Es gibt viele Philosophien zur Wettkampfvorbereitung. Auch wenn die Meinungen oft auseinander gehen, sind sich in einem Punkt alle einig: Mit der Distanz und der Aufgabe steigt die Bedeutung einer geplanten Strategie. Das gilt besonders für Ultra-Läufer. Klaus Gösweiner gibt in fünf Punkten einen Einblick in seine Vorbereitung auf Projekte wie das Crossing Styria.
1 Wann fange ich an?
Für einen speziellen Wettkampf oder ein Projekt wie Crossing Styria beginnt die Vorbereitung bei mir etwa ein Jahr vor dem Termin. Alle Überlegungen werden mit einbezogen. Vor allem das Wintertraining spielt eine wichtige Rolle, da es einen großen Zeitraum ausmacht. Nicht vergessen werden dürfen außerdem sämtliche organisatorische Belange – alles soll so gut wie möglich geplant sein.
2 Ernährung vor und während dem Lauf
Grundsätzlich ernähre ich mich immer sehr bewusst. Wir bauen Kartoffeln und Gemüse selbst an, Honig kommt von den eigenen Bienen, Eier von den eigenen Hühnern, Fleisch und Milch kaufen wir beim knapp einen Kilometer entfernten Bauern direkt ab Hof. Und auch sonst achte ich auf die Herkunft der Nahrungsmittel, sogar in der Ernährung während des Trainings und dem Wettkampf. Meine Erfahrung bestätigt, dass ich damit bisher sehr gut gefahren bin. Mit Headstart und ROC Sports habe ich außerdem die idealen Partner gefunden! Eine richtige Umstellung der Ernährung gibt es bei meiner Vorbereitung nicht. Ich lasse drei bis vier Tage vor dem Wettkampf manches weg, um mit Magen und Darm möglichst unbelastet in den Wettkampf zu gehen: Salat, Gemüse und Fleisch gibt’s drei Tage vor einem Ultralauf nicht mehr.
3 Die Unterstützung
Sportmedizinisch werde ich professionell von Dr. Silke Kranz unterstützt. Organisatorisch vertraue ich auf ein sehr großes Team – bei Crossing Styria zum Beispiel über 20 Leuten! Das ganze Jahr über an meiner Seite ist meine Frau Miriam, die überhaupt erst möglich macht, dass alles so funktioniert wie es funktioniert. Auf tolle Unterstützung kann ich mich auch immer wieder bei all meinen Sponsoren und Partnern verlassen: Dynafit, Hauser Kaibling, Sportplusmedizin, Headstart, ROC Sports, BootDoc, Uniqa, Dorfhotel Kirchenwirt. Wer nicht das Glück hat, sich eine so breite Unterstützung aufbauen zu können, ist natürlich mit mehr Fragezeichen und Herausforderungen konfrontiert.
4 Der Trainingsplan
Was den Trainingsplan betrifft, zähle ich ebenfalls auf professionelle Unterstützung. In Vorbereitung auf Crossing Styria habe ich nach einem Wochenstundenplan trainiert, der sich 2016 auf über 700 Stunden an Einheiten summiert. Im Durchschnitt komme ich pro Woche auf etwa 15 Stunden. In intensiven Wochen erhöhe ich die Trainingsleistung auf 20 bis 25 Stunden und eine Woche vor dem Lauf reduziere ich auf etwa sieben Stunden.
5 Die Organisation
Eine wichtige Rolle in der Vorbereitung spielt die Organisation. Vor allem bei Projekten wie dem Crossing Styria, die unter Eigenregie laufen. Das gilt aber auch für reguläre Wettkämpfe. Wo sind die Labestationen? Welches Material nehme ich mit? Sind Betreuer verfügbar? Welche Untergründe werde ich durchlaufen? Wo platziere ich Ersatzschuhe?All das sind Fragen, die den Ausgang des Projekts maßgeblich beeinflussen können.