Sportalpen Athletin Bea Bauer trifft beim Triathloncamp im Hotel Mohrenwirt Ö3 Moderatorin Elke Lichtenegger. Die beiden Ironman 70.3 Debütantinnen unterhalten sich über Trainingsvorbereitungen und den großen Wettkampf am 26.5.2013.
So kam Elke Lichtenegger zum Ironman 70.3
„Licht ins Dunkel“ Botschafterin Elke Lichtenegger sammelte in den letzten Jahren bei ihren Staffelstarts nicht nur Erfahrung im Triathlonsport, sondern vor allem jede Menge Spendengelder. Zahlreiche Sportler und Promis stellen sich unentgeltlich in den Dienst der guten Sache und machen durch ihre Teilnahme an den Ironman Veranstaltungen in Österreich auf die Hilfsaktion für behinderte und notleidende Kinder aufmerksam. Bereits im Vorjahr waren es 110.000 €, die der Organisation durch diese Aktion zu Gute kamen. Inkludiert waren dabei die Versteigerung des Specialized Triathlon Bikes von Elke Lichtenegger in Kombination mit einem Trainingsaufenthalt mit ihr und Faris Al-Sultan im Triathlon Hotel Mohrenwirt in Fuschl am See. 2013 wird sie erstmals als Einzelstarterin ins Rennen gehen. Im Gespräch mit Sportalpen Athletin Bea Bauer erzählt sie von ihrer Vorbereitung, der Streckenbesichtigung in St. Pölten und dem großen Tag.
Bea Bauer: Elke, du warst bei der Streckenbesichtigung in St. Pölten, welche Erkenntnisse hast du dabei für dich mitgenommen?
Elke Lichtenegger: Bis auf das Autobahnstück sind wir alles abgefahren. Was für mich dabei am gemeinsten war, ist der letzte Anstieg nach Gansbach. Da rauf bietet dir der Berg keinen einzigen Meter zum Erholen. Es beginnt ca. bei Kilometer 65 und dann geht es nur noch bergauf. Da ich immer aufs Essen vergesse, wird es für mich besonders wichtig sein rechtzeitig ein Gel oder einen Riegel zu mir zu nehmen, um nicht komplett leer zum Anstieg zu kommen. Denn dann geht gar nichts mehr.
Während der Besichtigung hatten wir extremen Gegenwind. Es hat von Anfang bis Ende geblasen. Dadurch mussten wir sogar beim Bergabfahren voll reintreten, weil man sonst das Gefühl hatte, dass nichts weitergeht. Das kostet so viel Kraft. Und auf den langen Geraden zwischen Krems und Aggsbach kam der Wind dann auch noch von der Seite (lacht). Da war mir schnell bewußt, dass ich nicht mit einer Scheibe fahren brauche. Ich bin ja immer so supermotiviert und dachte, ich muss unbedingt mit einer Scheibe fahren. Und das obwohl mir eh schon jeder gesagt hat, dass das Blödsinn ist, weil man da einen Durchschnitt von 40 km/h fahren muss – und davon bin ich weit entfernt. Jetzt habe ich die kleinen Laufräder; damit komme ich auch bei Seitenwind gut durch.
Bea Bauer: Vorm Bergabfahren mit dem Rad habe ich ziemlichen Respekt, wie geht’s dir dabei?
Elke Lichtenegger: Mir wurde gesagt: Die Oberschenkel und Knie zumachen und den Rahmen fest einpressen. Dann sitzt man viel fester und wackelt nicht so. Das geht sehr gut.
Bea Bauer: Was gefällt dir so am Triathlonsport?
Elke Lichtenegger: Ich finde Triathlon ist so etwas wie eine große Familie. Alle wollen natürlich gut sein, aber irgendwie nicht gegeneinander. Jeder ist so mit sich selbst beschäftigt und möchte seine persönlichen Ziele erreichen. Und wenn es geschafft ist freuen sich auch alle gemeinsam.
Bea Bauer: Für mich war das Schwierigste das Schwimmen zu lernen. Außer ein paar Brusttempi konnte ich nichts. Wie geht’s dir mit dem Schwimmen?
Elke Lichtenegger: Am Anfang war es echt ein Wahnsinn. Nach 25 m hatte ich schon das Gefühl, dass ich komplett fertig bin und keine Luft mehr habe. Weil man es nicht gewohnt ist, dass man nicht regelmäßig atmen kann. Das kostet so viel Energie. Der Fortschritt beim Schwimmen kommt mir auch so langsam vor – da kämpfst du für ein paar Sekunden elendslang herum.
Was die Technik angeht finde ich es sehr schwierig Bewegungsmuster aufzubrechen und etwas Neues einzulernen, denn das fühlt sich am Anfang einfach so falsch an. Gott sei Dank ist Schwimmen die kürzeste Strecke beim Triathlon und gleich zu Beginn. So hat man das am schnellsten hinter sich.
Bea Bauer: Ich muss zugeben: Das Freiwasserschwimmen und der Massenstart machen mich schon etwas nervös. Geht es dir ähnlich?
Elke Lichtenegger: Also das Wichtigste ist, dass man beim Start den richtigen Platz findet und auf beiden Seiten atmen kann. Ich habe letztes Jahr auf Mallorca im Meer trainiert. Da habe ich parallel zum Strand meine Längen gezogen. Es war echt furchtbar, weil mir der starke Wellengang extrem zu schaffen machte. Ich bin ja eine, die am liebsten immer konstant rechts atmet. Erst nach einer Weile wechsle ich dann nach links, wenn ich merke, dass der Nacken langsam starr wird.
Beim Schwimmen im Meer wurde mir das aber zum Verhängnis, denn wenn man da auf die falsche Seite atmet nimmt man gleich einen kräftigen Schluck Salzwasser. Da lernt man ganz schnell auf beide Seiten zu atmen.
Für den Wettkampf hat mir das sehr viel gebracht, denn da nimmt keiner Rücksicht auf dich. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt und schlägt um sich. Alle wollen durchkommen. Meine Taktik ist, die ganz Motivierten vorne wegschwimmen zu lassen. Aber selbst dann kann dir passieren, dass du an jemand langsameren vorbeischwimmen musst und der platscht im Wasser herum. Wenn man da nur auf einer Seite atmen kann, schluckt man unendlich viel Wasser.
Bea Bauer: Was ist dein Ziel für den Ironman 70.3 in St. Pölten?
Elke Lichtenegger: Ich will einfach nur durchkommen und es einmal schaffen. Ob ich die Schwimmstrecke in 35 oder 38 Minuten absolviere ist mir ziemlich egal.
Ironman 70.3 in St. Pölten
Am Sonntag dem 26.5.2013 ist es soweit. Um 7.00 Uhr fällt der erste Startschuss. Wir wünschen den beiden Ironladies das Beste für ihre Premiere und sind schon gespannt auf den Nachbericht.
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