Sportalpen-Athlet Marco Hollaus erlebte beim Sella Ronda-Skimarathon in den Dolomiten in Südtirol ein echtes Highlight seiner Sportlerkarriere. Trotz geringer Schneedecke, herrschten für die 1.300 Athleten auf den 42 harten Kilometern hervorragende Bedingungen. Der Rennbericht von Marco.
Guter Start in den Skimarathon
Im Doppelteam mit meinem Teampartner Oliver Spinn stellte ich mich der frühlingshaften Herausforderung in den Dolomiten. Unser ehrgeiziges Ziel am Start: Die 2.900 Höhenmeter in einer Zeit von unter vier Stunden zu bewältigen. Lange, harte Trainingseinheiten dienten als Vorbereitung für das Skitourenrennen, die Vorfreude war dementsprechend groß.
Pünktlich mit dem Startsignal um 18 Uhr starteten 1.300 ambitionierte Alpinisten in Arabba auf die 42 Kilometer lange Strecke von Arabba über Fassa Carezza, Gröden und Alta Badia zurück nach Arabba. Nach einem guten Start hatten wir die ersten 900 Höhenmeter nach 53 Minuten geschafft. Am ersten Übergang neben dem Pordoi Joch angekommen, wartete die Abfahrt nach Canazei. Und auch im nächsten Anstieg rauf zum Sella Joch konnten wir hohes Tempo gehen. „Wir sind super im Rennen“, meinte Olli regelmäßig.
Das Rennen gegen die Uhr
Beim Abfellen am Sella Joch tankten wir mit einem Schluck Tee etwas Flüssigkeit. In der folgenden Abfahrt nach Wolkenstein waren wir super im Rennen und machten ein paar Plätze gut. Mit der entsprechenden Leichtigkeit im Gepäck gaben wir auch am Weg auf das Grödner Joch richtig Gas.
Nach der genussvollen Abfahrt nach Corvara mussten wir ein knapp zehn Minuten langes Stück mit den Skiern in der Hand laufen. Aufgrund der mageren Schneesituation standen in Corvara noch zwei Anstiege anstatt einem auf dem Plan. Bei der nächsten Trinkpause machte sich dann bei mir erstmals Skepsis breit: „Wie sollen wir bei noch je zwei ausstehenden Aufstiegen und Abfahrten nur unser Zeitlimit erreichen?“, begann ich zu zweifeln.
Knappe Entscheidung
Doch Olli war an diesem Tag einfach super drauf und gab das Tempo für mich vor. Nach der vorletzten Abfahrt wagte ich einen weiteren Blick auf die Uhr: 3:39 Stunden. Ich wollte das Ziel unbedingt in vier Stunden erreichen und pushte Olli weiter. Elf Minuten und 220 Höhenmeter später standen wir vor der letzten Abfahrt. „Auf gehts Olli, das schaffen wir!“ schrie ich und startete mit vollem Tempo in die Abfahrt zurück nach Arabba.
Die letzten Meter zu Fuß bis ins Ziel schmerzten. Aber nur kurz, genauer gesagt nur bis zum Blick auf die Uhr: 3:56 Stunden. Ein Traum! Wir hatten unser gemeinsames Ziel erreicht! Erschöpft, aber dafür umso glücklicher.
Nach der Preisverteilung um Mitternacht, begleitet von haufenweise Nudeln, feierten wir unseren Erfolg in einer kleinen Bar in Arabba und schmiedeten dabei schon Pläne für das nächste Jahr: Denn bei der Sella Ronda, für mich persönlich ein echtes Highlight im Rennkalender, will ich 2018 unbedingt wieder dabei sein.
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