Während die letzten weißen Kunstschneebänder in tieferen Lagen dahinschmelzen ist es für Christina Zeit, auf ihre erste Skitouren-Saison zurückzublicken.
Verheißungsvoller Winterbeginn
Ein paar lässige Pulverschnee-Touren dank einer passablen Menge Neuschnee im November ließen mich verheißungsvoll auf die kommenden Wintermonate blicken. Anscheinend hatte sich Frau Holle aber zu Saisonbeginn etwas überarbeitet und legte danach eine viel zu lange Ruhepause ein. Das bedeutete für mich: frühmorgendliche Trainingseinheiten auf Kunstschneepisten, um dem Publikumsskilauf auszuweichen.
Im Jänner war es dann endlich so weit: Mein allererster Wettkampf auf Tourenski, der Guntenlauf in Vorarlberg, stand auf dem Rennkalender. Die fehlende Wettkampfroutine war mir anzumerken, ich hatte zunächst einige Schwierigkeiten. Teilweise gingen meine Ski und ich bei der Abfahrt im Gelände getrennte Wege. Trotzdem sicherte ich mir den Sieg auf der Kurzdistanz über 14,3 Kilometer und 1.096 Höhenmeter.
Qualvolle Saisonmitte
Voller Motivation startete ich danach in das Training für mein Heimrennen, die Reiterkogel Trophy. Beim großen heimischen Saison-Highlight wollte ich unbedingt meine Stärke beweisen und ein gutes Teamergebnis für meine Mannschaft H&N erzielen. Doch oftmals kommt es anders, als man denkt: Schon am Wochenende vor dem Wettkampf fühlte ich mich müde und schlapp, hatte mit Gliederschmerzen zu kämpfen.
Die sehr kurze Distanz von nur zwei Kilometern war ausschlaggebend, dass ich mich trotz der körperlichen Beschwerden zu einem Start überwand. Die ersten 250 Höhenmeter bot ich eine passable Leistung, doch dann kam die Ernüchterung: Ich musste meiner körperlichen Verfassung Tribut zollen. Nichts ging mehr, es wurde ein harter Kampf bis hinauf zur Bergstation meines Hausberges.
Dieses Krankheitsgefühl konnte ich auch in den darauffolgenden Wochen nicht abschütteln. Ich war bei den Trainingseinheiten weit von meinem Leistungsmaximum entfernt, bereits nach kurzen Strecken drohte das „Game Over“. Es folge ein anstrengender Untersuchungsmarathon mit einem ernüchternden Ergebnis: Trainigsverbot, Verdacht auf Herzmuskelentzündung.
Saisonausklang mit Happy End
Anfang März wendete sich dann das Blatt: Der Herzmuskel war völlig genesen und ich durfte wieder langsam mit dem Training beginnen. Um bis zum Sella Ronda Skimarathon, dem Saisonhighlight in den Dolomiten, wieder halbwegs in Form zu kommen, blieben mir also nur zwei Wochen.
Der Tag X kam schneller, als mir lieb war. Trotzdem war ich überglücklich, überhaupt bei der Sella Ronda teilnehmen zu können. Mit meinem Teampartner Gerhard Seiwald umrundete ich den Sella Block, Corvara und die anderen Dörfer mit knapp 3.000 Höhenmeter in einer Zeit von unter fünf Stunden. Für mich persönlich ein großartiger Abschluss einer durchwachsenen Skitouren-Saison, was mir natürlich große Freude bereitete.
All die Erfahrungen, die ich in der vergangenen Wintersaison machen durfte – und musste – lassen mich nun jeden Tag in den Bergen umso mehr schätzen, da ich weiß, wie schnell sich alles verändern kann. Jetzt blicke ich mit großer Vorfreude der Trailrun- und Berglaufsaison entgegen.
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