Skitester Christoph war mit dem neuen Riesenslalom-Monster von Nordica unterwegs. Der Dombermann GS R orientiert sich am Weltcupmodell der Profis und kämpft mit um die Speedkrone auf der Piste.
Vom Weltcup in den Handel
Die Fertigungsmethode des Nordica Dobermann ist mehr als ambitioniert. Für die Herstellung des Riesenslalomskis wird die Bauweise des Profimodells (!) aus dem Weltcup herangezogen. Das Ergebnis: ein superleichter Holzkernski, mit dem auf der Piste alles möglich ist. Der Radius bewegt sich je nach Länge irgendwo zwischen 18 und 20 Meter. Ausgeliefert wird der Dobermann in vier Größen:
- 172cm: 115-71-99
- 176cm: 115-71-99,5
- 182cm: 115-71-100
- 186cm: 115-71-100
Die verbauten Tech-Innovationen, wie die beiden Titanium-Schichten oder die verbesserte Kraftübertragung (EDT), sollen den Dobermann auch bei Höchstgeschwindigkeiten zu einem kleinen Handlingwunder machen. Also genau das, was man sich von einem aggressiven Riesentorlaufski erwartet. Also ab auf die Piste!
Die Witterung aufgenommen
Der Dobermann verhält sich – ganz seinem tierischen Vorbild entsprechend – instinktiv. Beim Schwungansatz überzeugt der Nordica vor allem bei Top-Speed durch die immer vorhandene Kontrolle.
Der extreme Rocker an der Schaufel (camrock) lässt mich spielend leicht Aufkanten und die Richtung wechseln. Wer die die Kurven mit viel Druck fährt, muss allerdings früher oder später mit einem Kraftverlust rechnen. Aber auch hier spielt der Dobermann mit: Langgezogene Schwünge auf der Piste – ob als Genuss oder Entspannung – gehen ihm unglaublich leicht von der Hand.
Laufruhe und Kontrolle des Nordica Dobermann
Der gute Rebound beim Kurvenausgang lässt mich immer spüren, was gleich auf mich zukommt. Der Dobermann kommt ganz ohne ungewollte Überraschungen aus.
Wichtig für Pistenracer: Bei hohen Geschwindigkeiten bestätigt er die erwartete Laufruhe und „summt“ über die Hänge.
Hin und wieder passiert es dann sogar, dass man einfach vergisst was für ein Speed-Monster man sich an die Füße geschnallt hat.
Der Dobermann Skischuh
Mit dem neuen Dobermannski kommt auch eine Serie von Skischuhen, die sich vor allem in ihrer Flex-Werten und somit in ihrer Härte unterscheiden. Sogar eine Weltcupversion mit einem Flex-Wert von 150 wird angeboten. Für den Test reichte mir allerdings der Dobermann 120. Auch hier merkt man, was sich Nordica bei der Serie gedacht hat: Die Leistenbreite fällt gering aus und macht den Schuh zu einem feinen Werkzeug, dass mich extrem präzise agieren lässt. Für lange Skitage ist die breite Zehenbox eine echte Erleichterung.
Typ-Empfehlung
Die neue Riesenslalomwucht von Nordica ist jedem anzuraten, der sich bei hohen Geschwindigkeiten zuhause fühlt und die nötige Portion Kraft mitbringt. Kontrolle auf dem Punkt, leichte Richtungswechsel und enorme Laufruhe zeichnen den Dobermann aus.