Salomon Running Team Athlet Philipp Brugger auf Umwegen: Der Ausdauerspezialist nahm sich im Rahmen seiner zweiten Leidenschaft – dem Klettern – großes vor: die Bezwingung der Eiger Nordwand!
Respekt vor der Eiger Nordwand
Eigentlich war die Eiger Nordwand fürs Klettern nie ein Thema für mich. Als dann aber mein Freund Daniel zu mir sagte, dass das schon gehen würde, fing ich an mir Gedanken zu machen. Vorerst sagte ich noch ab, da mein Respekt vor dieser gewaltigen Wand einfach zu groß war! Ich war mir sicher, dass wir, selbst wenn wir es schaffen, nicht an einem Tag durchkommen würden und in der Wand biwakieren müssten.
Überzeigungsarbeit
Nach ein paar Telefonaten konnte mich Daniel aber dann doch überreden und so ging es am Sonntag auf nach Grindelwald. Dort wartete die Jungfraubahn, die uns weiter bis zur Station Eigergletscher brachte, zum Ausgangspunkt für die Nordwand Aspiranten. Am Vorabend war ich ziemlich nervös und angespannt. Aber wer ist das nicht, wenn er am nächsten Tag die Eiger Nordwand klettern will?
2 Stunden umsonst
Dieser Tag kam ziemlich früh. Denn am Montag stiegen wir schon um drei Uhr morgens in die Wand ein. Der untere Teil ist noch relativ einfach. Es wechseln sich steile Schneefelder mit kurzen Fels- und Eisstufen ab. In der Dunkelheit ist der richtige Weg aber ziemlich schwer zu finden und so verloren wir gleich mal zwei Stunden und machten 150 Höhenmeter umsonst. Kurz vor dem schwierigen Riss seilten wir uns an und um halb sieben ging es dann richtig zur Sache.
Legendäre Passagen
Wie besprochen stieg Daniel als besserer und viel erfahrenerer Kletterer alle schwierigen Längen vor und so passierten wir dann auch bald die berühmten Stellen wie den Hinterstoisser Quergang, das erste Eisfeld und den Eisschlauch. Das zweite Eisfeld war ziemlich lang und die Bedingungen erlaubten es uns gut darüber zu marschieren. Deshalb packten wir dort das Seil weg und querten ohne Sicherung bis zur nächsten schwierigeren Passage.
Die schwierigste Stelle der Nordwand
Alles ging recht flott dahin und so erreichten wir bereits um halb elf das Todesbiwak. Weiter ging‘s über das dritte Eisfeld zur Rampe. Diese erkletterten wir in drei schönen kombinierten Längen, bevor wir vor einer der schwierigsten Stellen der Wand standen: dem Wasserfallkamin. Irgendwie kam Daniel dann auch über diese schwierige Länge drüber und nach einer schönen Eislänge erreichten wir bereits das Rampeneisfeld mit dem brüchigen Band und dem Riss.
Luft unter den Füßen
Um ca. 14.00 Uhr ging es dann über den Götterquergang rüber in die berühmte Spinne. Der Götterquergang ist zwar nicht schwierig, aber so viel Luft hatte ich noch nie unter den Füßen! Das ringt einem gewaltigen Respekt ab. Mittlerweile war die Wand auch in der Sonne und es kamen ein paar kleine Eisbrocken und Steine runter. Nach der Spinne folgen noch die gefürchteten Passagen wie Ausstiegsrisse, Quarzriss und Ausstiegskamine. Daniel ließ sich die Strapazen aber nicht anmerken und stieg mit der gleichen Sicherheit wie zu Beginn weiter. So erreichten wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Gipfeleisfeld. Die Wadeln brannten so richtig, aber alles hat ein Ende und so waren wir bald am Mittellegigrat. Kurz nach 20.00 Uhr standen wir dann überglücklich auf dem Eiger Gipfel und wurden mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt!
Der Abstieg über die Westflanke ging dann recht schnell und um 22.00 Uhr waren wir wieder bei unserem Ausgangspunkt angelangt.
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