Wer vom soliden, langgezogenen Carvingschwung in die etwas wendigere Welt der Slalomfahrer abtauchen will, muss einiges beachten. Um herauszufinden was, haben wir uns mit Karl Pellikan von der Skischule St.Michael getroffen.
Notwendige Option
Der Carvingschwung ist die eine Sache. Mit langen Kurven über die Piste zu gleiten reicht vielen schon für das persönliche Skivergnügen. Doch der Kurzschwung führt die Skitechnik noch einen (nötgen) Schritt weiter. Denn nur dadurch können sich Skifahrer dem Gelände richtig anpassen, das Tempo variieren und schnell reagieren. Jeder, der seine Art Ski zu fahren perfektionieren will, kommt um den Kurzschwung nicht herum. Denn nicht immer hat man die Möglichkeit lange Radien zu fahren. Auf Ziehwegen und Engpassagen ist der Kurzschwung oft die einzige Option.
Die Phasen des Kurzschwungs
„Mit Kurzschwung meint man heute Kurven, die einen Radius von 11 bis 13 Metern aufweisen“, so Pellikan. Dass diese engen Kehren eine andere Technik erfordern, liegt auf der Hand. Aber wie kommt man zum Kurzschwung? Der Skilehrer teilt den Ablauf in drei Phasen.
Phase 1: Kurvenanfang
Man kann sich das – bildlich gesprochen – etwa so vorstellen: „Es sind die Zehen im Skischuh, die den Schwung einleiten. Die flexible Drehbewegung wird dabei vom Rocker unterstützt, der beim Umkippen sofort im Schnee ,greift‘.“, so Pellikan.
Phase 2: Kurvenmitte
Die kritische Phase des Schwungs. Im vollen Sohlenstand versucht man, in der Mitte der Kurve vollen Druck aufzubauen und den Ski auf eine Carvinglinie zu bringen. Skier mit einer guten Biegelinie unterstützen diese Phase.
Phase 3: Kurvenausgang
Am Schluss des Schwunges sollte versucht werden Druck auf das Skiende zu bringen. Hier beeinflusst die Wahl des Skischuhs maßgeblich das Geschehen. Ein Schuh, der die Kraftübertragung perfekt unterstützt – etwa mit Carbonheck – transportiert die Energie besser an das Ende des Skis.
5 Tipps zum Kurzschwung
- Die richtige Ausrüstung wählen
- Den Kurzschwung leicht andriften und am Ende der Kurve entlang der Steuerphase nach der Taillierung fahren
- Die Geschwindigkeit halten – auch in steilem Gelände
- Den Oberkörper ruhig und in Falllinie halten
- Die Beine wie ein Pendel arbeiten lassen. Eine gute Übung dazu ist der „Delphinschwung“. Beim Schwungende werden dabei die Fußspitzen angehoben (womit der Druck auf die Fersen übergeht) und beim Wechsel in den neuen Schwungansatz wieder nach unten gesenkt.
„Sieht man jemandem von unten zu, der die Skitechnik perfektioniert hat, würde man feststellen, dass der Fahrer einen immer anschaut“, so Pellikan. Darauf zu achten, den Oberkörper nie zu weit aus der Falllinie zu bringen ist einer der wichtigsten Merksätze beim Kurzschwung. Fürs Üben rät der Profi folgendes: „Am besten man probiert zuerst im flachen Hang den Schwung hoch anzusetzen, aus der Falllinie rauszusteuern, sich zu lösen und anschließend wieder in die Falllinie einzufahren. Das ganze wird relativ stark aus den Beinen heraus gesteuert.“
Der richtige Ski für den Kurzschwung
Für den Kurzschwung gibt es nur eine wirklich richtige Sorte von Skiern, die folgende Merkmale aufweist:
- Breite, weiche Schaufel
- Kurze Länge
- Rocker
- Slalom-Taillierung
Die Schaufel lässt einen leicht in die Kurvenmitte kommen. In der Mittelphase, wenn die Fliehkräfte am stärksten sind, sorgt die gute Biegelinie für ausreichend Traktion. Schnell unterwegs ist man mit der richtigen Technik mit dem Redster Doubledeck SL. Das Spitzenmodell von Atomic legt die Latte für Slalomski nach ganz oben. Die Doppeldecktechnologie sorgt für die nötige Steifigkeit und die Flex-Zone für einen spielend leichten Kantenwechsel. Etwas kraftsparender präsentiert sich der Redster ST, der auch für Einsteiger geeignet ist.