Kräuterwandern als geschmackvolle Ergänzung zur Bewegung: Wanderungen und Trailläufe sind eine ideale Gelegenheit, um die gustatorischen Sinne anzusprechen. Gourmet-Koch und Salomon Trail-Aushängeschild Peter Fankhauser über Kräuter-Arten, Quellen und Verarbeitungsmöglichkeiten.
Doppelter Genuss
Seit über 20 Jahren verbindet Salomon Athlet Peter Fankhauser seinen Beruf als Koch mit seiner Leidenschaft in den Bergen. Beim Wandern und Trailrunning sammelt er jene Puzzlestücke, die seinen Rezepten den extra „Biss“ verleihen. Mit einem aufmerksamen Auge und ein wenig Fingerfertigkeit schafft das jeder Hobbykoch, vorausgesetzt er weiß, wonach er sucht. Für Genussmenschen ist Kräuterwandern deshalb die Verlockung schlechthin: Geniale Bergpanoramas treffen auf geschmackvoll zubereitete Energiequellen. Im Rahmen der Salomon Hike and Relax Ladies Tage im Sportresort Hohe Salve verriet der Salomon Bergsportler seine wichtigsten Tipps zum Kräuterwandern.
Gibt es „Hot-Spots“ wo es wahrscheinlicher ist, dass man auf Alpenkräuter trifft?
Ja, eine gute Quelle dafür sind zum Beispiel Naturparks. Und dort besonders der Bereich zwischen 1.200 bis 1.800 Metern Seehöhe. Da trifft man auf die meisten Alpenkräuter. Der Grund dafür liegt in der Unberührtheit: In der Regel düngen Bauern hier nicht die Felder. Auf die größte Vielfalt beim Kräuterwandern bin ich zwischen Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten gestoßen.
Was sind typische Alpenkräuter, denen man auf vielen Wanderwegen in den österreichischen Alpen begegnet?
Besonders häufig trifft man bei uns auf Wilden Thymian, Spitzwegerich, Schafgarbenkraut, Wilde Wacholderbeeren, Wilden Salbei, Wilde Pfefferminze, Alpen Ampfer, Schwarzen Holunder, Fichtentriebe, Arnika, Andorn, Beinwel, Löwenzahn, Bilbernelle, Rotklee, Brennnessel, Gelben Enzian und den Violetten Enzian. All diese Pflanzen kann man in der Küche gut verarbeiten.
Natürlicher Boost für Bergsportler
Für Wanderer und Trailrunner sind einige dieser Kräuter gleichzeitig wertvolle Energielieferanten. So stecken im schwarzen Holunder zum Beispiel viel Vitamin C und Omega 3-Fettsäuren, beides essentielle Bausteine für den Stoffwechsel. Beliebt bei sportlichen Sammlern sind zudem Preiselbeeren und Johannisbeeren, die eingekocht in einem Riegel verarbeitet werden können.
Worauf muss man achten, wenn man Kräuter beim Wandern vom Wegesrand mitnehmen möchte?
Man sollte Kräuter nie ausreißen oder mit der Wurzel ausgraben! Am besten ein kleines Messer oder eine Kräuterschere einschieben und immer schön abschneiden. Im Wanderrucksack hat das leicht Platz. Das Internet ist eine gute Quelle, um sich über den Erntezeitpunkt und den Artenschutz zu informieren. Der ist nämlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich (Anm. d. Redaktion: Quelle für Artenschutz in Österreich)
Wofür verwendest du die Kräuter?
Ich persönlich verwende Sie für Tees und natürlich in meiner Küche in meinen Tagesgerichten. Wichtig ist, frische Kräuter immer sofort zu verwenden. Man kann sie auch trocknen, dann aber schonend in dunklen Räumen bei kühlen Temperaturen!
Oft esse ich die Alpenkräuter sogar roh.
Gibt es auch giftige Kräuter, die man aus Versehen mitnehmen könnte?
Richtig giftige Pflanzen wachsen bei uns eigentlich nicht. Es gibt zum Beispiel schon Tollkirsche oder Stechapfel, aber auch bei denen macht die Menge erst das Gift.
Kräuterwandern in Österreich
Die Alpenrepublik steckt voller Gelegenheiten zum Kräuterwandern. Viele Regionen bieten im Sommer sogar geführte Touren an, um die schmackhaften Pflanzen besser kennenzulernen. So findet in den Kitzbüheler Alpen jeden Dienstag eine Wiesenkräuterführung in Hopfgarten statt, deren Errungenschaften – wie bei den Salomon Hike & Relax Ladies Tagen – direkt im Sportresort Hohe Salve gemeinsam verarbeitet werden.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann aber auch auf seiner Hausrunde künftig verstärkt die Augen offen halten – das ein oder andere Kräuterbüschel findet sich bestimmt.
Rezepttipp: Gnocchi mit Gemüse-Ragout (10 Personen)
Zutaten Gnocchi
-
500 g Erdäpfel mehlig
-
80 g Dotter
-
90 g Parmesan
-
125 g Mehl doppelgriffig
-
90 g Grieß
-
100 g Kürbispüree
-
Rosmarin, Thymian, Koriander
Zutaten Ragout
-
300 g Kürbis (Würfel)
-
200 g Zucchini (Würfel)
-
200 g Paprika (Würfel)
-
100 g Rote Zwiebel (Würfel)
-
300 g Tomatensoße
-
Salz, Pfeffer, Ingwer, Chili
-
Schnittlauch, Knoblauch, Petersilie
Zubereitung
Für die Gnocchi die Erdäpfel kochen und passieren, anschließend mit den restlichen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Aus dem Teig eine Rolle machen und fingerspitzengroße Stücke mit einer Gabel auf ein Blech abrollen. Die Gnocchi im kochenden Salzwasser für fünf Minuten kochen.
Für das Ragout als erstes Zwiebel in Öl mit Ingwer und Chili anschwitzen, dann Kürbis und Paprika dazu und acht Minuten köcheln lassen, mit Tomatensoße aufgießen und die Zucchini beigeben und nochmals acht Minuten köcheln lassen. Zum Schluss mit Kräutern und Gewürzen abschmecken.