Einmal bei den olympischen Spielen dabei sein, und zwar nicht als Zuschauer, das ist ein Traum vieler ehrgeiziger Sportler. Ehrgeiz aber auch Glück gehören dazu, um den Sprung zum Profi zu schaffen. Aber auch viele Hobbyathleten erreichen ein hohes Niveau. Die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Bereichen.
Höchstleistungen im Hobbybereich
Egal um welche Sportart es geht, überall finden sich ambitionierte Hobbysportler, deren Training das übliche Maß im Breitensport bei weitem übersteigt. Sie finden für sich selbst die Motivation, das Beste aus sich herauszuholen, ob bei einem Amateurwettkampf oder in der alltäglichen Herausforderung beim Training.
Für Viele ist der Sport im Freizeitbereich eine notwendige Bestätigung, die heute im Berufsleben oftmals fehlt. Andere wiederum haben einfach Spaß daran, sich mit anderen zu messen oder auch an ihre persönlichen Grenzen zu gehen und diese auszutesten oder schrittweise zu verschieben.
In einigen Bereichen ist die Grenze zwischen Amateur und Profi dabei fließend. Bei manchen Disziplinen finden sich unter den Besten sowohl Hobbysportler als auch Solche, die ihren Lebensunterhalt mit ihrem Sport verdienen.
Unterschiede zwischen Amateur und Profi
Eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Bereichen kann dadurch erfolgen, dass ein Profi im Gegensatz zum Amateur finanziell für seine Leistung entgeltet wird. Ein Hobbysportler übt seine Disziplin hingegen aus Liebhaberei aus, ohne dabei eine Bezahlung zu erhalten.
Auch hier gibt es gewisse Zwischenstufen, denn überall finden sich auch „Halbamateure“, die zwar durchaus Geld für ihren sportlichen Einsatz bekommen, davon jedoch nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Dennoch zeigt sich diese Einordnung als schwierig, denn es gibt durchaus Athleten, die etwa an Wettkämpfen im Profibereich teilnehmen, sich jedoch trotzdem über einen anderen Job finanzieren.
Jeder Amateur kommt irgendwann an den Punkt, wo mit den gegebenen Umständen keine Steigerung mehr möglich ist. Einschränkungen können hier einerseits die zur Verfügung stehende Zeit sein, ein limitiertes Budget oder begrenztes Trainingsequipment.
Vor allem bei techniklastigen Disziplinen investieren Profis enorm viel Zeit für die Verbesserung ihrer Fähigkeiten. Nur durch unzählige Wiederholungen werden bestimmte Abläufe zum Automatismus und können im Ernstfall blitzschnell abgerufen werden. Dies sorgt dann für den entscheidenden Vorsprung. Hier können Amateure durch die eingeschränkte Zeit zum Trainieren schon nicht mithalten.
Profisportler profitieren zudem von der Zusammenarbeit mit einem ganzen Team aus Spezialisten. Dazu zählen ausgebildete Trainer genauso, wie verschiedene Mediziner. Oftmals gibt es eine Kooperation mit einem Institut, wodurch eine stetige und detaillierte Leistungsdiagnostik möglich ist. Dabei können nicht nur Defizite bei der Technik ausgemacht, sondern auch Informationen über die körperliche Verfassung oder anatomische Eigenheiten für die Ausarbeitung eines Trainingsplans genutzt werden.
Anforderungen an ein hohes Leistungsniveau
In erster Linie muss schlicht mehr trainiert werden, um bessere Leistungen erzielen zu können. Zwei Dinge spielen dabei eine Rolle: Zum einen ist es notwendig, mehr Zeit in das Training zu investieren. Dabei gilt es, nicht nur Einheiten zu verfolgen, die explizit auf die jeweilige Disziplin zugeschnitten sind. Auch gezieltes Krafttraining zur Stärkung der Muskeln oder Übungen, um die Ausdauer zu verbessern sind notwendig.
Für Profisportler wird dabei passend zum individuellen Leistungsstand und der körperlichen Verfassung ein persönlicher Trainingsplan aufgestellt. Dieser beinhaltet die verschiedensten Einheiten, um gezielt an Schwächen arbeiten zu können. Zudem werden klare Ziele definiert. Durch regelmäßige Leistungskontrollen kann der Plan immer wieder optimal angepasst werden.
Je nachdem um welche Disziplin es sich handelt, sind für ein effizienteres Training oder auch zur Verbesserung der Technik auch spezielle Geräte notwendig oder besonders zielführend. Gerade hier haben Amateure meist keinen Zugang, um solche Möglichkeiten ebenfalls zu nutzen. Für Leistungssportler richten die jeweiligen Verbände in der Regel spezielle Übungszentren ein.
In Deutschland existieren allein 18 verschiedene Olympiastützpunkte, die zur Förderung des Spitzensports eingerichtet wurden. Die Einrichtungen werden vom Deutschen Olympischen Sportbund finanziert und stehen Athleten des Bundeskaders zur Verfügung.
Richtige Ernährung für ein höheres Leistungsniveau
Auch wer sich noch im Amateurbereich bewegt, wird sich früher oder später mit einer spezifischen Sporternährung auseinandersetzen – vor allem wenn ein höheres Leistungsniveau angestrebt wird.
Um hier Fortschritte zu erzielen, muss die Ernährung gezielt und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Neben spezifischen Unterschieden bei den verschiedenen Disziplinen gilt es, sich umfassend über die Möglichkeiten zu informieren.
