Neo-Sportalpen Athlet Toni Schwenter feiert seine Premiere im Sportmagazin mit einem Klettersteig am Wilden Kaiser. Eine Tour mit doppelter Belohnung: Nach dem Klettersteig wartet ein Gipfelerlebnis auf der Ellmauer Halt.
Der neue Klamml-Klettersteig am Wilden Kaiser
Sonntag, 5 Uhr früh. Während sich die Sonne langsam den Weg durch die Dunkelheit kämpft sitzen wir schon im Auto. Das Ziel: der großzügige Parkplatz der bewirtschafteten Wochenbrunneralm in Ellmau. Während auch hier langsam das Leben erwacht starten wir unsere Tour in Richtung Gaudeamushütte zur Begehung des Klamml-Klettersteiges. Dieser wurde zwar schnell gefunden, doch die Suche nach dem Einstieg gestaltete sich irgendwie problematisch. Es vergingen einige Minuten, ehe wir endlich den Startpunkt entdeckten. Dabei waren wir nicht die einzigen, die mit der Wegfindung kämpften, wie sich später noch herausstellte.
Klettersteig mit zwei Gesichtern
Da wir sehr früh unterwegs waren ersparten wir uns den Andrang am Klamml-Klettersteig, der erst im September 2013 eröffnet wurde. Der Eisenweg besteht aus zwei Sektionen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen.
Der untere Teil eignet sich auch für weniger Erfahrene „Bergfexe“ und wird mit der Schwierigkeit B/C angegeben. Im oberen Abschnitt trifft man auf Elemente aus dem Schwierigkeitsgrad D – mit einigen Herausforderungen. Für alle, die sich den oberen Part noch nicht zutrauen gibt es allerdings eine Ausstiegsmöglichkeit.
Die richtige Ausrüstung hilft
Wer sich doch für den Aufstieg entscheidet muss zunächst über eine Zwei-Seil-Brücke, welche die beiden Teile miteinander verbindet. Im zweiten Abschnitt reihen sich am Fels viele Bohranker aneinander. Ein Klettersteigset wie das Salewa Ergo Zip bietet sich hier an, da ein häufiges umhaken erforderlich ist und durch die kurzen Abstände die Karabiner stets in Griffweite bleiben. Nach etwa 45 Minuten und 650 Höhenmetern erreichen wir das Ende des Klettersteigs.
Bergtour nach dem Klamml-Klettersteig
Wer will, kann hier aussteigen. Wir wollen nicht. Denn unser Weg führt uns weiter in Richtung Gruttenhütte. Von dort aus hat man das nächste Ziel bereits im Blick: den Ellmauer Halt – der höchste Gipfel des Wilden Kaisers. Ab der Gruttenhütte führt ein gut beschilderter Weg in das große Schotterkar mit Namen „Hochgrubach“. Die nächsten Schritte sind mit Vorsicht zu genießen, denn beim Gamsängersteig besteht Steinschlaggefahr durch unvorsichtige Berggeher (Helm nicht vergessen!). Auch die ein oder andere leichte Klettereinlage ist zu überwinden, ehe man nach gut zwei Stunden Gehzeit den Gipfel mit seinem traumhaften Ausblick erreicht.
Fazit: Im Großen und Ganzen eine anspruchsvolle Tour, die für erfahrene Bergfexe etwa drei Stunden Aufstieg in Anspruch nimmt und eine hohe Ausdauer voraussetzt. Die insgesamt 1.300 Höhenmeter sind den Ausblick aber auf jeden Fall wert!