Sportalpen Athlet Lukas hat sich beim Pitz Alpine Glacier Trail 2017 streng an seinen Plan gehalten – und war erfolgreich! Das Review von einem der härtesten Trailrunning-Rennen am Rennkalender.
Das Dach Tirols
Das Pitztal beheimatet die höchsten Berge Tirols, unzählige Gipfel, beeindruckende Gletscher und ist deshalb ein ganz besonderer Boden für ein Laufspektakel wie dem Pitz Alpine Glacier Trail. Die wilde Berglandschaft und das schroffe alpine Gelände sind der Grund, weshalb ich mich heuer schon zum dritten Mal auf die Reise in das enge, hoch gelegene Tal gemacht habe. Und gleich wie in den vergangenen Jahren bin ich wieder auf meine Kosten gekommen.
Start in den Tag
Noch bevor der Tag anbricht, in dunkler Nacht, sammeln sich alle Läufer im Startbereich. Es wird noch einmal die Pflichtausrüstung kontrolliert; wir brauchen Schuhspikes, Regenjacke und einiges mehr.
Langsam kann man ein schwaches Leuchten am Horizont erkennen, es wird ernst. Punkt 05:00 Uhr, mit Anbruch des Tages, fällt der Startschuss, welcher sicher den ein oder anderen aus dem Schlaf reißt und ins Bewusstsein ruft, dass sich jetzt knapp 200 Athleten auf die Reise machen.
Nix mit Asphalt
Das Schöne an den Rennen hier beim Pitz Alpine ist, dass man nach dem Start sofort im alpinen Gelände unterwegs ist. Gleich nach dem Start stellen sich immer mehr Felsen und Geröll in den Weg. Der erste Anstieg ist schwierig und lang. Ich halte beflissen mein Tempo, das ich mir vorgenommen hatte.
Ich akzeptiere, dass ich gefühlt fast Letzter bin und weiß: Wenn ich geduldig bin, macht sich das am Ende bezahlt. Einen kleinen Kratzer bekommt mein Plan aber doch, als ich auf einem nassen Felsen ausrutsche mir mein Knie aufschlage und einen Stock breche. Hilft nix, weiter geht’s!
Eine glatte Sache
Als mich der Trail oben am höchsten Punkt auf über 3.000 m ausspuckt und ich im Sonnenaufgang den mächtigen Gletscher vor mir sehe, geht mir das Herz auf und der kleine Sturz ist längst vergessen. Jetzt heißt es schnell die Spikes montieren, denn der Gletscher besteht aus Blankeis! Vorsichtig mache ich ein paar langsame Schritte, beginne aber gleich wieder zu laufen – mit den Spikes kein Problem! Nach der Querung kommt ein langer Abstieg zurück nach Mandarfen.
Das Rennen beginnt
Zurück in Mandarfen schaffe ich es in einer halben Minute die Schuhe zu wechseln, Wasserflaschen auszutauschen und Gels aufstocken – danke dafür an meine Freundin!
Jetzt beginnt für mich das Rennen und das fröhliche “Einsammeln” kann starten. Ich laufe den ganzen Anstieg bis zum Rifflsee und überhole einen Läufer nach dem anderen. Gleichzeitig zeigt sich der schönste Teil der Strecke: Über technische aber trotzdem schnelle Trailruns schrauben wir uns langsam höher und höher, vorbei am wunderschönen Rifflsee.
Motivation ist alles
Ich fühle mich großartig und muss über beide Ohren grinsen. War mir am Anstieg vorhin noch sehr warm, wird es jetzt richtig angenehm als ich in den Nebel vor mir tauche. Am zweithöchsten Punkt auf knapp 2.700 Meter empfangen mich die Bergretter an der Strecke mit einer guten Nachricht: Ich sei der 6. Läufer, der hier vorbei kommt!
Mit dieser Nachricht im Ohr und der Schwerkraft auf meiner Seite starte ich in den rasanten Downhill, der mir noch einmal alles abverlangt. Nach 45 Kilometer und 3.000 Höhenmetern lief ich dann tatsächlich als 6. ins Ziel. Ein großartiger Erfolg, so kann es weitergehen!
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