Sportalpen Athlet Lukas hat sich vor kurzem der Challenge des Ötztal Gletscherruns gestellt. Im Review berichtet er von Strapazen, Höhepunkten, seinem Endergebnis in Obergurgl-Hochgurgl und was er von der Region als Trailrunning-Standort hält.
Kräfte messen & Gipfel erklimmen
Das Ötztal & die Region um Hochgurgl-Obergurgl sind vor allem berühmt als eines der schönsten Skigebiete Österreichs. Das auf fast 2000 Metern gelegene Dorf ist aber auch im Sommer einen Besuch wert. Die beeindruckenden Trails in der Gletscher-geladenen Bergwelt sind nur ein paar Monate im Sommer schneefrei und beheimaten den Ötztal Gletscherrun als cooles Trail-Event, bei dem es ab 2019 fünf verschiedene Distanzen zur Auswahl geben wird.
Die Edition 2018 war schon lange als einer meiner großen Saisonhöhepunkte geplant. Vor Ort angekommen, weht mir erst einmal kalte Luft entgegen und der Regen schlägt mir ins Gesicht. Naja, über Nacht soll es besser werden. Und genau so ist es auch: Am Morgen des Startschusses tröpfelt es nur mehr leicht, leider sind die Gipfel aber noch in Wolken gehüllt.
Es bleibt nicht viel Zeit um sich zu ärgern, denn der Startschuss treibt mich fort in die wilde Natur. Anfangs laden leicht ansteigende Trails über Wald und Wiese zum Gas geben ein, doch heißt es an diesem Punkt sich in Zurückhaltung zu üben: es liegen noch 42 Kilometer mit fast 2800 Höhenmetern vor mir.
Ich schraube mich hoch, das Gelände wird alpiner und schließlich kann ich auf dem Weg zum höchsten Punkt des Rennens auf 3000 Metern einige Plätze gut machen und erreiche diesen als gesamt Zweiter. Dort wird erstmal aufgefüllt, jedoch gibt es kein Wasser sondern nur Iso.
Das Ziel naht
Der folgende technische Downhill liegt mir und macht unglaublich Spaß. Was folgt ist ein ewiges Auf und Ab des Geländes, aber leider auch meines Zustandes. Langsam aber sicher kommt die Meute hinter mir näher. Auf dem technischen Abschnitt inklusive exponierter Hängebrücke kann ich die Gruppe noch anführen, doch dann geht leider nicht mehr viel. Immer öfter müssen die Stöcke herhalten, die zahllosen Steigungen plagen mich.
Am Ende erreiche ich Rang Sechs. Wie es aussieht, muss ich wohl noch einmal kommen und eine ordentliche Performance vorlegen. Die Strecke ist eine der interessantesten im Bereich Trail in Österreich. Vieles ist sehr gut laufbar, trotz des alpinen Charakters. Die Bergwelt soll einmalig sein, hoffentlich komme ich nächstes Jahr bei besserer Sicht auch in ihren Genuss.