Mario Stecher kritisierte nach seiner Silbermedaille bei der WM der Nordischen Kombinierer in Val di Fiemme seinen eigenen Sponsor Fischer. Die Konsequenz: der Sponsorvertrag wurde aufgelöst.
Krise trotz Erfolg
Eigentlich lief die Nordische Ski WM für die Kombinierer gar nicht schlecht. Abgesehen von dem verspielten Vorsprung im Teambewerb präsentierte sich die ÖSV Mannschaft durchaus erfolgreich. Mario Stecher sorgte mit seiner Silbermedaille im Einzel auf den zehn Kilometern selbst für das Highlight. Dennoch war Stecher nicht nach Feiern zumute. Der Ärger über seinen Sponsor Fischer und dessen fehlendes Engagement übertönte die Freude über das Edelmetall. Die Situation sei seit Jahren schlecht. Kombinierer, so Stecher, würden nicht respektiert.
Stecher vs. Sponsor
In seinen eigenen Worten beschreibt Stecher die Lage so: „Es ist so, das muss man ganz klar sagen: Wir haben eine sensationell gute Mannschaft, die unsere Ski präpariert, die tun ihr Bestes, aber was der Unterschied zu Jason (Lamy-Chappuis, Anm.) oder Frankreich und uns ist: Da steht eine komplette Firma hinter der Mannschaft und das ist bei uns nicht so„. Die Serviceleute trifft laut Stecher also keine Schuld an der Misere. Unterstützung, wie sie Salomon an den Tag legt, hätte sich der Steirer auch von Fischer gewünscht.
Die Reaktion von Fischer
Auf die Aussagen von Mario Stecher reagierte der Konzern umgehend. „Das waren bedauerliche Aussagen. Diese Form von Negativwerbung kann die Firma Fischer nicht gebrauchen. Wir sind alle sehr enttäuscht von Mario Stecher und ziehen daraus folgende Konsequenz: Er darf bis Samstag unser Material behalten, aber danach ist die Zusammenarbeit mit ihm beendet! Ich will nicht, dass der Name Mario Stecher weiter mit der Firma Fischer in Verbindung gebracht wird.“, so Gerhard Urain, Rennsportchef des österreichischen Herstellers. Ob die Kritik in der Öffentlichkeit angebracht war, ist die eine Frage. Ob erneute interne Hinweise Stechers Änderungen bei Fischer hervorgerufen hätten, die andere.
Kampf um Anerkennung
Im Detail ging es Stecher vor allem um den Stellenwert innerhalb der Philosophie des Unternehmens. Langlaufstars wie Petter Northug wurden von Fischer bevorzugt, meint der Kombinierer. Das Material, das am Ende bei ihm ankam, war oft nicht gut genug. Besonders an kalten Wettkampftagen fühlte sich der Steirer vernachlässigt. Die Belagsmischung etwa entsprach meist nicht den Wünschen Stechers. Dass er seine Aussagen in den Medien publik machte, störte wiederum den Hersteller. Ob die Geschichte am Ende noch eine Moral entwickelt hängt von den weiteren Schritten ab.