Die Mountain Attack ist eines der härtesten Rennen am Skitourenkalender. Quereinsteiger Bernd Zwinger stellt sich gleich in seiner ersten Saison auf den Brettern der schwierigen Aufgabe. Seine Teampartner und die Technik in Form der Suunto Ambit unterstützen ihn auf dem Weg dorthin.
Steiler Aufstieg
Bernd Zwinger, Co-Autor des Sport-Blogs querdenken.at, ist eigentlich ein leidenschaftlicher Trail Runner. Seit dem Jahr 2013 beweist er allerdings auch im Winter seine Ausdauer. Skitourengehen wurde für ihn vom Hobby zum Intensivsport. Innerhalb weniger Monate befand er sich im La Sportiva Tourenski-Team und mitten in der Vorbereitung zur Mountain Attack – einem der härtesten Rennen überhaupt! Im Interview erzählt er von den ersten Erfahrungen, dem buchstäblich steilen Aufstieg und nützlichen Hilfsmitteln wie der Suunto Ambit.
Hallo Bernd. Deine Zuneigung zum Skitourensport ist im Vergleich zur alten Liebe – dem Laufen – relativ jung. Woher kam die Leidenschaft?
Also klassisches Skitourengehen mache ich schon seit Jahren – aber bisher halt immer nur so zwei oder drei Touren im Jahr.
Irgendwie hat es sich voriges Jahr aber weiter in diese Richtung entwickelt und so hab ich mir meine erste, leichte und wettkampftaugliche Ausrüstung gekauft – und relativ schnell gemerkt, dass mir das Spaß macht.
Überschneiden sich aber deine Skitourenambitionen nicht mit der Saisonplanung fürs Trail Running?
Eigentlich nicht. Höhenmeter sind ja im Sommer beim Trail Running auch mein Thema. Kilian Jornet zum Beispiel macht mittlerweile auch beides. Natürlich muss es auch Phasen geben, wo ich wirklich nichts tue, aber es ergänzt sich ganz gut.
Was waren deine ersten Erfahrungen im Zusammenhang mit Skibergsteigen als Sport?
Nachdem für ein echtes Training eine Strecke oft nicht reicht und ich dieselben Strecken und Höhenmeter oft mehrmals überwinden muss, ist das Sportliche nicht ganz so mit Genuss verbunden. Außerdem bringt einen der häufige Wechsel der Felle und der andere Rhythmus schon in eine etwas andere Welt. Aber Spaß macht es trotzdem, nur eben auf eine etwas andere Art.
Als Mitglied des La Sportiva Teams hast du Zugang zu jeder Menge High-Tech Ausrüstung. Können die cleveren Gadgets tatsächlich den Unterschied ausmachen?
Ja, das glaube ich schon. Es gibt zum Beispiel noch einen krassen Unterschied zwischen Produkten aus dem Bereich „High-End Consumer Market“ und „Rennausrüstung“. Wenn ein Ski mindestens 750 Gramm haben muss, dann hat der auch genau 750 Gramm. Einige in unserem Team tüfteln dann auch noch herum, um das Material noch besser anzupassen.
Dein nächstes Projekt ist eben der Mountain Attack Tourenskimarathon in Saalbach-Hinterglemm. Der wird gerne auch als das härteste aller Rennen bezeichnet. Termin ist der 17. Jänner. Wann hast du mit der Vorbereitung angefangen?
Ins La Sportiva Team bin ich im Frühjahr eingestiegen. Da wusste ich dann auch gleich: OK, das wird ein harte Saison. Deshalb habe ich mich im Sommertraining schonmal mehr auf den Berg konzentriert. Die Planung war also schon sehr früh auf die Mountain Attack ausgelegt. Ab Oktober habe ich dann vermehrt das Laufen eingestellt und das klassische Berggehen forciert, um die Oberschenkelmuskulatur auszubauen. Mit dem Oberkörpertraining musste ich quasi überhaupt erst von Null beginnen.
Hast du da auch eine Art Spezialtraining?
