagan Ultra 65 ist eindeutig ein Tourenski für Rennläufer. Sein Kern besteht aus Paulownia Holz, das vor allem mit geringem Gewicht, hoher Elastizität und Stabilität punktet, sowie einem Carbon Ober- und Untergurt. Der Ski erfüllt darüber hinaus auch die Mindestmaße laut ISMF-Reglement (65 mm Mittenbreite und 151 cm Länge für Damen bzw. 161 cm für Herren) und ist mit seinen 700 Gramm pro Ski ein sehr leichter und definitiv aufstiegsorientierter Ski. Perfekt also für alle, die wie ich im Renngeschehen unterwegs sind.
Das Design
Beim Design hat Hagan auf ein auffälliges Neon-Gelb-Grün gesetzt. Durch die Aufschrift lassen sich linker und rechter Ski unterscheiden; definitiv sehr praktisch, besonders dann, wenn es schnell gehen muss. Hagan bietet passend zum Ski auch eine Bindung an, die von ATK hergestellt wird und farblich zum Ski passt. Mir persönlich gefällt das knallige, auffällige Design sehr gut, denn es ergibt ein stimmiges Gesamtbild, das mit den meisten anderen Farben, etwa bei der Bekleidung, harmoniert. Übrigens: Falls jemand auch den Scarpa Alien 1.0 nutzt:
Dieser Schuh hat genau die gleiche Farbe.
Das kann der Hagan Ultra 65
Der Hagan Ultra 65 besitzt eine ABS Seitenwange, die es trotz des geringen Gewichts möglich macht, eine gute Abfahrtsperformance abzurufen. Ich benutze den Ski vor allem bei Rennen, egal ob auf der Piste oder im Gelände. Gleichzeitig bietet der Ski genügend Vorspannung, um als Fahrer auf härterem Untergrund die Kanten gut einsetzen zu können. Dabei ist der Tourenski gleichzeitig aber auch elastisch bzw. steif, sodass man nicht verkantet.
Ich verwende den Ski auch bei Neuschnee, wobei man hier natürlich anmerken muss, dass sich der Auftrieb mit einer Mittenbreite von 65 mm in Grenzen hält. Für mich funktioniert das allerdings bei nicht allzu hohem Pulverstock überraschend gut. Auf eher weichem Untergrund oder einer griffigeren Piste kann der Ski meiner Meinung nach am meisten punkten: Der Ski ist sehr drehfreudig und lässt sich leicht kontrollieren. Solche Abfahrten sind reinster Genuss!
Highlights des Hagan Ultra 65
- Typ: Rennski
- Längen: 151 cm (Damen) & 161 cm (Herren)
- Material: Paulownia Holz
- Gewicht: 700 g
- Taillierung: 97 – 65 – 80
- Rocker: 200 mm
- Bindung: Ultra Bindung
- Felle: Ultra 65 Hybridfell & Ultra 65 Klebefell
- UVP: € 599
Zubehör: Bindung
Passend zum Ski bietet Hagan die erwähnte, gebrandete ATK Rennbindung an. Ich bin vorher schon überzeugter ATK-Nutzer gewesen und finde diese Rennbindung absolut genial. Ein stabiler Vorder- und Hinterbacken aus Alu und Titan (die U-Feder hinten) haben bislang all meine Abenteuer gut mitgemacht. Mit „offener“, also vorne nicht fixierter, Bindung traue ich mich, auch steile Hänge abzufahren und hatte bis dato keinen einzigen Vorfall einer frühzeitigen Fehlauslösung.
Hagan hat beim Ultra 65 als Vorbeugung für das Ausreißen der Bindung eine dünne Titanplatte im Montagebereich einlaminiert. Somit lässt sich die Bindung fest mit dem Ski verbinden und die Schwachstelle wird fast gänzlich eliminiert.
Der Ski hat für die richtige Montage der Bindung vorgezeichnete Markierungen. Dabei ist der Vorderbacken für jede Skischuhgröße am gleichen Punkt. Dieser Drehpunkt ist aufstiegsorientiert festgelegt, das bedeutet, dass sich der Ski in Spitzkehren leicht drehen lässt. Ein Einstechen mit den Skispitzen wird vermieden.
Gleichzeitig ist der günstige Aufstiegsdrehpunkt für Manche allerdings nicht der günstigste Standpunkt für die Abfahrt – zumindest nicht für Menschen mit kleinen Füßen. Die stehen nämlich im Verhältnis zur Skilänge relativ weit vorne, während Leute mit größeren Füßen bzw. Schuhen weiter hinten am Ski stehen. Für meinen Geschmack befinde ich mich mit meiner Schuhgröße 38 etwas zu weit vorne am Ski. Mein Lösungsvorschlag wäre, die vordere Titanplatte einfach 2 Zentimeter zu verlängern.
Zubehör: Felle
Passend zum Ski bietet Hagan zwei verschiedene Felle vom Hersteller Contour für den Ultra 65 an: ein Hybrid– und ein herkömmliches Klebefell. Beide Felle sind zu aus 100% Mohair gefertigt. Trotz schlechter Erfahrung in der Vergangenheit mit Hybridfellen (keine Haftung mehr auf dem Ski bereits nach wenig Nutzung), habe ich mich hier erneut für die Hybrid-Variante entschieden. Zu meiner großen Überraschung funktioniert das Fell bis dato ausgesprochen gut. Es löst sich nicht vom Ski und auch mehrmaliges Auffellen ist kein Problem. Ein weiterer Pluspunkt für diese Variante ist das einfache Lösen vom Ski, besonders am Beginn des Felllebens. – Das ist nicht nur angenehm, sondern spart auch im Rennen in den Wechselzonen wertvolle Zeit.
Mein Fazit
Der Hagan Ultra 65 ist ein optimaler Ski für ambitionierte Skibergsteiger und Rennläufer. Mit 151 cm Länge und inklusive der mitgelieferten Bindung wiegt er auf meiner Küchenwaage nicht einmal 800 Gramm. Er ist aufstiegsorientiert, dennoch sind einige hilfreiche Features wie ABS Seitenwangen und Titanplatten für die feste Verbindung zum Ski und Stahlkanten über die komplette Skilänge verbaut, welche die Abfahrtsperformance steigern.
Meiner Meinung nach ist der Ultra 65 von Hagan ein wirklich gut gelungener und sehr stimmiger Ski, der nicht nur beim Aufstieg auf Pisten, sondern auch bei der Abfahrt im anspruchsvollen Gelände wirklich Spaß macht!