Gleich zwei Sportalpen Athleten gingen beim Borealis Linz Donau Marathon an den Start. Markus „Meex“ Reich und Flo Grasel ließen auf der Langstrecke keine Zweifel an der Form aufkommen und landeten in den Top 15.
Zwei Sportler, zwei Geschichten
Für den einen war es der Start in die neue Saison. Der andere hatte nach einer kurzen Vorbereitung und einer Expedition im Dschungel Südamerikas nicht mal sich selbst auf der Rechnung. Dennoch war der Borealis Linz Donau Marathon für beide ein voller Erfolg. Meex finishte nach 2:36:05 Stunden sogar als bester Österreicher auf Platz 8! Flo verbesserte nach anfänglichem Tiefstapeln seine Marathon-Bestzeit auf 2:46:32 Stunden und belegte Platz 14. Zwei Geschichten, von zwei Athleten, deren Vorbereitung nicht unterschiedlicher sein hätte können.
Meex‘ Weg zum besten Österreicher
Schon als mich der Wecker um 6:55 Uhr aus den Träumen riss konnte ich es kaum erwarten. Beim Verlassen des Hotelzimmers befand sich meine Stimmung am Höhepunkt. Als sich dann auch noch meine Familie überraschend ankündigte, war ich endgültig „heiß“. Noch mehr Zusatzmotivation holte ich mir auf dem Weg zum Startbereich, als ich die Läufer des bereits gestarteten Viertelmarathons beobachtete. Keine Hektik im Startblock – noch 5 Minuten bis zum Start. Dann endlich: das Signal ertönt, das Adrenalin schießt durch den Körper und ich befinde mich in Bewegung.
Ich hänge mich an die Top-Gruppe aus Kenia, die den Kilometer in 3:35 Minuten bewältigen. Eigentlich ein etwas schnelles Tempo, aber heute schien echt alles zu passen. Bei Kilometer 25 musste ich eine Ausreißergruppe ziehen lassen – nur um sie wenig später wieder einzuholen. Ich war gut unterwegs. Bis zur Markierung mit der Zahl 38 hatte ich nur die Ukrainerin Lehonkova Nataliya im Schlepptau. Kurz vor Schluss zeigte sich, dass ihre Beine etwas lockerer waren, aber das war auch die einzige Position, die ich abgeben musste. Platz 8 im Ziel – bester Österreicher! In so einem Moment denkt man an die harten Einheiten mit Stirnlampe bei Regenwetter. Am Ende zahlt es sich doch aus!
Unverhofft kommt oft: Flo überrascht sich selbst
Richtig bereit war ich für den Marathon eigentlich nie. Ich habe mir selbst im Vorfeld eingeredet, warum ich bei diesem Marathon gar nicht gut abschneiden kann. Die kraftraubende Expedition, nur vier Wochen Training, die fehlende Schnelligkeit – meine Bestzeit vom Wien-Marathon schien in weiter Ferne.
Doch das alles änderte sich am Start. Als ich meine Füße über die Zeitmessplatten bewegte wusste ich sofort, dass ich heute alles geben werde. In nur 1:22:24 Stunden waren die ersten 21 Kilometer bewältigt. Ich war auf Bestleistungs-Kurs! Und auch in der zweiten Hälfte des Rennens nahm die Pace nicht ab. Alles passte an diesem Tag. Als ich nach 2:46:32 Stunden im Ziel ankam, war ich dennoch erstaunt. Ich habe die Lust am Marathon wieder entdeckt und die Neugier auf eine Zeit unter 2:40 Stunden geweckt. Auch wenn das eigentlich gar nicht nicht in meinen Jahresplan passt.