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Karwendelmarsch 2016 Marco

Bereits zum dritten Mal startete Sportalpen-Athlet Marco Hollaus beim Karwendelmarsch. Völlig spontan entschied er sich nur wenige Wochen vorher für die Teilnahme und erreichte nach nur 5:19:03 Stunden das lang ersehnte Ziel. Von der Vorbereitung bis zu den Erlebnissen an der Strecke.

 

Bestens vorbereitet

Eigentlich wusste ich ja, was mich alles erwartet. Nachdem ich aber beim zweiten Mal aufgrund mangelndem Trainingsaufwand im Vorhinein, aufgeben musste, war ich sehr motiviert für meinen dritten Start. Obwohl ich schon das ganze Jahr über trainierte, entschied ich mich dann doch erst vier Wochen vor dem Start für die Teilnahme.

Mein Rad ließ ich in der Vorbereitungszeit im Keller stehen, dafür glühten meine Laufschuhe. Längere Touren bergauf, an der Technik des Bergablaufens feilen standen am Trainingsplan. Trotz allem bin ich nie mehr als 35 Kilometer gelaufen.

Nervös? Sicher nicht!

Eine Woche vor dem Karwendelmarsch reduzierte ich mein Training, habe viel getrunken und die letzten zwei Tage ernährte ich mich viel von Kohlenhydraten. Natürlich habe ich mir einen Plan zurechtgelegt, den ich während des Marsches umsetzen wollte: Viel trinken und bei den Labestationen immer etwas essen. Ich wusste, sonst würde ich es nicht schaffen.

Nervös war ich eigentlich nie. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich mir persönlich kein Zeitlimit gesetzt habe. Ganz im Gegenteil ich freute mich schon auf die einzigartige Bergkulisse im Karwendel.

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Speed auf den ersten Kilometern

Und dann erschallte schon der Startschuß. Voll motiviert konnte ich die ersten 17 Kilometer genau nach meinem Puls laufen. Zum Karwendelhaus hinauf habe ich so richtig Gas gegeben. Ich wusste, dass ich mir ganz oben mit Bananen, Tee und Wasser wieder Energie holen konnte. Meine Motivation war auf dem Höchstpunkt und ich freute mich schon so richtig aufs Bergablaufen.

Die Motivation hält an

Laufen, laufen, laufen – von der Ladizalm bis zur Falkenhütte hielt ich mein Tempo bei. Und die Glücksgefühle machten sich breit. Auf dem Weg zum Hohljoch und runter zur Eng bekam ich die Extraportion Motivation: Viele Einheimische, die ich kannte, jubelten und klatschten mir zu. Dort überreichte mir mein Freund Stöcke, die ich für den weiteren Aufstieg benötigte. Ein kurzes Stück lief er mit, bis ich wieder auf mich alleine gestellt war. Beim Berglauf zum Binssattel konnte ich nochmal richtig gut Tempo machen. Einem anderen Freund übergab ich dort meine Stöcke, die mich sonst beim Bergablaufen gestört hätte.

Endspurt mit Freundin Heidi

Ich wusste, jetzt geht es nur noch bergab. Ich war immer noch richtig fit. Als mir dann noch am Weg zur Gramai jemand entgegenschrie, dass ich momentan auf dem 30. Platz liege, war das nochmal ein zusätzlicher Ansporn. Mit dem hatte ich wirklich nicht gerechnet. In der Gramai aß ich nochmal eine Banane und trank Wasser, bevor ich meine Freundin Heidi in die Arme schließen konnte, die mich ein Stück lang begleitete.

Dem Ziel so nah

Die Strecke von der Gramai nach Pertisau kannte ich sehr gut. Ich wusste, dass man da noch einmal ordentlich aufs Gas drücken konnte. Das tat ich auch. Und das war die größte Herausforderung für mich. Die letzten drei Kilometer musste ich durchbeißen. Aber wenn man von den Karwendeltälern schon immer den Lautsprecher hört, dann weiß man, dass bald alles geschafft ist.

Geschafft!

Die letzten Meter bis ins Ziel fing der Puls nochmal ordentlich zu schlagen an. So viele Leute im Ziel, die dich mit Zurufen motivieren. Einfach der Hammer. Die Zeit zeigte 5:16:03, als ich die Ziellinie überquerte. Ich war 27. und überglücklich mit meiner Leistung. Nicht nur das, das gesamte Event war wieder einmal top organisiert. Mein Dank gilt alles freiwilligen Helfern und meinen Freunden, die mich immer mit Energie versorgt haben. Nächstes Jahr möchte ich auf alle Fälle wieder am Start sein. Und wer weiß, vielleicht kann ich meine Zeit ja noch toppen…

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