Skigebiet Obertauern: Party, Piste und wärmende Lifte
Während in anderen Skigebieten die Schneekanonen mit Maximalkraft laufen, schöpft die Pistencrew am Obertauern aufgrund seiner Lage aus dem Vollen. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk beginnt die Saison meistens im November.
Auf der Sonnenseite der Berge
Der Anfahrtsweg führt zu 90 Prozent über die Autobahn und stellt erst am Ende das Auto vor kleinere Herausforderungen. Trotzdem sind auch an stürmischen Tagen die Anfahrtswege geräumt und gut befahrbar. Wer sich gar nicht erst mit der Anfahrt abgeben will, kann sich vom Klagenfurter Flughafen oder vom Salzburg Airport aus für etwa 50 Euro pro Person ein Taxi-Shuttle bestellen. Skifans aus Radstadt und dem Lungau können zudem auf einen gratis Skibus zurückgreifen. Als einheimisches Bergvolk lag für uns jedoch die Anreise per Auto auf der Hand, zumal genug Gratisparkplätze zur Verfügung stehen. Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden (Abreise Salzburg Stadt) hatten wir auch schon die Liftkarten in der Hand. Im Tal wird man zugleich vor die erste Entscheidung gestellt: Welchen Berg nehme ich? Die Reise beginnt je nach Entschluss mit einer Gondel oder einem Sessellift.
Lift me up Obertauern
Generell laufen die Liftanlagen in einer ansprechenden Speed. Die Verbindung der Beförderungsanlagen ist außerdem so angeordnet, dass man sich in keinem Lift lange aufhalten muss. Den Großteil machen die klassischen Sessellifte aus, unterstützt von einer Gondel. Die Qualität der Anlagen reicht von den älteren Vierer-Modellen bis hin zu beheizten Sechserliften inklusive Windschutz. Nach dem Ausstieg fällt uns sofort eines auf: glühende Schneestangen. Auch bei schlechter Sicht kann man sich dank der phosphoreszierenden Markierungen immer wunderbar orientieren.
Du musst deinen Weg finden
Begleitet von zahlreichen Pistenraupen, die bemüht waren, die endlosen Massen an Neuschnee unter Kontrolle zu bringen, carven wir talwärts. Zuerst inspizierten wir von der Bergstation abwärts die „Familienpisten“. Gut präpariert und erstaunlich breit präsentieren sich die Hänge von Rot bis Blau. Racer nutzen eine der sieben schwarzen Pisten. In Profi’s Paradise erfreut man sich an Herausforderungen, die ihre Farbe auch verdient haben. Nettes Gimmick: Mit Vollgas und Hocke testen wir bei Messanlagen unsere Speed, die auf der Straße die meisten Radarfallen auslösen lassen würde.
Volle Mägen und trockene Kehlen
90 km/h später war es Zeit für das Mittagessen. Der herzhafte Double-Cheeseburger in der Lürzeralm mit einem buchstäblichen Haufen Pommes sättigt sogar Redakteursmägen.
Die einfach zu erreichenden Hütten bestechen generell mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einem angenehmen Ambiente. Auch der Jagatee auf der Edelweißalm passte gut ins Konzept. Lustige Poster und 4,5-Liter-Wodkaflaschen lassen erahnen, dass hier von Zeit zu Zeit die eine oder andere Après-Ski-Party stattfindet.
Freestyle und Powder
Wer sich das wundervolle Panorama abseits der Piste geben will, findet zahlreiche Möglichkeiten, in die Natur einzudringen. Die massiven Schneeschichten sorgen fast immer dafür, dass man seine Spuren so frei wie möglich ziehen kann. Auch die Freestyler finden am Obertauern Gefallen. Der Longplaypark bietet genug Attraktionen für Einsteiger bis hin zu Profis. Apropos Einsteiger: Skischulen gibt’s am Obertauern wie Sand am Meer. Nach einem erfolgreichen Skitag steigen Genießer noch in einem Komforthotel ab und lassen sich im Whirlpool verwöhnen. Ausdauernde bleiben Montag und Donnerstag auch noch von 19:00-22:00 Uhr beim Nachtskilauf auf der Piste.