Lorenz Resch ist Teil des La Sportiva Skitourenteams. Mit einer Zeit von 2:00:50 schob er sich in die Top 25 Wertung der Tour-Strecke. Warum die Mountain Attack so einzigartig ist, er dabei von Lichtern „verfolgt“ wird und wie Gadgets seine Vorbereitung erleichtern erzählt er im Sportalpen Interview.
War 2015 für dich das erste Mal bei der Mountain Attack?
Ich war heuer das zweite Mal am Start. Bei der Premiere 2014 hatte ich mir ebenfalls die Tour-Strecke ausgesucht und etwa 02:05 Stunden gebraucht. Mit der Zeit knapp über zwei Stunden konnte ich mich dieses Mal etwas verbessern – obwohl ich aufgrund des Schnees eigentlich nicht so wirklich viel trainieren konnte.
Am Ende hieß es für dich Platz 25 bei der Mountain Attack. Zufrieden?
Ja. Ein klein wenig hat es mich zwar schon geärgert, dass ich nicht unter die Zwei-Stunden-Marke gekommen bin. Aber der 25. Platz bei diesem Starterfeld ist wirklich zufriedenstellend. Da waren einige starke Läufer dabei!
Gibt es etwas an der Mountain Attack, was das Event einzigartig macht?
Ja! Ich finde sogar, es ist das interessanteste Tourenskirennen Österreichs. Einerseits wegen der Länge und andererseits wegen der Atmosphäre. In der Dunkelheit unterwegs zu sein ist wirklich besonders. Es bietet sich einfach ein unglaublicher Ausblick, wenn man beim zweiten Anstieg zurück schaut und das Meer an Lichtern auf sich zukommen beziehungsweise runterfahren sieht. Heuer waren außerdem die Verhältnisse wirklich vorbildlich.
Warum hast du dir die Kategorie Tour ausgesucht?
Letztes Jahr habe ich die Tour gewählt, weil ich das Rennen noch nicht kannte. Heuer habe ich mich dafür entschieden, weil ich nur wenig zum Trainieren gekommen bin. Mein großes Ziel fürs nächste Jahr ist allerdings der Marathon. Eine Teilnahme wird aber wohl vom Schnee abhängen. Die zusätzlichen 3.000 Höhenmeter sind schon eine interessante Herausforderung.
Was ist der schwierigste Part des Rennens – physisch und psychisch?
Der anstrengendste Teil ist sicher der Schattberg, weil er extrem steil ist. Da muss man sich überlegen, ob man die Harscheisen anlegt, was ich auch beim Aufstieg auf den Schattberg gemacht habe. Oben angekommen hat man auch psychisch den schwierigsten Teil erledigt. Im Kopf ist da für mich eigentlich das Rennen schon fast gelaufen.
In der Routenwahl hat man ja eine gewisse Freiheit. Inwiefern orientierst du dich an den Vorderleuten?
Das ist interessant, weil die Masse heuer einen anderen Weg gewählt hat, als wir uns im Team vorher angesehen haben. Im Wettkampf habe ich mich auch dieser „Standard-Route“ angeschlossen, weil es irgendwie doch besser ist, als alleine unterwegs zu sein. So kann man seinen Speed besser einschätzen. Außerdem „pusht“ dich die Anwesenheit der anderen.
Wie lange (und wie) hast du dich auf das Rennen vorbereitet?
Ich habe im Sommer schon mit dem Radfahren und Berggehen begonnen. Das allerdings nur, wenn ich Zeit hatte, weil ich meine Freizeit sonst eher für mein Hobby – das Paragleiten – aufwende. Richtig zu Trainieren habe ich im Oktober begonnen, wo ich mit den anderen Mitgliedern des La Sportiva Teams einmal in der Woche eine Einheit mit zum Beispiel Rumpfübungen absolviere.
Hast du da einen fixen Trainingsplan, dem du folgst?
Nein, nicht wirklich. Ich mach das eher so, wie es mich freut. Der einzige Fixpunkt ist der Donnerstag im Leistungssportzentrum. Sobald der Schnee da ist, bin ich ohnehin so oft wie möglich mit den Tourenski unterwegs. Meistens in Gaissau Hintersee oder am Schlenken.
Du sagtest, du bist bestimmte Teile der Strecke schon vorher abgegangen, um festzustellen, was dich erwarten wird. Hast du dazu irgendwelche Tools oder Geräte benutzt?
Ja, ich habe meine Suunto Ambit immer mit dabei und habe sie auch in der Vorbereitung für das Rennen benutzt. Bei der Mountain Attack sind natürlich die Höhenmeter und Kilometer der entscheidende Faktor. Und die lassen sich perfekt damit messen. Die Sportuhr ist auch zum Trainieren sehr praktisch. Etwa um Vorgaben zu überprüfen oder Daten zu sammeln.
Hast du dir beim letzten Mal Aufzeichnungen gemacht mit der Suunto?
Ja – und das ist das Geniale daran. Weil so kann ich die Leistung aus dem Vorjahr mit der von 2015 in Relation setzen und überprüfen, wie fit ich gerade bin. Das lässt sich zum Beispiel am Puls ganz gut ablesen.
Wie wertest du die Daten dann aus?
Dafür eignet sich Movescount sehr gut! Ich verfolge da auch meine eigenen Tracks und lade mir immer wieder Apps für die Suunto runter, die mir etwa beim Intervalltraining helfen.
Wohin führt dich das Training in Zukunft noch?
Noch mehr Tourenski-Events! Jetzt kommen dann noch die Sella Ronda, das Rennen am Schmitten und die Pinzgau Trophy. Im Sommer werde ich mich wieder aufs Fliegen konzentrieren – und den Red Bull Dolomitenmann.
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