Er war Österreichs bester Nachwuchs im Rennradsport, mischte als bester Allrounder im internationalen Radsport mit, gewann als Kapitän des Saeco Teams zweimal die Österreich-Rundfahrt, wurde Österreichischer Meister und holte sich den Titel „Glocknerkönig“ mit einem neuen Rekord beim Bergsprint auf Österreichs höchstem Berg.
Und auch nach seiner Profikarriere hält es der sympathische Salzburger kaum aus, nicht im Sattel zu sitzen. Einen Grund zum Rennrad fahren findet er immer, meist ist dieser mit einer außergewöhnlichen Herausforderung oder einer fixen Idee verbunden. Erst kürzlich legte er mit dem Rad 5.500 km auf seiner Tour d’Iran zurück, um dann mit Tourenskiern den Damavand (5.670 m) zu erklimmen.
Gerrit Glomser lebt und radelt in der Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut. Unsere Redakteure haben ihn getroffen, um einige Hintergrundinfos und Tipps zu erfragen.
Rennrad fahren in der Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut
Gerrit, du bist Testimonial der Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut, wie ist es dazu gekommen?
„Ich kann mich noch gut an das Erstgespräch in Hallein erinnern, wo mir das Projekt von Gabi Pichler vorgestellt wurde. Ich habe den Radsport jahrelang intensiv und professionell gelebt. Die schönen Momente halten sich im Rennradsport in ganz engen Grenzen. Auf einen Tag Ruhm fallen 100 Tage Schweiß und Entbehrungen – wenn überhaupt. Jetzt kann ich den Radsport in vollen Zügen genießen. Und die Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut verbinde ich unbedingt mit Genuss. Da als Testimonial vorstehen zu dürfen, empfinde ich als große Ehre.“
Du bist bereits in sehr vielen Gegenden und Ländern Rennrad gefahren – was hebt die Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut von anderen ab?
„Es ist der unvergleichliche Mix. Wo auf dieser Welt gibt es eine derart große Anzahl an wunderschönen Seen eingesäumt von einer traumhaften Bergkulisse? Das ist einzigartig. Die Rennradregion hat für jeden Radler etwas zu bieten. Ob man flach um den einen oder anderen See fahren will oder enge Bergstraßen wählt, das SalzburgerLand und das Salzkammergut lassen dem radsportbegeisterten Publikum keine Wünsche offen.“
Es gibt auch einige tolle Events in der Region – gibt es für dich einen Favoriten oder bist du bei allen am Start?
„Die Zahl der Radsportveranstaltungen nimmt in Salzburg leider stetig ab. Davor kann man die Augen nicht verschließen und es darf nicht unerwähnt bleiben. Hier gibt es nichts zu beschönigen. Die Veranstaltungen auf dem Rennradsektor, die aber weiterhin im Radsportkalender aufscheinen, allen voran ein Amade in Radstadt, der Vita Club Marathon in Salzburg, der 5-Seen-Marathon Mondsee oder die Eddy Merckx Classic in Eugendorf, sind allesamt gut aufgestellt. Wenn mein Kalender einen Start in der Heimat zulässt, lasse ich mir diese Chance natürlich nicht entgehen. Es wird 2012 vermutlich wieder der Eddy Merckx Classic sein, an der ich teilnehme.“
Worauf legt ein Rennradfahrer, deiner Meinung nach, in seinem Urlaub bzw. Trainingsurlaub besonders Wert?
„Definitiv auf wenig befahrene Straßen und nach dem Training auf kulinarische Köstlichkeiten. Der Gast macht Urlaub und will verwöhnt werden. Die Urlaubsangebote sind dank Internet alle vergleichbar. Eine tolle Region alleine, wie es Salzburg darstellt, reicht bei Weitem nicht mehr. Es sind letzten Endes die Betriebe, die das Salz in der Suppe ausmachen und den Urlaub in einer tollen Destination zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.“
Welche Highlights/Aussichtspunkte/Sehenswürdigkeiten … sollte man auf jeden Fall in seine Touren einbauen?
„Radsport und Österreich ist unweigerlich mit dem Großglockner verbunden. Und ein Weg führt über Salzburg, über Zell am See und Bruck hinein nach Ferleiten und hinauf auf das Fuschertörl. Das ist ein absolutes MUSS für jeden Radler. Die GrohAG trägt dem Radler Rechnung und passt die Infrastruktur an den Radsportler an. Auch daran sieht man, welchen Stellenwert der Radsport im SalzburgerLand genießt. Was der Großglockner für die sportlichen Radler bedeutet, kann die Umrundung des Mondsees für den touristischen Radler bedeuten. Wiederum der Kontrast Berg und See, den das Radbundesland Salzburg und das angrenzende Salzkammergut dem Radler bieten. Für jedermann etwas dabei.“
Hast du spezielle Einkehrtipps, wo man sich gut stärken kann?
„Ich kann nur alles empfehlen, was heimische Hausmannskost anbietet. Warum internationale Küche, wenn es hervorragende heimische Gerichte und Spezialitäten gibt?“
Ende Juni findet die Procycling Rennradwoche statt, wo du auch mit dabei bist – was erwartet die Teilnehmer?
„Es wird ein erstes Tete-à-Tete mit dem Mondsee Radmarathon sein, der bekanntlich von Radsportlern als der beliebteste Radmarathon Europas gewählt wurde. Braucht es dazu noch große Worte und Ankündigungen? Ich denke, das Rahmenprogramm stimmt. Und mit einem Wettergott, der an diesem Wochenende gnädig gestimmt ist, ist die Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut ein weiteres Mal in perfektem Licht präsentiert.“