Empfehlungen zu Menge und Zusammensetzung der Nahrung stützen sich auf verschiedene Forschungsergebnisse. Vor allem der Zusammenhang zwischen der Energieaufnahme und der Trainingsintensität sind dabei von Bedeutung. Daran orientieren sich die Richtwerte für die Protein-, Kohlenhydrat- und Fettaufnahme, sowie für den Bedarf an weiteren Nährstoffen.
Wer noch einen Schritt weitergehen will, kann sich zudem über Nahrungsergänzungsmittel informieren. In besonderen Situationen wie bei einem Wettkampf oder auch bei extremen Wetterbedingungen, etwa beim Wintersport, können Supplemente dabei helfen, die notwendige Versorgung auch dann sicherzustellen.
So ist es möglich, gezielt das Immunsystem zu stärken, für kurzfristige Belastungen höhere Energiereserven zur Verfügung zu haben oder auch die Regenerationszeit entsprechend zu unterstützen. Auch hier gilt, sich gut zu informieren und auf hochwertige Produkte zu achten.
Der schwere Weg zum Sponsor
Wer es schafft, einen Vertrag mit einem Sponsor zu ergattern, hat bereits einen großen Schritt in Richtung Profisport getan. Die Chancen sind hier allerdings bei den verschiedenen Disziplinen sehr ungleich verteilt. Für die Investoren und Geldgeber ist die Attraktivität des Sports entscheidend – und hierbei vor allem die mediale Verbreitung und die Aufmerksamkeit, die der jeweilige Sport in der Öffentlichkeit genießt.
In Nischensportarten ist es deshalb ungleich schwerer, Sponsoren zu finden. Zwar bieten die heutigen medialen Möglichkeiten mit den sozialen Netzwerken deutlich mehr Optionen, sich selbst einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und Aufmerksamkeit zu erzeugen, dennoch ist die Konkurrenz groß. Ein aussagekräftiges Profil, Charisma oder möglicherweise ein besonderes Alleinstellungsmerkmal helfen dabei, einen passenden Partner zu finden. Oft kann mit kleineren Sponsoringverträgen dann etwa die Ausrüstung oder ein Teil davon finanziert werden – für die Sicherung des Lebensunterhalts genügt dies jedoch bei weitem noch nicht.
Profiluft schnuppern
Neben den Möglichkeiten, beim Training auf professionelles Equipment zugreifen zu können und die entsprechende Unterstützung einer Organisation zu nutzen, können Amateure bei verschiedenen Veranstaltungen bereits in die Welt der Profis eintauchen.
Für Skifahrer ist die Teilnahme am Audi quattro Ski Cup ein passendes Beispiel. Das Amateurrennen wurde in der Saison 2017/18 bereits zum vierten Mal ausgetragen. Nach acht Qualifikationsrennen treten die Besten dann im „Weltfinale“ gegeneinander an. Das Besondere: Alles ist professionell aufgezogen, von den optimal präparierten Pisten über die Zeitmessung bis hin zu den Kommentatoren.
Gemeinsame Wettbewerbe für Profis und Amateure
Die Möglichkeit, sich als Amateur bei Wettbewerben mit Profis zu messen, gibt es nicht in jeder Disziplin. Dennoch gibt es Sportarten, wo dies durchaus praktiziert wird.
- Beim Marathon oder Triathlon ist es üblich, dass bei den Läufen Profis und Amateure gemeinsam antreten. Der Japanische Amateurläufer Kawauchi zeigte beim Boston Marathon 2018, dass es durchaus möglich ist, die Profis zu schlagen. Der ambitionierte Hobbyläufer absolviert mehrere große Läufe im Jahr und erzielt dabei stets respektable Ergebnisse.
- Auch im Mountainbike-Sport gibt es Events, bei denen sowohl Amateure und Profis gemeinsam antreten. Eines der prestigeträchtigsten und härtesten Rennen ist dabei der BIKE Transalp – ein mehrtägiges Etappenrennen über die Alpen, bei dem in Zweierteams angetreten wird. Auch dieses Event ist professionell gestaltet.
Gesundheitliche Risiken
Durch die hohe körperliche Belastung haben ambitionierte Hobbysportler ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod. Anders als die Profis befinden sie sich in der Regel nicht ständig unter umfangreicher ärztlicher Kontrolle. Studien haben ergeben, dass entsprechende Todesfälle überwiegend im Hobbybereich bei Fußballern und Läufern zu finden sind.
Dieses Risiko sollte nicht unterschätzt werden. Besondere Vorsicht gilt für alle, bei denen weitere Beschwerden oder Einschränkungen des Herz-Kreislauf-Systems bekannt sind. Regelmäßige Untersuchungen oder spezielle Screenings sind hier sinnvoll.
Darüber hinaus sollte auch mit Verletzungen vorsichtig umgegangen werden. Anders als bei Profisportlern, die durch eine intensive ärztliche Betreuung meist schnell regenerieren können, dauert dieser Prozess bei Hobbysportlern erfahrungsgemäß länger. Hier sollte man sich nicht zu früh wieder zu viel zumuten um keine zusätzlichen Beschwerden, weitere Verletzungen oder irreparable Schädigungen zu provozieren.
Im Prinzip sind lukrative Sponsoren doch hauptsächlich an den populärsten Sportarten wie Fußball, Tennis, Formel 1 und früher auch mal Golf, Handball oder Schwimmen interessiert. Aber auch für Amateure kann in Nischen-Sportarten mit teurem Equipment (Motorsport, Radsport, Surfen, Snowboard) die Kostenübernahme durch Sponsoren attraktiv sein.