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© Michael Groessinger

Marco Hollaus beim Kitzsteinhorn Extreme 2017

Das hochalpine Rennen am Top of Salzburg

Im Laufschritt und auf Tourenskiern vom Salzburger Platz in Kaprun auf das Kitzsteinhorn: Das ist Kampf pur. Sportalpen-Athlet Marco Hollaus war einer von 150 Startern, die sich die Challenge im Salzburger Land nicht nehmen ließen. Hier schildert er seine Eindrücke des Rennens.

Das Kitzsteinhorn-Battle

Das Kitzsteinhorn Extreme ist das hochalpine Aufstiegsrennen für Skitourenläufer schlechthin. Vom Salzburger Platz in Kaprun führt die Strecke im Laufschritt und auf Tourenskiern für die Schnellsten über 17 Kilometer und 2.400 Höhenmeter auf den Gipfel des Kitzsteinhorns.

Bei der Anmeldung in Kaprun führte ich einige Gespräche über die zu erwartenden Bedingungen, danach packte ich meine Siebensachen für die Expedition Gipfelsieg: Lawinenschaufel, LVS-Gerät, Sonde, Steigeisen und Klettergurt waren Pflicht.

kitzsteinhorn extreme 2017
© Kitzsteinhorn Extreme
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© Marco Hollaus

Wohin mit den Laufschuhen?

Den Auftakt des Rennens bildete die Laufstrecke. Mit den Tourenskiern- und schuhen auf dem Rucksack erklammen wir die ersten 900 Höhenmeter. Zu Beginn ging es flach und gemächlich zur Sache, danach wurde es allmählich anspruchsvoll.

Beim Wechsel auf die Skier lag ich auf dem zehnten Rang, doch dann traf ich eine taktische Fehlentscheidung: Ich wollte meine Laufschuhe in den Rucksack zwängen, anstatt sie an den Klettergurt zu hängen. Dabei zog der Reißverschluss die Reißleine und konnte daraufhin nicht mehr geschlossen werden. Es wurde noch ärgerlicher: 150 Höhenmeter später konnten wir die Laufschuhe ohnehin abgeben. Wenn ich das nur gewusst hätte!, haderte ich noch ein wenig mit meiner Entscheidung.

Hart – Härter – Kitzsteinhorn Extreme

Nach zwei Stunden wurde langsam mein Wasser knapp. Ein Liter für 2.400 Höhenmeter – eindeutig zu wenig! Glücklicherweise wurden wir in der nächsten Wechselzone mit Cola und Red Bull versorgt, was nahezu überlebenswichtig für mich war. Mit frischen Kräften startete ich auf die folgende Abfahrt über 300 Höhenmeter.

Kaum fühlte ich mich wieder etwas besser, wartete schon der nächste und zugleich letzte Anstieg – und was für einer! Die im Vergleich zum Tal tiefe Temperatur am Berg wurde zur Nagelprobe für das Material, was den fordernden Anstieg noch härter machte. Zudem spürte ich die Höhenlage. Ich fühlte mich, als würde mich jemand zurückhalten. Nach einigen Spitzkehren im oberen Teil mussten wir uns die letzten 200 Höhenmeter am Seil einhängen.

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© Marco Hollaus

Happy End am Top of Salzburg

Mit den Skiern auf dem Rücken mobilisierte ich noch einmal alle Kräfte und erreichte nach 3:13 Stunden das Ziel. Trotz des alles andere als optimalen Rennverlaufs konnte ich mich am Gipfel des Kitzsteinhorns auf 3.200 m über den 13. Platz und den unbeschreiblichen Ausblick auf die Salzburger Bergwelt freuen. Fazit: Das Kitzsteinhorn Extreme ist definitiv eines der härtesten, aber auch ein ziemlich cooles Rennen!

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