Der 10. Mai sollte für Sportalpen Athlet Markus eigentlich zum Saisonauftakt werden. Eigentlich… denn eine Verletzung „verlegte“ seine Rolle beim Triathlon Ober-Grafendorf in die Zuschauerränge, wo er zum ersten Mal eine neue Perspektive kennenlernte.
Die Konkurrenz im Auge
Wie schon in den letzten Jahren ging mein Saisonauftakt für die Olympische Distanz in Ober-Grafendorf bei St. Pölten in Niederösterreich über die Bühne – wenn auch in einer anderen Rolle.
Eine Verletzung ließ kein vernünftiges Training zu, womit an einen Start nicht zu denken war und die Wettkampfausrüstung zuhause bleiben musste. So blieb mir dieses Mal nur die Zuschauerrolle. Eine interessante Erfahrung und gute Gelegenheit gleichzeitig, den Konkurrenten einmal in alle Ruhe auf die Beine schauen zu können. Trotzdem: Selber zu starten ist noch immer die spannendere Variante.
Angriff in drei Wellen
Die 30. Auflage des traditionellen Triathlons am Ebersdorfer See konnte mit seinem größten Starterfeld aller Zeiten aufwarten: 400 Athleten, 150 mehr als noch im Jahr zuvor, duellierten sich bei guten Bedingungen auf hohem Niveau. Als bei der Ausschreibung vor einigen Monaten bekannt wurde, dass das Teilnehmerfeld drastisch angehoben wird, war der Aufschrei unter den Athleten groß. Es gab Zweifel, ob eine derartige Erhöhung der Teilnehmerzahl dem Bewerb nicht schaden würde. Doch als die erste der drei Wellen am 10. Mai „in See stach“ legten sich die Befürchtungen rasch. Das Feld zog schnell auseinander, wodurch auf der Radstrecke das befürchtete Mannschaftszeitfahren ausblieb. Lediglich fünf ausgesprochene Zeitstrafen wegen Windschattenfahrens waren es am Ende. Und auch auf der Laufstrecke lief alles in geordneten Bahnen ab.
Aufmarsch der heimischen Elite
Neben der Niederösterreichischen Landesmeisterschaft stellte der Triathlon in Ober-Grafendorf auch die letzte Möglichkeit dar, sich für die Age-Group Europameisterschaft im Juni in Kitzbühel zu qualifizieren. Nicht zuletzt deshalb waren heuer viele heimische Triathlonasse am Start, wodurch ein spannendes und schnelles Rennen garantiert war. Durchsetzen konnte sich schlussendlich der Tiroler Thomas Steger, der mit einer Zeit von 01:48:40 h als einziger unter 01:50 Stunden die Ziellinie überquerte und Nikolaus Wihlidal sowie Philipp Podsiedlik auf die Plätze verwies. Bei den Damen sicherte sich Simone Fürnkranz (02:04:35 h) vor Sylvia Gehnböck und Victoria Schenk den Sieg.
Kurze Wege für die Zuschauer
Auch die Fans entlang der Strecke kamen beim Triathlon am Ebersdorfer See auf ihre Kosten. Schwimm- und Laufstrecke kreuzten sich häufig und der zentrale Punkt der Radstrecke, an dem die Athleten insgesamt viermal vorbeikamen, war nur wenige Gehminuten vom Start-/Zielbereich entfernt. Dort befand sich auch gleich die Wechselzone, wodurch es möglich war, das hektische Treiben der einzelnen Disziplinen hautnah mitzuerleben. Ideal, um die Sportler lautstark anzufeuern, aber auch irgendwie ironisch, mich in dieser Rolle wiederzufinden. 2015 findet der Triathlon in Ober-Grafendorf wieder statt und dann werde ich mich hoffentlich nicht mehr mit der Zuschauerrolle begnügen müssen.
Markus