Für Sportalpen Athlet Marco ging es beim Red Bull Dolomitenmann am 9. September zum wiederholten Mal um alles oder nichts. Das Rennen aus der Vogelperspektive.
Gute Chancen
Ich bin heuer mit großen Erwartungen nach Lienz zum Red Bull Dolomitenmann gefahren, da ich wusste, dass wir eines der stärksten Teams hatten.
Nicht nur im Vergleich zu meinen anderen Teilnahmen betrachtet, sondern auch im Bezug auf die anderen Starter. Am Vortag nutzten Chrigl Maurer – am Start im anderen Kolland Top Sport Team – und ich die Gelegenheit, um noch einige Trainingsflüge von der Moosalm zu machen.
Die Moosalm befindet sich dort, wo wir Paragleiter zwischenlanden und zum nächsten Startplatz weiterlaufen. Die Prognosen für den Wettkampftag waren nicht gerade vielversprechend, also war mir jede Trainingsminute recht.
Die Ruhe vor dem Sturm
Am Samstag begann der Tag für uns Paragleiter früh. Am Vortag im Athletenbriefing hieß es, dass erst früh morgens entschieden wird, ob vom Kuhbodentörl oder von der Moosalm geflogen wird.
Um sieben Uhr entschied sich das Komitee schließlich für den Start von ganz oben. „Saucool“ – dachten wir uns alle! Wir wurden mit den Shuttlebussen bis kurz unter die Kerschbaumeralm gebracht und von da aus ging es zu Fuß auf das Kuhbodentörl.
Auf halber Strecke begann sich vor allem der Wind und das Wetter zu verschlechtern. Daher entschied das Rennkomitee kurzfristig, den Start doch auf die Moosalm zu verlagern. Also verkürzte Strecke für uns Piloten.
Das Rennen im Rennen
Als wir unterwegs zur Moosalm waren, befanden sich die Bergläufer bereits auf der Strecke. In meinem Team „Kolland Top Sport International“ lief der regierende Berglaufweltmeister Victor Kiplangat, beim Schwesterteam „Kolland Top Sport Professional“ sprintete Joseph Gray.
Es dauerte nicht lange, ehe die ersten Bergläufer ankamen. Victor landete als Vierter beim Übergabepunkt. Mit dem Schirm in der Hand ging es für mich im Laufschritt von der Moosalm zum Startplatz, auf den Fersen des Red Bull Athleten Paul Guschlbauer.
Verfolgung
Als uns die Ordner einen nach dem anderen ins Rennen ließen, wusste ich, dass die Flugzeit nur etwa eine Viertelstunde betragen würde.
Ich konnte beim Laufen einige Sekunden auf Paul gut machen, aber musste aufpassen, nicht zu schnell zu werden. Auf dem Hang erkannte ich die Silhouette meines Vaters und seines Freundes, die gekommen waren um mich anzufeuern. Es waren nur noch wenige Meter bis ich den Startplatz erreichte, da war Paul schon in der Luft.
Finale Phase
Der Start klappte perfekt. Dennoch war X-Alps Seriensieger Chrigl immer näher gekommen. Ich ging voll ins Gas, musste Chrigl in der Luft allerdings ziehen lassen. Also flog ich so schnell ich konnte hinterher und runter zum Dolomitenstadion, wo tausende Leute sich die Übergabe von Paragleiter zum Mountainbiker ansahen.
Ich war etwa 20 Sekunden nach Chrigl im Ziel und konnte meinem Biker Samuele Porro übergeben. Dieser fuhr ein grandioses Rennen und konnte als Fünfter unserem Kanuten im Kajak Lucas Kubrican übergeben, der noch einen Platz gut machte. Er paddelte wie verrückt und konnte die Einzelwertung für sich entscheiden.
Der vierte Platz beim Dolomitenmann war unterm Strich ein Hammer. Danke an alle die mich unterstützt und angefeuert haben. Es war bisher mein coolster Dolomitenmann!