Dieses Mal wurde der Skigebieter auf das Kitzsteinhorn losgelassen. Ein Tag am ewigen Eis des Kapruner Gletschers.
Skifahren am ewigen Eis
Skifahren am Gletscher ist für mich immer etwas Besonderes. Die Höhe, das Panorama und die Abgeschiedenheit sind schlicht einzigartig. Ein Skitag am ewigen Eis ist mit einer speziellen Atmosphäre verbunden. Das gilt vor allem für das Kitzsteinhorn. Die Vorfreude steigt mit jedem Meter, dem ich mich dem Kapruner Gletscher nähere. Lange vor der malerischen Stadt Zell am See sehe ich den spitzen Gipfel des Berges in die Höhe ragen. Ein Navi braucht man hier nicht, so markant wie das Kitzsteinhorn sich aus der Gebirgskette erhebt. Außerdem führt ohnehin nur eine Straße zum Fuße des Berges.
Tipp: Wer in Zell am See Kaprun zu Gast ist kommt mit dem Shuttlebus und den zahlreichen Busstationen unkompliziert und schnell ins Skigebiet.
Einfacher Zugang zum Kitzsteinhorn
Am Parkplatz neben dem Kitz 900 Restaurant beginnt die eigentliche Reise. Es sind nur wenige Meter zu Fuß bis zur ersten Talstation. Dort trifft man auf zwei Lifte, die Besucher zum Ausgangspunkt des Skigebiets Kitzsteinhorn nach Langwied bringen. Die Panoramabahn oder der Gletscherjet I sind die erste und letzte Station für Skifahrer am Kapruner Gletscher. Der Transport – ich habe mich für den Gletscherjet I entschieden – erfolgt schnell und gibt mir die Möglichkeit das Tal um mich herum genauer zu betrachten.
Direkter Weg ins Herz
Nach wenigen Minuten erreiche ich Langwied und werde mit den zahlreichen Möglichkeiten, die das Skigebiet bereit hält, konfrontiert. Hütte, Infotafeln und wiederum zwei Lifte, die mich zum Zentrum bringen, sorgen für die ersten Eindrücke. Ich lasse die Einkehrmöglichkeit vorerst aus, verschaffe mir einen Überblick auf der Tafel und begebe mich in den Gletscherjet II (Alternative: Langwiedbahn), der mich ins Herz des Skigebiets Kitzsteinhorn bringt.
Der Marktplatz im Skigebiet
In der Mitte des Skigebiets läuft alles zusammen. Hier enden und beginnen zahlreiche Abfahrten. Zudem befindet sich dort auch das Alpincenter, das einem belebten Marktplatz gleicht. Gastronomie, Skiverleih und Entspannung am Sonnendeck: Wer nach etwas sucht, wird auch fündig. Besonders genial ist die Freeride Info-Base. Die interaktive Tafel informiert Geländefahrer über sämtliche Informationen sowie die fünf Freeride Lines im Off-piste Bereich des Skigebiets.
Variantenreiches Freeriden
Ich beschließe, gleich ins Geschehen einzusteigen und widme mich zunächst der X3 und dann der X5, die jeweils von der Höhe des Alpincenters wieder nach Langwied führen. Schnell fällt auf, dass sich – fast von selbst – Varianten finden, die auch Profis einiges an Freude bereiten. Sogar an einem betriebsamen Tag wie heute entdecke ich unverspurte Stellen. Top!
Nach dem Ausflug ins Gelände will ich den oberen Teil der Pisten kennenlernen. Um zum höchsten Punkt des Skigebiets zu gelangen, steige ich in die Gipfelbahn.
Panorama Highlight am Kapruner Gletscher
Oben angekommen wird mein ursprünglicher Gedanke, die Pisten runterzujagen, von einem Hinweis unterbrochen. Die Nationalpark Gallery – ein Indoor-Themenweg mit Aussichtsplattform – hat mein Interesse geweckt. Ich schnalle die Skier ab und folge dem Stollen in den Berg. Die Neugier treibt mich immer weiter und führt mich vorbei an Ausstellungsstücken und sechs Infostationen, die über die Geschichte, Geologie und das Klima des Gletschers aufklären. Das beste kommt – wie so oft – zum Schluss: ein Steg am Ende des Stollens führt direkt hinein ins Alpenpanorama und bietet einen sagenhaften Ausblick auf die schroffe Bergwelt. Nach ein paar Minuten und noch viel mehr Fotos geht es allerdings zurück zu den Skiern.
Downhill auf der schwarzen Schlange
Der obere Bereich des Kitzsteinhorns deckt vor allem zwei Typen von Skifahrer ab. Zum einen bieten die Schlepplifte und Pisten mit geringem Gefälle ausreichend Platz für Anfänger und Familien mit Kindern. Zum anderen fühlen sich hier auch Carver wohl, die ihren Riesentorlauf-Schwung trainieren wollen. Die konstante Neigung macht es besonders leicht, stets auf Zug zu bleiben und die breiten Pisten sorgen dafür, dass mich niemand dabei stört. Das große Highlight folgt am Schluss meines ausgedehnten Pistenritts: die Black Mamba. Die steile Abfahrt lässt mich noch einmal alles aus meinen Oberschenkel rausholen, Adrenalinkick inklusive.
Freestylen am Kitzsteinhorn
Bei meiner Auffahrt in Richtung Alpincenter bleibt Zeit, mir Gedanken über die nahe Zukunft zu machen. Auch wenn der Tag sich langsam dem Ende nähert, steht noch immer ein Punkt auf meiner Liste, den ich bisher noch nicht abhaken konnte: die Funparks! Um alle Freestyle-Spots im Gletscherskigebiet zu besuchen reicht dieser Tag nicht aus, aber zumindest ein kurzer Abstecher soll es sein. Wie auch bei den Freeride Abfahrten ist die Auswahl gigantisch. Alleine der „Easy Park“ besitzt über 15 Obstacles – und jede Menge Platz. Genug, um auch völligen Newcomern einen Platz zu bieten, die sich hier nach Lust und Laune austoben können.
Final Destination
Nach ein paar Sprüngen und dem ein oder anderen „Meeting“ mit der Rail wird es Zeit für meine letzte Auffahrt. Das Ziel ist schnell ausgemacht, immerhin habe ich den ganzen Tag noch nichts gegessen. Meine finale Destination: das Ice Camp. Obwohl das Gipfel Restaurant – übrigens Salzburgs höchstgelegenes – das beste Panorama bietet, entscheide ich mich für die außergewöhnliche Iglu-Lounge. Das Interieur aus Eis und die spezielle Atmosphäre sind für mich der perfekte Ausklang für einen extrem abwechslungsreichen Skitag. Wer gerne Wintersportarten kombiniert, hat hier am Gletscher die Möglichkeit Skitouren zu gehen oder auf der Höhenloipe langzulaufen. Für mich geht es jetzt jedenfalls wieder dorthin, wo alles angefangen hat: zum Gletscherjet I.
–––– Skigebieter Fazit ––––
Mehr Abwechslung geht nicht. Das ewige Eis am Kapruner Gletscher bietet einfach alles: Freerider, Freestyler, Carver und Co. finden am Kitzsteinhorn ein Angebot, das für mehrere Tage reicht. Highlights wie die Nationalpark Gallery und das Ice Camp runden das ohnehin umfangreiche Angebot ab.