Ich mache zum Beispiel zwei- bis dreimal in der Woche Stabilisationstraining. Dann gibt‘s außerdem noch wöchentlich einen Termin, wo wir uns mit dem gesamten Team im Olympiazentrum in Salzburg treffen und Kräftigungsübungen ausführen. Beim Skitraining steigen wir ganz langsam ein, um die Ausdauer voranzutreiben. Ab Anfang November haben wir dann begonnen Höhenmeter zu sammeln. Aktuell stehe ich bei 32.000.
Wie sehr unterstützt dich ein „digitaler Helfer“, wie die Suunto Ambit2, auf deinem Weg zum Wettkampflevel?
Generell läuft bei mir die Suunto Ambit immer mit – egal ob Sommer oder Winter. Meistens nutze ich die Uhr für die Pulsanzeige. Wir haben bei den sportlichen Tests am Laufband – übrigens auch mit Tourenski – einen ziemlich genauen Eindruck von unseren Pulswerten bekommen. Und so gibt die Uhr ein gutes Feedback, ob ich mich während des Sports im Grundlagen- oder Entwicklungsbereich befinde.
Welche Daten entnimmst du der Suunto außerdem?
Höhenmeter sind auch ein wichtiger Faktor, die Zeit natürlich und hin und wieder die Steigung. Vor allem, wenn man in Gebieten unterwegs ist, wo man schon mehrmals war, hilft das enorm dabei sich seine Kräfte einzuteilen. Interessant wird es, wenn man öfter auf derselben Strecke unterwegs ist und die Auswertungen vergleicht.
Wie genau hilft dir das beim Training?
Da lassen sich etwa Zeiträume gut vergleichen – und somit der Trainingsfortschritt. Den entnimmt man dann am besten der Plattform movescount.com. Oft war ich heuer auf gleicher Strecke mit gleicher Zeit auf einem viel niedrigeren Pulslevel unterwegs als im letzten Jahr.
Siehst du dir auch Profile und Auswertungen anderer Sportler an, um dich mit ihnen zu vergleichen oder dir Tipps zu holen?
Ja, ganz gezielt sogar! Ich weiß zum Beispiel, dass ein Bekannter von mir die Mountain Attack in 2:40 Stunden bewältigt. Da kann ich dann analysieren wie er trainiert, um das zu leisten. Das motiviert irgendwie auch. Wir haben etwa vom La Sportiva Team eine Gruppe auf movescount gegründet, in der wir die Trainingsleistungen der anderen Mannschaftsmitglieder sehen. Da nehme ich mir dann auch Ideen heraus.
Findest du so auch Ideen für neue Routen?
Ja, wenn derjenige das GPS aktiviert hat dann geht das ganz einfach. Das ist schon sehr spannend. So finden sich auch in der eigentlich sehr bekannten Nachbarschaft immer wieder interessante Touren.
Welche Einstellungen verwendest du während des Rennens?
Da habe ich immer zwei Hauptdisplays. Einerseits den Puls und andererseits die Höhenmeter, damit ich weiß, wie viele ich schon geschafft habe und wie ich mir meine Kraft einteilen muss. Die schalten sich alle fünf Sekunden durch, damit ich nicht herumdrücken muss. Temperatur und Zeit lasse ich auf der kleinen Anzeige unten durchlaufen.
Nutzt du auch das Feature zur Regeneration nach dem Rennen?
Als Richtlinie, ja. Natürlich kann man die vorgegebene Zeit nicht eins zu eins übernehmen, dafür weiß die Uhr einfach etwas zu wenig über dich. Aber als Richtwert funktioniert das ganz gut. Was aber nach dem Training auch ganz nützlich ist, sind die Skalawerte, die deine Einheit einem Level zuordnen. Aufgrund des Maximalpulses, des Aktivitätslevels und der tatsächlichen Anstrengung weiß ich nach dem Training, wie fordernd die Einheit wirklich war. 5.0 ist etwa Hardcore-Training. 2-3 ist Grundlage. Hervorragend als zusätzliche Überprüfung.
Schlussfrage: Mit welcher Endzeit rechnest du bei der Mountain Attack?
Schwierige Frage. Ich sag es mal so: Mit allem unter 3:30 Stunden bin ich zufrieden (lacht)!
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