Dr. Sean Steinbach ist Facharzt für Anästhesie mit regelmäßiger Beteiligung an orthopädischen Operationen. Außerdem ist er seit 2009 begeisterter Snowbiker. Die Erkenntnisse seiner Teilnahme beim „Derby de la Meije 2012“ liefern verletzten Wintersportfans und Dauerpatienten ungeahnte Hoffnung.
Erstes Snowbike startet beim Derby de la Meije
Die französische Gemeinde La Grave ist jedes Jahr im Frühling Gastgeber eines der größten Freeriding Events in Europa. Rund 1.100 Wintersportler starten in 3.550 Metern Höhe auf einen Weg, der keine Begrenzungen kennt. Auf 1.800 Höhenmetern wartet die Zielflagge. Der Weg nach unten ist dabei zu jeder Zeit frei wählbar. Welches Material man sich an die Füße schnallt, ist ebenso egal. Umso erstaunlicher, dass Dr. Steinbach der erste Snowbiker bei der seit 24 Jahren existierenden Veranstaltung war. 18 Minuten und 32 Sekunden dauerte das Rennen für ihn. Platz 901 war es am Ende. Da das Derby aber auch Anstiege zu Fuß verlangt, war ohnehin nicht mit einem Sieg zu rechnen. „Der wichtigste Moment bei so einem Rennen ist ohnehin der Spaß“, so Steinbach.
Snowbike als Eisbrecher
Dass nur eine Handvoll Verrückter, die das Rennen unter acht Minuten beenden, tatsächlich auf Rekordjagd gehen, zeigt den Charakter des Wettkampfes. Nicht wenige Teilnehmer tauchen sogar in Verkleidung auf. Auch nach der Zieleinkunft regiert die Gemütlichkeit. Tanzeinlagen, ein gemeinsames Essen und ein Konzert runden das Event ab. Ins Gespräch kommt man in La Grave schnell, besonders wenn man ein Gerät wie das Snowbike unterm Arm hat. „Das Snowbike löste großes Interesse aus“, berichtet der Anästhesist.
Hoffnungsspender Snowbike
Aber auch aus medizinischer Sicht weiß das Snowbike zu überzeugen. Da der Facharzt nach etlichen Sportverletzungen selbst an Knieproblemen leidet, musste er sich nach einem Wintersportgerät umsehen, das die Belastung in Grenzen hält – und fand das Snowbike. Durch die sitzende Position wird der Druck von den Knien und Sprunggelenken genommen, der Schwerpunkt wird verlagert und die Gravitation wirkt nicht mehr so stark auf die Problemstellen. So wird selbst für Menschen mit Knorpelschäden, Kreuzbandrissen oder Meniskusläsionen der Winter wieder sportlich.