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MTB Abenteurer Hannes Klausner im Interview

Hannes Klausner hat sich dem Freeriden verschrieben und lebt ein Leben zwischen den Abenteuern. In verschiedenen Ländern, auf unterschiedlichen Untergründen und in Kontakt mit immer neuen Menschen sucht der Neo-Sportalpen Athlet nach der Freiheit – obwohl er sie längst gefunden hat.

Hi Hannes, als was für einen Sportler würdest du dich selbst bezeichnen?

Viele würden mich wohl als Extremsportler bezeichnen. Ich sehe mich eher als Abenteuersportler.

Freeriden ist heutzutage ein oft verwendeter Begriff. Wie würdest du ihn definieren?
„Freeriden ist Freiheit.“

Freeriding ist für mich die Urform des Gravity MTB Sports und repräsentiert die Freiheit in Stil, Bike, Location und so weiter.
Über die Jahre hat sich selbst dieser Begriff zu einer Wettkampfdisziplin verformt. Für mich ist Freeriding immer noch mit totaler Freiheit verbunden, auch wenn ich heutzutage was meine Person in Verbindung mit der Entwicklung des Sports angeht eher zum Begriff Abenteuer-Mountainbiker tendiere.

Was für ein Bike fährst du?

Ich benutze mehrere Bikes. Meine All Mountain, Enduro, Freeride und Downhill Räder sind mit verschiedenen Geometrien und Federwegen ausgestattet, um eben in dieser Freiheit keine Grenzen haben zu müssen. Je nach Tageslaune, Projekt oder Einsatzbereich wähle ich dann mein Bike.

Was reizt dich an den Projekten, die du immer wieder angehst?

Die Idee dahinter. Das Neue. Das Privileg, meine eigene Sache verwirklichen zu können. Außerdem reizt mich die Umsetzung eines Gedankens und der Output, der einem zeigt, was man erreicht hat. All das, angefangen vom ersten Gedanken an ein Projekt von der Idee bis zur Umsetzung und dem Ergebnis machen ein Projekt für mich spannend. Der Weg und das Ziel.

Entwickeln sich diese Projekte immer so, wie du sie planst bzw. dir vorstellst?
Hannes Klausner.

Ich versuche Projekte gut zu planen und den Output zu bekommen, den ich mir wünsche. Immer klappt es allerdings nicht ganz. In solchen Situationen muss man spontan sein und kurzfristig umplanen können bzw. mit Stolpersteinen rechnen.
Das macht es aber nur noch zusätzlich spannend. Man weiß in fremden Ländern, auf Untergründen, die man das erste mal befährt oder bei Menschen, die man das erste Mal trifft nie wirklich, was einen erwartet. Das macht ein Projekt dann auch zum Abenteuer.

Was war dein spannendstes Abenteuer bisher?

Ehrlich gesagt kann ich das nicht sagen. Für mich hat jedes Abenteuer für sich das gewisse Etwas und das ist gut so. Ich möchte hier auch gar nicht werten, sondern mich auf jedes das noch kommt freuen und nicht an einem schon geschehenen messen.

Neben dem Biken wirfst du dich regelmäßig aus dem Flugzeug. Ist Sport für dich ein Mittel, um das Adrenalin aufzustocken? Da steckt doch mehr dahinter als der Zufall?

Sport ist für mich Freiheit! Die Freiheit, das zu tun was ich will und er bringt mich an Orte, die ich ohne ihn nie gesehen und zu Menschen die ich ohne ihn nie getroffen hätte. Es ist ein riesengroßes Vorrecht das machen zu können und ich freue mich jeden einzelnen Tag darüber. Freeriding ist pure Freiheit. Skydiving und Wingsuit fliegen kommt dem ganz nahe und ist eine eigene schwer zu beschreibende Art der Freiheit, die ich für mich entdeckt habe und nie wieder missen möchte.

Beim Fallschirmspringen hast du dich vor einer Weile übel verletzt. Was war passiert?
Das Ergebnis einer verunglückten Landung.

Ich habe bei der Landung mit meinem Fuß ein Erdloch erwischt und mir eine sehr schwere Verletzung im Sprunggelenk zugezogen.

Hat das deine Ambitionen gedämpft?

Nein!

Ist der Hannes Klausner, der das Krankenhaus verlassen hat derselbe wie vorher? Hat er was gelernt? Hat sich was geändert? Hat er mehr Angst wie vorher?

Klar ist er der gleiche wie vorher! Und ja, man lernt aus Sachen wie diesen. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Der Mensch und die Persönlichkeit werden durch viele verschiedene Erlebnisse im Leben geformt. Das ist eines davon.
Man muss bei einem Sport wie diesem mit Verletzungen rechnen und damit umgehen lernen, sonst kann man es auch gleich lassen. Das ist halt Teil des Spiels. Aufhören kommt jedenfalls nicht in Frage.

Wie kommt man eigentlich dazu, diese Projekte zu verwirklichen?

Es ist ein langer Weg und es gibt verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung. In meinem Fall habe ich hart daran gearbeitet und mit der Zeit sehr gute Partner gefunden, die mich unterstützen und ohne die es nicht möglich wäre. Dafür bin ich unglaublich dankbar und deshalb versuche ich ihnen so viel ich kann zurückzugeben.

Du bist ja auch mal Rennen gefahren. Warum hast du das gestoppt?
Abenteuer statt Rennen dominieren das MTB Leben von Hannes Klausner.

Ich war nie richtig gut darin, auch weil es mir nie richtig Spaß gemacht hat. Ich habe nach dem gesucht was ich wirklich liebe und im Freeriding und Abenteuer Mountainbiking bin ich fündig geworden.

Wie sieht es mit der Zukunft aus? Was sind deine nächsten großen Projekte und Ziele?

Ich habe für dieses Jahr und auch darüber hinaus wieder ein paar neue Ideen, die ich umsetzen will und auch werde und freue mich auf jedes einzelne Projekt. Genaues dazu möchte ich aber noch nicht verraten, es soll ja spannend bleiben und Interesse wecken.

Wie lange wirst du dem Sport erhalten bleiben?

Ich hoffe sehr lange!