Anfang am Ende des Ötztals
Um nach Obergurgl-Hochgurgl zu gelangen, führt mich meine Anreise einmal durch das ganze Ötztal. Nach dem Talanfang in Oetz lasse ich auch die Weltcup-Destination Sölden hinter mir und lande schließlich auf einer Serpentinenstraße am Ende des Tales, die mich direkt ins Skigebiet leitet. Die zahlreichen Kehren lassen eines schnell erahnen: Hier geht es hoch hinaus! Und tatsächlich: Je höher ich mich vorarbeite, desto weißer wird die Umgebung. Keine Spur vom wärmsten Winter seit Jahrhunderten. Hier ist der Schnee ein treuer Stammgast.
Das doppelte Skigebiet Obergurgl Hochgurgl
Das riesige Skigebiet im Ötztal besteht eigentlich aus zwei – an sich schon großen – Arealen, die mit einer modernen Transfer-Gondel verbunden wurden. Während meiner Anreise stoße ich zuerst auf die Talstation der Hochgurgler Bahnen. Ich entschließe mich allerdings dafür, meinen Skitag in Obergurgl zu starten. Also steige ich ein paar hundert Meter weiter in eine Gondel der Festkoglbahn, die mir während der Auffahrt gleichzeitig einen guten Überblick über das Skigebiet verschafft. Mein Skitag hat, zumindest in meinem Kopf, bereits Form angenommen.
Ein rasanter Start
Die erste Abfahrt – die rote Piste Nummer 3 – wirft den Plan vom gemütlichen Einstieg allerdings schnell über Board: super-breit, komplett leer und perfekt präpariert – hier muss ich einfach meine Grenzen testen. Über sportliche Kurven und lange Geraden lande ich nach einer langen Abfahrt erneut in Obergurgl. Noch einmal wähle ich die Festkoglbahn um aufwärts zu gelangen. Dieses Mal geht es allerdings über die andere Seite nach unten.
Freestylen in Obergurgl Hochgurgl
Nach wenigen Sekunden erwartet mich und meinen Twin-Tip eine freudige Überraschung in Form eines Funparks. Rainbow-Rail, Kicker, Curve Box und verschiedene Obstacles: Hier treffen Freestyler auf alles, inklusive einen Lift, der einen schnell wieder an den Start des Parks bringt. Zwei verschiedene Lines sorgen zudem auch in der Rush-Hour für kurze Wartezeiten. Eine gute Stunde verbringe ich im Funpark Obergurgl, ehe mich die Neugier in Richtung Transfer-Gondel treibt.
Essen auf 3.000 Metern
Etwa auf halber Strecke der Festkogelbahn befindet sich der Top-Express mit dem Reiseziel Hochgurgl. Der zehnminütige Transfer bietet ein gutes Zeitfenster, um sich zu entspannen und die Eindrücke der umliegenden 3.000er aufzusaugen. Von der „Bergstation“ in Hochgurgl zählt für mich (und meinen Magen) zunächst nur eines: der Top Mountain Star auf 3.082 Metern. Mit den beiden Wurmkoglbahnen (I und II) ist das Restaurant mit Aussichtsplattform schnell erreicht. Das Mittagessen schmeckt mit dem unvergleichlichen Panorama im Blick gleich doppelt so gut. Wer auf eine große Auswahl an Speisen Wert legt, sollte jedoch lieber in der etwas weiter unten liegenden Wurmkoglhütte einkehren, da am Top Mountain Star nur Snacks serviert werden.
Pistenmix
Den Nachmittag des Skitags verbringe ich größtenteils auf der Hochgurgler Seite. Die fünf schwarzen Pisten verleiten mich immer wieder zu rasanten Abfahrten. Wenn die Oberschenkel sich bemerkbar machen, wird auf den blauen Pisten relaxt. Rechtzeitig zur obligatorischen Nachmittags-Schoko steige ich wieder in die Transfergondel und bin einmal mehr auf dem Weg zur Bergstation der Festkoglbahn. Dort findet sich nämlich mit der Festkoglalm eine moderne Skihütte, in der sich locker Stunden verbringen ließen. Das wäre allerdings doch etwas zu früh, denn noch fehlt mit dem Besuch der Hohen Mut (2.670 m) eines der Highlights des heutigen Tages.
Fotospot in Obergurgl Hochgurgl
Kleine ganz groß im Kinderland
Die finale Route führt mich zuerst über die rote Piste Nummer 1 und später über die blaue Nummer 6, deren Ende mich direkt bei der Kinderskischule „ausspuckt“. Das Kinderland betreut alle Altersgruppen auf einer großzügigen Anlage. Ein Segen für alle Skigäste, die mit dem Nachwuchs unterwegs sind. Für mich geht es mit einem kurzen Schlepplift ein letztes Mal aufwärts, ehe ich an der Talstation der Festkogelbahn meinen Skitag beende.
–––– Skigebieter Fazit ––––
Das Skierlebnis auf bis zu 3.000 Metern vereint variantenreiche Pisten mit einem Bergpanorama, das in dieser Form nirgendwo sonst zu finden ist. Almen mit atemberaubenden Aussichten und der schnelle Transport machen das schneesichere Skiparadies zu einem der absoluten Top-Tipps für den Winter. Aufgrund der Lage fällt der Anteil an Tagesgästen sehr gering aus und so hat man stets genügend Platz auf den Pisten, um seine Spuren in den Schnee zu ziehen.