Sportalpen Athletin Bea Bauer hat sich über ein halbes Jahr auf den Ironman Nizza vorbereitet. Am 23. Juni 2013 erfüllte sich der Traum vom ersten „Eisenmann“.
Das Warten hat ein Ende
Nach sieben Monaten intensiven Trainings und wahnsinniger Vorfreude war es endlich so weit: der Ironman in Nizza stand vor der Tür. Schon bei der zehnstündigen Anreise mit dem Auto verspürte ich eine leichte Anspannung, die bis zum Start nicht mehr weggehen sollte. Da wir drei Tage vor dem Startschuss an der Côte d’Azur ankamen blieb noch genügend Zeit um den Startbereich und die Wechselzonen zu begutachten. Dennoch ließ die Nervosität nicht nach und in der Nacht vor dem Rennen konnte ich nicht wirklich viel schlafen. Immerhin fiel mir so das Aufstehen um vier Uhr morgens ziemlich leicht.
Von der Nervosität zum Automatismus
Der Schwimmstart war auf 6:30 Uhr angesetzt. Genügend Zeit also, um mich auf die für mich größte Herausforderung vorzubereiten, auch wenn das bei dem was bevorstand ziemlich schwierig wurde. Gut 3.000 Teilnehmer hatten sich nämlich mittlerweile im Startbereich des Ironman Nizza versammelt. Dazu kam ein extremer Wellengang. Keine guten Vorzeichen für jemanden, der vor einigen Monaten noch keinen Kraulzug zustande brachte. Je näher der Moment rückte, desto mehr driftete ich in meine eigene Welt ab, bis ich von dem Drumherum schließlich gar nichts mehr mitbekam.
Guter Start in den Ironman Nizza
Nach einigen Sekunden im Meer lief plötzlich alles wie von selbst. Nicht zuletzt, weil sich mein Trainingskollege Jürgen an meiner Seite befand und wir uns mit einem guten Startplatz einen Vorteil sichern konnten. Nach einem kurzen Landgang bei 2,4 Kilometern ging es in den letzten Abschnitt und nach 1:31 Stunden war das erste Drittel erledigt. Ich war überglücklich, da ich mit einer deutlich langsameren Zeit gerechnet hatte. Der Umstieg auf das Rad verlief ebenfalls ganz ordentlich, wenngleich mir mein Magen zu Beginn noch etwas Probleme bereitete.
Ironman-Wahnsinn an der Côte d’Azur
Die 180 Kilometer beim Ironman Nizza gestalteten sich mit rund 2.000 Höhenmetern und langen Bergauffahrten ziemlich anspruchsvoll. Vor allem die Abfahrten rangen mir aber den größten Respekt ab. Da auch einige schwere Unfälle passierten, beschloss ich lieber etwas Tempo rauszunehmen. Auf den letzten zehn Kilometern zeigte sich dann, warum dieser Ironman so besonders ist. So eine Stimmung hatte ich noch nie zuvor erlebt. Irgendwie schien die Vorstellung noch einen Marathon zu laufen dennoch wahnsinnig.
Gänsehaut in Nizza
Die Temperaturen waren längst über die 30 Grad Marke geklettert und jeder Laufkilometer wurde zur Hitzeschlacht. Immerhin verlief die Strecke, die in vier Runden an der Promenade absolviert wurde, relativ flach. Obwohl ich schon ziemlich am Ende war überholte ich in meiner Spezialdisziplin fast ausschließlich und musste so gut wie keinen Platz abgeben. Nach 12:39 Stunden hatte ich es schließlich geschafft. Unter Freudentränen und mit Gänsehautfeeling lief ich ins Ziel des Ironman Nizza. Mit den Erinnerungen an die vielen Stunden am Rad und im Wasser, das Triathlon-Trainingscamp und die unzähligen Liter an Schweiß beendete ich meinen ersten Langdistanz Triathlon.
Eure Bea