Daune oder Primaloft? Für Outdoor-Sportler im Winter oft die Frage aller Fragen. Ein Überblick zu den Vor- und Nachteilen der Materialien für den Einsatz im Sport.
Unübertroffenes Naturmaterial
Die Natur bietet seit jeher eine der besten Lösungen für Wärme-Isolierung. Auch bei der Sportkleidung ist das keine Ausnahme: Daunen sind nach wie vor die perfekte Antwort auf klimatisch unangenehme Bedingungen. Nicht immer geht die Herstellung des wärmenden und gleichzeitig feuchtigkeitszirkulierenden Futtermaterials allerdings Hand in Hand mit dem Tierschutz. Christina Kniewasser vom Ratgeberportal mit Fokus auf Tierschutz „Daunenfeder“, gibt einen Einblick darüber, warum sich Daunen im Outdoorsport eignen und welche Materialien sich als Alternativen eignen.
Die Daune und der Outdoorsport
Besonders für Outdoorsportler ist es wichtig, die Feuchtigkeit, die durch den Schweiß verursacht wird, abzuleiten. Der Körper darf dabei trotz der Luftzüge nicht auskühlen. Daunen erfüllen diese Funktionen wie kein anderes Material.
Die hohe Bauschkraft (im Idealfall zwischen 650 und 900 cuin), wird durch feine Kammern zwischen den Daunenfasern erreicht, die sich mit Luft füllen können – und diese Luft wird wiederum von der Körperwärme erhitzt und sorgt für eine angenehme Temperatur. Hinzu kommt, dass Daunenjacken und -hosen besonders weich, anschmiegsam und leicht sind. Perfekt für den Outdoor-Sport also? Ja, aber nur, wenn der Tierschutz stimmt.
Der Tierschutz
Egal ob Daunen, Flaum oder Federn: Das einzige Risiko beim Kauf aller Daunenprodukte ist der Tierschutz. Noch immer werden heute knapp zehn Prozent der Daunen von lebenden Tieren gerupft.
Um Lebendrupf und Zwangsfütterung eine Ende zu bereiten haben sich Hersteller und Organisationen zusammengetan und verschiedene Siegel und Zertifizierungen ins Leben gerufen.
Das Traumpass-Qualitätssiegel beispielsweise, wird nur an Hersteller vergeben, deren „Rohwaren ausschließlich als Nebenprodukte der Geflügelfleischgewinnung von geschlachteten Tieren“ anfallen. Selbiges gilt für den DOWNPASS, der ebenso Lebendrupf ausschließt. Diese Siegel beschränken sich eher auf die Kontrolle der Daunenproduktion im europäischen Raum, während etwa der Responsible Down Standard (RDS) rund um den Globus agiert. Jeder Produzent weltweit kann sich den jährlichen, unregelmäßigen und unangekündigten Kontrollen der RDS-Kontrollorgane unterziehen und sich auszeichnen lassen.
Weitere Zertifikate, die ähnliche Vorschriften verfolgen und kontrollieren sind der Down Codex (der Firma Mountain Equipment) und der Global Traceable Down Standard (GTDS) von Patagonia.
Die Alternativen
Eine Möglichkeit den „tierischen Faktor“ zu umgehen ist das synthetische Isoliermaterial PrimaLoft. Es wurde in den 80ern entwickelt und ist durch ein engmaschiges Netz aus feinen Mikrofasern genauso atmungsfähig, leicht, komprimierfähig und anschmiegsam, wie die Daune. So ein Kunststoff bedeutet aber auch Ressourcenverbrauch. Die Lösung: dafür? Recycling bzw. Thermore Rinnova. Die Fasern dieses Materials bestehen aus recycelten PET-Flaschen und sind unschlagbar in der Funktionalität, pflegeleicht und haben eine lange Lebensdauer, trotz Waschmaschine und Trockner.
Für den Einsatz im Outdoor-Sport ist PrimaLoft eine legitime Alternative, die sich längst etabliert hat. Wer allerdings auf den Ursprung schaut, ist nach wie vor mit Daunen mindestens ebenso gut bedient – und tierfreundlich unterwegs!