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Triathlon Ingolstadt: Überraschendes Ergebnis mit Startschwierigkeiten

2012 debütierte Sportalpen Athletin Cornelia Schierl beim Triathlon Ingolstadt auf der Sprintdistanz. Ein Jahr später steht die Olympische Strecke als erster Wettkampf der Saison 2013 am Programm.

Motivation und Vorfreude, wo seid ihr geblieben?

Noch zwei Wochen vor dem Triathlon Ingolstadt hielt sich meine Vorfreude in Grenzen. Die Temperaturen befanden sich jenseits von Gut und Böse und das Hochwasser hatte das gesamte Wettkampfgelände geflutet. Ob der Triathlon Ingolstadt inklusive Schwimmstrecke stattfinden würde stand noch in den Sternen. Und wenn, dann würde uns wohl ein braun gefärbter Baggersee erwarten. Vier Tage vor dem Start stand es dann fest: Wasserqualität O.K., Wechselzone verlegt, alles kann planmäßig durchgeführt werden – und der Wetterbericht meldete Sonnenschein. Endlich war sie angekommen, die Vorfreude.

Team Mohrenwirt rückt aus

Team Mohrenwirt – ready for Triathlon Ingolstadt

Dieses Jahr war ein ganzer Trupp unserer Trainingsgruppe auf dem Weg nach Ingolstadt. Insgesamt stellten wir sieben Teilnehmer plus Betreuer und Fans. Allesamt Mitglieder im „Team Mohrenwirt“, angeführt von Präsident Jakob Schmidlechner persönlich. Erstmals durften wir zu diesem Anlass auch die neuen Trikots ausführen.

Triathlon Ingolstadt – die letzten Vorbereitungen vor dem Start

Um 10.00 Uhr war der Start für die Olympische Distanz angelegt. Wir standen bereits um 6.00 Uhr auf, um noch mit genügend Pause ausgiebig Frühstücken zu können. Zwei Stunden vor dem Start fanden wir uns im Wettkampfgelände ein und trafen die letzten Vorbereitungen in der Wechselzone: Reifen aufpumpen, Getränkeflaschen füllen, Lauf- und Radsachen vorbereiten. Dann nochmal die Wege zur und aus der Wechselzone abgehen, damit im Rennen ja kein Fehler passiert. Bei über 2.000 Startern hat die Wechselzone doch eine Größe, in der Orientierung sehr gefragt ist.

Der Countdown bis zum Start

Das Einschwimmen lasse ich meistens weg. Dafür wärme ich mich gut auf und gehe kurz vor dem Start ins Wasser, um mich an die Temperatur zu gewöhnen. Ich startete in der zweiten von drei Wellen und wusste, dass der Landstart in Ingolstadt eine besondere Herausforderung ist. Denn wenn ich zu schnell ins Wasser laufe und gleich volle Kanne starte, würde mir nach ein paar Metern die Luft ausgehen. Also suchte ich mir einen guten Platz von dem aus ich nicht mitten im Starterfeld stand und dennoch gerade auf die erste Boje zuschwimmen konnte.

Nach dem Schwimmausstieg war ich richtig sauer

Der Countdown wurde angezählt und dann ging es los. Die Wasserschlacht blieb mir nicht erspart und auch die ersten 300m waren der reinste Horror. Wieder einmal hatte ich alle Mühe an Luft zu kommen. Kurzatmigkeit und der Kampf mit den anderen Teilnehmern ließ mich fast verzweifeln. Dann, endlich nach der ersten Boje verteilte sich das Feld und ich fand meinen Platz und meinen Rhythmus, einen sehr langsamen Rhythmus, um mich von der Kurzatmigkeit zu verabschieden. Das gelang mir so halbwegs. Die letzte Länge, die mich dann Richtung Ausstieg führte, stellte mich nochmals vor eine Herausforderung. Die Sonne blendete mich bei jedem Atemzug und mein Versuch auf die andere Seite zu atmen scheiterte, denn dann wäre ich noch langsamer gewesen.

Wechselzonenpanik

Stinksauer stieg ich aus dem Wasser, völlig erschöpft von dem Kampf über die 1.500 m. Der Weg zur Wechselzone war relativ lang und extrem rutschig. Ich lief meinen eingeprägten Weg zu meinem Wechselplatz… oder auch nicht, denn ich fand mein Rad nicht. Irgendwie war ich daran vorbeigelaufen und die Nummernbeschriftung half mir nicht weiter. Zweimal unter dem Ständer durch, einmal zur einen Seite, weiter vorne wieder retour, da war es. Schnell aus dem Neo und rein in die Radschuhe, Helm und Startnummer rauf und los ging es.

Traumhafte Radstrecke beim Triathlon Ingolstadt

Kaum saß ich am Rad war jeglicher Groll vergessen. Die Leichtigkeit meines Airstreeem Aerotype, die gut asphaltierte Strecke, die Fans am Straßenrand – ich war gut unterwegs. Die Radstrecke führte immer wieder über leichte Anstiege und Abfahrten. Von Anfang bis Ende ging es zügig dahin. Die 40km machten richtig Spaß. Zurück in der Wechselzone wiederholte sich das Disaster und ich lief erneut an meinem Platz vorbei. Diesmal war ich richtig sauer.

Schattenspendende Laufstrecke beim Triathlon Ingolstadt

Glücklich im Ziel

Die Umstellung aufs Laufen gelang ganz gut, obwohl ich von Anfang an einen leichten Zug auf der Oberschenkelrückseite spürte. Ich dachte mir: einfach den Rhythmus finden und im Tempo bleiben. „Groß und Stolz“, wie ich im Natural Running Seminar gelernt hatte. Und so hielt ich es bis zum Ziel. Da ich meine Uhr erst auf der Radstrecke aktivierte war ich nicht sicher wie ich in der Zeit lag. Nachdem ich die Wolfgangsee Challenge im Vorjahr mit 2:58 finishte, lag meine Zielzeit für Ingolstadt bei 2:50. 2:45 wäre ein Wahnsinn gewesen. Mit einer Endzeit von 2:42:10 und einem 5. Platz in meiner Altersgruppe war ich mehr als überrascht und aufgrund der „Hoppalas“ auch ziemlich zufrieden.

Fazit: Der Triathlon Ingolstadt ist ein Hammer-Event mit super Stimmung tollem Publikum, netten und zuvorkommenden Leuten, spitzenmäßiger Organisation, einem echt sinnvollen Starterpaket und einem top Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Veranstaltung bleibe ich auf jeden Fall treu!