Der Kaunertal Gletscher war die letzte Mission auf unserer Mission auf den 5 Tiroler Gletschern. Das lange warten hat sich ausgezahlt: Sogar kurz vor dem Ende der Skisaison am 15. Mai herrschen hier noch fantastische Bedingungen vor!
Schnell auf die Piste!
Wenn ein Tag auf dem Berg geplant ist, kann es mir am Morgen gar nicht schnell genug gehen. Schnell frühstücken, schnell einpacken, schnell auf die Autobahn, um nur ja keine Minute auf den Pisten zu verlieren. Ich muss zugeben, ich bin da manchmal echt ein wenig stressig. Und ungeduldig. Und erwarten kann ich den ersten Schwung auf frisch präparierten Pisten sowieso nicht.
Doch am Weg zum Kaunertaler Gletscherskigebiet, wurde meine Eile und Ungeduld eines besseren belehrt.
Am Ufer
Von Innsbruck aus ist der Kaunertaler Gletscher schon ein gutes Stück entfernt. Wer also einen ganzen Tag in rund 3.000 m Seehöhe genießen will, muss früh aus den Federn. Die Fahrt ins Kaunertal beginnt wie jede Fahrt Richtung Süd-Westen. Zuerst Autobahn, dann Landstraße und dann – so hatte ich es zumindest erwartet – Parkplatz, lange Gondelfahrt, Gletscher. Aber nein, so einfach machte es mir das Kaunertal nicht. Denn auf meinem hektischen Weg Richtung Piste, raubte eine Aussicht meinem Stress jegliches Potential und allen Antrieb. Der Ausblick auf den Stausee – Wow. Wir mussten anhalten. Ich wollte jeden Moment, jeden Sonnenstrahl, jedes Glitzern auf der Wasseroberfläche sehen. In diesem Augenblick habe ich sogar Piste und Sonnenschein vergessen. Wenn es nicht schon auf eurer „Places to visit before you die“-Liste steht, dann muss es jetzt unbedingt in die Top 10. Der Weg zum Gletscher – die Kaunertaler Gletscherstraße.
Am Berg
Weil man ja nicht ewig verträumt in die Landschaft starren kann, sind wir dann trotzdem weitergefahren. Dank Snowcard Tirol mussten wir auf unserem Weg Richtung Skivergnügen weder anstehen und die vorhin erwähnte Gletscherstraße bringt einen über 29 Kehren auf Parkplätze auf über 2.700 m Seehöhe. Lange Gletschergondel – Fehlanzeige. Ski an, los auf die Piste. Acht Lifte eröffnen die weiße Wunderwelt von Tirols jüngstem Gletscher. Ich war begeistert. Im Herbst und Frühjahr erweitert ein Snowpark noch den Pistenspaß um kreative Jibs und Kicker mit Airtime für den nötigen Adrenalinkick am Wochenende.
Müde, aber wie immer glücklich lasse ich mich in den Autositz fallen. Bei der Heimfahrt wird der Sonnenuntergang am Stausee noch zum abschließenden Highlight. So schön geduldig und ruhig war ich schon lange nicht mehr. Danke, liebes Kaunertal!
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