Das ewige Duell in der Edition 2016: Zum 17. Mal standen sich beim Schafberglauf Mensch und Maschine gegenüber. Bei dieser Ausgabe mit dabei: Sportalpen Athleten Sibylle und Lukas. Der Fight gegen die Dampflok aus Teilnehmersicht.
Teil 1: Sibylles musikalischer Antrieb
Der 22. Mai 2016 brachte mir Positives und Negatives im Vorfeld des Starts beim 17. Schafberglauf. Auf der einen Seite die drückende Hitze und ein nicht enden wollender Darm-Virus. Auf der anderen die Vorfreude auf meinen ersten „richtigen“ Bewerb des Jahres und die Motivation der persönlichen Bestzeit aus dem Vorjahr. Klar, dass sich die positiven Dinge da durchsetzten und ich mich immer mehr auf den Startschuss freute, je näher er kam. Wie immer traf ich beim Aufwärmen auf jede Menge bekannte Gesichter, die mir die Zeit zum Startschuss weiter verkürzten. Um 09:30 Uhr war es allerdings so weit.
Top-Platz in Aussicht
Nachdem ich letztes Jahr meine persönliche Bestzeit mit Musik in den Ohren um ganze sechs Minuten unterbieten konnte, waren die Stöpsel auch heuer Teil der Ausrüstung. Taktisch gesehen ging es 2016 weiter vorne los, damit ich auf den engen Trassen nicht so viel Zeit verlieren musste. Zu meiner Überraschung machte mir der Bauch keine Probleme. Und auch wenn die Füße sich ein bisschen wie Pudding anfühlten ging es doch ziemlich gut vorwärts. Ich wurde kaum überholt und konnte selbst zu einigen „Manövern“ ansetzen. Etwa 1,5 Kilometer vor dem Ziel rief mir jemand „Platz 3“ aus dem Publikum zu.
Die Verfolgerin
Hinter mir wurde es eng: Die Viertplatzierte kam immer näher und konnte mich kurz vor dem Ziel noch überholen. Ich musste sie ziehen lassen, aber im Ziel gab es genug Grund zur Freude! Mit 56:52 Minuten und dem vierten Gesamtrang konnte ich mich erneut verbessern. Ich bin mehr als zufrieden!
Teil 2: Lukas‘ elf Minuten
Auch ich war einer der gut 240 Starter, die es beim Schafberglauf mit der Dampflok aufnahmen. Und auch für mich war der 22. Mai der Saisonauftakt – zumindest was die Bewerbe betraf. Auf den Schafberglauf freute ich mich besonders, denn die konstante Steigung macht die Strecke super „laufbar“, wenn es denn die Beine hergeben. Auf 5,8 Kilometern warteten 1.190 Höhenmeter. Die Schnellsten würden dafür etwa 45 Minuten brauchen, das stand schon vorher fest. Die Atmosphäre am Start war irgendwo zwischen freudig und gespannt angesiedelt. Mit dem Startschuss wurde all das zur Nebensache.
Wie auf Schienen entlang der Schienen
Nach dem Start ging es sofort bergauf und die Läufer schlängelten sich den Schienen entlang nach oben. Hier im ersten Teil verlor ich im Gedränge etwas Zeit, konnte mich aber an das zweite Pulk im Feld anhängen. Im mittleren Teil wurde es noch einmal richtig hart, da die Temperatur an diesem ersten Sommertag relativ hoch war. Ab der Alpe und über der Baumgrenze wehte ein angenehmes Lüftchen, ich fand einen guten Rhythmus und konnte noch einmal ordentlich Gas geben.
Belohnung mit Aussicht
Die letzten Meter ins Ziel verliefen auf dem Wanderweg, weil die Bahngleise hier in einem Tunnel weiterführen. Ich legte meinen Schlusssprint hin und wurde mit einer Medaille empfangen. Oben hieß es das geniale Panorama und die Sonne zu genießen. Der Lauf war wirklich ein Erlebnis, nicht zuletzt durch die atemberaubende Aussicht im Ziel und die Rückfahrt mit der Dampflok. Ich war mit meinen 56 Minuten (33. Platz) zwar immer noch elf Minuten langsamer als die Dampflok und der Sieger, aber es geht in die richtige Richtung. Nächstes Jahr wird wieder angegriffen!