Wer soll Fünfach-Sieger Chrigel Maurer beim Red Bull X-Alps 2019 in die Schranken weisen? Ein großes Hindernis, das zwischen ihm und seinen sechsten Erfolg in Serie steht, ist die fordernde Strecke. Ab 16. Juni geht es zunächst durch bekanntes Terrain, ehe in den schroffen Bergen Frankreichs die Entscheidung fällt.
Neue Route, neues Abenteuer
Am 12. März 2019 wurde der Vorhang buchstäblich und figurativ gelüftet: Bei der offiziellen Präsentation im Hangar 7 stellte das Team um Renndirektor Christoph Weber die Route des Red Bull X-Alps 2019 vor. Neben ein paar bekannten Turnpoints zu Beginn des „härtestens Abenteuerrennens der Welt“ geht es auch in „unerforschtes“ Gebiet. Die Rahmenbedingungen bleiben wie immer gleich: der Start in Salzburg und das Ziel in Monaco.
Über 2.000 Kilometer bergsteigen & fliegen
Am 16. Juni 2019 fällt der Startschuss zur neunten Auflage der Red Bull X-Alps. Die Athleten befinden sich längst in der Vorbereitung und können sich dank der Bekanntgabe der Route nun im Detail auf das Event vorbereiten. Die harten Fakten zum Rennen:
- 1.138 Kilometer Streckenlänge
- 6 Länder
- 13 Turnpoints
- Bis auf 5.000 Höhenmeter
- Temperaturen: – 10° C bis 39° C
Nur mit dem Paragleitschirm und den eigenen Füßen bewaffnet, müssen die 32 Athleten (darunter zwei Frauen) die Route in der Luft oder am Trail in Angriff nehmen. Doch bei den 1.138 Kilometern bleibt es längst nicht: „Man muss in etwa das Doppelte rechnen. Also 2.500 Kilometer, weil man natürlich nicht einfach der Ideallinie folgen kann. 110 Kilometer am Tag sind möglich, daran kann man sich in etwa orientieren“, erklärt Seriensieger Chrigel Maurer.
Wie lange das Rennen dauern wird, kann vorher niemand sagen. Sicher ist nur, dass die von Google Maps vorgeschlagene Wegdauer mit 18 Tagen kein Maßstab ist. 2017 verlief die Strecke (zufällig) über dieselbe Distanz. Knapp elf Tage brauchte Chrigel damals für seinen fünften Sieg in Serie.
Der Prolog in Wagrain-Kleinarl
Neben der körperlichen Belastung durch die technischen Wanderungen spielt beim Red Bull X Alps vor allem die Taktik eine große Rolle. So konnte Chrigel 2017 mit einem gewagten Flug in einem Seitental alle überraschen – und überholen.
Was die Sache noch spannender macht: Jeder Teilnehmer hat einen Nightpass zur Verfügung, der es den Sportlern ermöglicht, die „Rest Period“ von 22:30 Uhr bis 05:00 Uhr einmal zu umgehen und die Nacht durchzuwandern.
Schon vor dem Start gibt es beim Prolog am 13. Juni in Wagrain Kleinarl die Möglichkeit, einen zusätzlichen Nightpass zu erobern und damit die Siegeschance zu steigern.
Jene drei Athleten, die die Route über das Grießenkareck, den Grafenberg und das Hochgründeck als erstes überwinden, gehen somit mit zwei Jokern ins Rennen.
Fragezeichen Frankreich
Beim Rennen selbst müssen insgesamt neun Turnpoints abgeklappert werden. Manche im Tal, manche am Berg. „Dabei muss man auch so Dinge wie Nationalparks und Lufträume beachten“, sagt Salewa-Athlet Paul Guschlbauer.
Auch wenn die Ausstattung samt Salewa Bekleidung und Paragleitschirm auf ein Minimalgewicht von nur etwa acht Kilo kommt: Die Belastungen für die Athleten sind enorm.
Um wenigstens für ein wenig Entlastung zu sorgen, bekommt jeder Athlet einen Betreuer an die Seite gestellt, der ihn mit dem Auto begleitet. Einige der Turnpoints sind den „Stammgästen“ wie Chrigel und Paul aus vergangenen Tagen bekannt. Doch: „Frankreich ist eine große Unbekannte. Die Berge sind dort etwas höher. Wie geht man zum Beispiel den Schluss der Route an? Ich weiß es noch nicht. Faktoren wie Wetter und Tageszeit werden eine wichtige Rolle spielen. Ich bin gespannt“, so der „gejagte“ Chrigel Maurer.
Wie es den 32 Athleten beim Rennen geht, kann über Live Tracking auf der Website des Red Bull X-Alps 2019 verfolgt werden.
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