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MTB Fahrtechnik: Perfektion am Mountainbike

Mountainbiken ist Intuitionssache – zumindest zu einem gewissen Teil. Denn manchmal ist es genau das eigene Gespür, das den Radfahrer fehlleitet. Mit der richtigen Mountainbike Fahrtechnik gelingen die Manöver nicht nur besser, sondern auch schneller und sicherer.

Tipps vom Profi

Zur MTB Fahrtechnik gehören mehr Faktoren, als es zunächst den Anschein macht. Die Ideallinie zu wählen, Anstiege einzuschätzen und bergab das richtige Gefühl zu entwickeln sind Eigenschaften, die mit etwas Übung beeinflussbar sind. Wo man den Hebel zur Verbesserung der Fähigkeiten ansetzt, wissen die Profis von den Fahrschulen am besten. Sabine Enzinger, Geschäftsführerin von Elements Outdoor Sports, brachte die Mountainbike Technik in Saalfelden Leogang auf den sprichwörtlichen Punkt.

Mountainbike Fahrtechnik #1: Kurven

Körper gerade, Bike schräg: mit der richtigen Fahrtechnik fällt Kurvenfahren leichter.

Im Gegensatz zu den Rennradfahrern können sich Mountainbiker nicht immer auf die Liegetechnik verlassen. In den meisten Fällen lässt der Untergrund eine Schräglage von Bike und Körper nicht zu. Abhilfe schafft hier die Drücktechnik. Um eine Kurve möglichst stabil zu bewältigen, bleibt der Körper in einer geraden Position, während das Rad nach innen gedrückt wird. Durch eine Streckung des Innenarmes und eine leichte Beugung des Außenarmes (Ellbogen verlängert den Lenker) wird die Kurvenrichtung vorgegeben. Wichtig: Das Gelenk des Innenarms sollte sich dabei nie überstrecken! „Der Kopf gibt die Richtung vor. Man sollte schon beim Kurveneingang in Richtung Ausgang blicken.“, ergänzt Sabine. Der Bremshebel bleibt während der Richtungsänderung immer offen und wird nur vor der Kurveneinfahrt betätigt, um das Tempo anzupassen.

Mountainbike Fahrtechnik #2: Spitzkehren

Bei den Spitzkehren folgen Vorder- und Hinterrad unterschiedlichen Linien.

Spitzkehren sind der Gefahrenherd Nummer eins auf Mountainbikestrecken. Aber auch hier hat die MTB Technik gleich mehrere elegante Lösungen. „Das Vorder- und Hinterrad folgen je einer anderen Linie. Deshalb ist es wichtig die Kurve möglichst großzügig anzufahren.“, so Sabine. Der Kopf blickt beim Eingang wiederum Richtung Kurvenende und die Pedale werden in waagrechter Position gehalten, um maximale Kontrolle zu garantieren. Die Innenhand hält den Lenker fest und baut die Körperspannung auf, während die Außenhand das MTB durch die Kurve „schiebt“. Wer der Ideallinie auf der Spur ist, kann das Bike auch einfach einmal durch die Kehre schieben. Auch der Drift mit dem Hinterrad ist in einigen Fällen eine Option.

Mountainbike Fahrtechnik #3: Bergauffahren

Auch beim Bergauffahren ist die MTB Fahrtechnik entscheidend.

Beim Bergauffahren beginnen viele einfach zu schnell. Das merkt man an der Atmung. Wenn die unrhythmisch wird, fällt es schwerer Sauerstoff aufzunehmen und das resultiert schließlich in einem Mangel an Power. Am besten ist einfach, auf seinen Körper zu hören.“, erklärt Sabine. Die Stellung am Rad gleicht einer „Kauerposition“: Ellbogen nach unten und Schulter nach vorne – das hält das Rad am Boden. Für die Einstellungen am Bike gilt: Die Federgabel sperren und den Sattel so einstellen, dass das Kniegelenk annähernd gestreckt ist. Auch für die Motivation gibt Sabine einen Tipp mit: „Wenn man sich Ziele auf dem Weg nach oben setzt freut man sich doppelt, wenn diese erreicht werden.“ Wer im Steilen wegfahren möchte, geht der Falllinie aus dem Weg und startet quer im Hang. „Am besten aber nicht mit dem leichtesten Gang, denn dann hat man noch eine Reserve“, so Sabine weiter.

Mountainbike Fahrtechnik #4: Bremsen

Am besten nur einen Finger auf den Bremshebel, das steigert die Körperspannung am Bike.

Beim Bremsen scheint es auf den ersten Blick nicht viel Handlungsspielraum zu geben. Doch ein tieferer Blick in die Mountainbike Technik verrät das eine oder andere Geheimnis. So ist der Mythos vom Bremsverhältnis etwa eine Diskussion, die laut Sabine so gar nicht stattfinden müsste: „In den allermeisten Fällen sollte die Bremskraft am besten auf beide Reifen gleichmäßig aufgeteilt werden. Natürlich gibt es Ausnahmesituationen, aber grundsätzlich gilt das Verhältnis 50:50.

Auf dem Hebel befinden sich maximal zwei (besser nur ein) Finger, damit die Körperspannung erhalten bleibt. Die goldene Regel „Kopf steuert Rad“ gilt auch hier: Während des Bremsvorganges auf den Boden zu starren birgt höchstens ein Unfallrisiko. Apropos: Um unkontrolliertes Stoppen (und damit Unfälle) zu vermeiden bietet sich an, den Druckpunkt der Bremsen auszutesten, in dem man das Bike neben sich herschiebt und die Bremshebel unterschiedlich schnell zuzieht.

Tipps für die Aus- und Weiterbildung

Um tatsächlich sicher im Sattel zu sitzen oder seine Fähigkeiten auszubauen empfiehlt sich ein Kurs in der Fahrschule oder ein Erkundungstripp in die MTB Region Saalfelden Leogang, mit ihren speziellen Bike-Angeboten.