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Marathon des Sables: Reinis Wüstenlauf

Im April 2014 erlebte Sportalpen Athlet Reini Schager das Abenteuer seines Lebens. Beim Marathon des Sables – dem „härtesten Lauf der Welt“ – durchquerte er die Sahara und landete auf dem 40. Gesamtrang.

Letzter Kontakt zur Zivilisation: Casablanca.
Letzter Kontakt zur Zivilisation: Casablanca.

Reise ins Herz der Wüste

Sieben Stunden dauerte die Anreise, tief hinein in die Wüste von Marokko. Empfangen wurde ich im Basecamp von einem Zelt mit der Nummer 76 – meinem neuen „Zuhause“. Die ersten beiden Tage nutzten wir Teilnehmer noch, um uns an die Temperatur und Umgebung zu gewöhnen. Doch dann wurde es ernst. Die Dünenetappe eröffnete den Marathon des Sables 2014 – und warf mich statt ins kalte Wasser in den heißen Sand. Die Hitze brütete über meinem Kopf und der lockere Sand machte es mir unglaublich schwer, mich fortzubewegen.

 

Learning by doing

Nach einer halbwegs guten Nacht wartete am nächsten Tag eine ähnliche Herausforderung. Ausgetrocknete Flussbeete und steinige Wege machten diese Etappe aber ungleich angenehmer. So langsam bekam ich außerdem den Dreh heraus und begann, Boden und Dünen zu lesen. Ich verstand, an welchen Stellen man schneller laufen konnte. Das brachte mir in den folgenden Abschnitten immer einen Platz unter den ersten 40 ein.

Regeneration beim Marathon des Sables

Kein 5 Sterne Menü, aber voller Energie.
Kein 5 Sterne Menü, aber voller Energie.

Nach den Läufen war Regeneration angesagt. In der Wüste bedeutet das, Holz zu sammeln, Feuer zu machen und die blauen Zehennägel zu verarzten. Für echte Entspannung sorgten dann allerdings die traumhaften Nächte. Ich genoss es, in der Nacht den Marathon für einige Stunden „auszublenden“ und die Ruhe aufzusaugen. Auch der Lauf in der Dunkelheit war für mich ein Highlight.
Vor den letzten Etappen des Marathon des Sables hatten wir noch einen freien Tag. Als „Belohnung“ servierten die Veranstalter ein kaltes Coca Cola. Warum mir das in Erinnerung blieb? Jeden einzelnen Tropfen empfand ich als puren Genuss – so gut hat Cola noch nie geschmeckt!

Der Kampf im letzten Rennen

Der Marathon des Sables fordert Körper und Geist.
Der Marathon des Sables fordert Körper und Geist.

Als am letzten Tag der Schlussmarathon kam, fühlte ich mich großartig. Die ersten vier Kilometer brannten meine Füße noch, doch der Schmerz wurde schnell ausgeblendet. Von Position 45 startend, wusste ich, dass ich hier noch einiges gut machen konnte. Ich war am Limit unterwegs. Nach zwei Stunden hatte ich die 21 Kilometer Marke erreicht. Noch einmal erhöhte ich das Tempo. Fünf Kilometer vor dem Ziel entleerte ich meine beiden Wasserflaschen. Volles Risiko – jetzt zählt jede Sekunde! 200 Meter vor dem Ziel überholte ich den letzten Läufer. Geschafft! Als 40. von 1.169 Startern erreichte ich das Camp der Läufer. 4:20 Stunden benötigte ich für die Marathon-Etappe. Meine Gesamt-Zeit beim Marathon des Sables: 29:42:20 Stunden. Ich war zufrieden, immerhin befanden sich auch 20 Profi-Läufer in den Top 40.

 

Happy End

Am nächsten Tag wartete noch ein Unicef-Lauf auf uns und dann ging es ab ins Hotel. Die erste Dusche seit einer Woche – was für ein Gefühl! Ich freute mich aber auch schon wieder auf Zuhause und auf meine Familie, die mich so unglaublich unterstützt hat. Der Marathon des Sables war ein Abenteuer fürs Leben, dass ich nie vergessen werde. Weder von den schönen Seiten, noch von den Schmerzen.

Vortrag aus erster Hand beim Murtallauf

Wer sich die Geschichte vom Marathon des Sables gerne persönlich von Reini erzählen lassen möchte hat beim Murtallauf am 27. Juni Gelegenheit dazu. Ab 19:30 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) berichtet Reini in der Festhalle St. Michael von seinen Erfahrungen in der Sahara. Der Eintritt ist frei. Freiwillige Spenden werden an einen guten Zweck weitergegeben.

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