Von 5.-8. Mai 2016 trafen sich Triathlon-Einsteiger zum gemeinsamen Training in der Ironman WM Region Zell am See Kaprun. Nachdem die Woche zuvor noch Schnee brachte, wurden die Triathleten an diesem Wochenende von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Es herrschten beste Bedingungen für alle drei Sportarten. Lediglich hinter dem geplanten Open Water Training im Zeller See stand noch ein Fragezeichen.
Der Tag zum Aufwärmen
Ankommen, Kennenlernen und Aufwärmen lautete die Devise für den ersten Tag. Bei einem Techniktraining im Sportbecken des Tauern SPA schnellten die Emotionen bereits zum ersten mal von 0 auf 100. Die Bewegung an der frischen Luft gepaart mit dem Blick auf die funkelnde Schneespitze des Kitzsteinhorns waren einfach einzigartig. Und spätestens nach dem anschließenden Stretching auf der Hotelterrasse in der Abendsonne waren alle tiefenentspannt und in Urlaubsstimmung.
Verwöhnt und gestärkt von den kulinarischen Köstlichkeiten des Restaurants im Hotel Tauern SPA machten die Teilnehmer am Abend erste Bekanntschaft mit dem Ironman 70.3 Zell am See Kaprun. Bei Renn- und Strecken-Videos wurden das Event und seine Highlights präsentiert und zugleich technische Rafinessen der Starter unter die Lupe genommen.
Wettkampfsimulation im Sportbecken
Bereits am zweiten Tag hatten die Triathleten Gelegenheit, die am Vorabend erhaltenen Informationen in die Tat umzusetzen. Beim Training im Sportbecken wurden nicht nur die neuen Speedo Neos getestet, sondern auch Start- und Orientierungsübungen praktiziert. Mit selbst gebauten Bojen forderte Trainer Sepp Gruber die Teilnehmer zum Wasserballzug auf und simulierte eine Orientierungsstrecke auf der unterschiedliche, wettkampfähnliche Übungen durchgeführt wurden. Es dauerte nicht lange, bis der Ehrgeiz der Teilnehmer zum Vorschein kam und sich zum Spaß gesellte.
Das anschließende Frühstück kam genau richtig als Stärkung für den Tag, denn die Abfahrt der Ironman 70.3 Radstrecke stand am Programm.
Auf den Spuren der Profis
Die 90 km Radrunde des Ironman 70.3 führt am Tauern SPA vorbei. So konnte die Gruppe direkt einsteigen und sich auf den Weg durch Kaprun über Bruck nach Dienten begeben. Bei der Fahrt durch das Tal Richtung Dienten wachte der mächtige Hochkönig über sie, ein beeindruckender Anblick, der diesen Streckenteil so besonders und österreichisch macht. Ab Dienten hieß es dann 100% Kraft in den Beinen mobilisieren, denn der Anstieg auf den Filzensattel hat es in sich.
Die Teilnehmer schlugen sich tapfer und auch Rennrad-Neuling Sabine zeigte was in ihr steckt und legte kurz vor dem höchsten Punkt nochmals einen Zahn zu. Oben angekommen strahlten die Gesichter: Der anstrengendste Part war geschafft und nun ging es über die rasante Abfahrt hinunter nach Hinterthal und weiter nach Maria Alm. Nicht mehr weit bis zur vereinbarten Einkehr! Bei Kaffe und kühlen Getränken wurde dort über die Strecke philosophiert, bevor es weiter Richtung Zell am See und zurück nach Kaprun ging. Der anschließende Koppellauf fiel zwar etwas kürzer aus, aber die Teilnehmer waren sehr zufrieden mit der absolvierten Leistung.
Technik ist alles
Der Samstag stand unter dem Motto Techniktraining. Bereits vor dem Frühstück wurde in der Morgensonne am Laufschritt gearbeitet. Trainer Sepp hatte einige Hilfsmittel vorbereitet und führte die Triathleten Schritt für Schritt zum perfekten Laufstil. Und auch wenn die Übungen anfangs stampfend oder schwebend wirkten, am Ende sah das Ganze schon ziemlich dynamisch aus.
Am Nachmittag erwartete die Teilnehmer das Spiel mit ihrem Rad. Beherrschung und Balance in jeder Situation war gefragt. Zielbremsungen und das Aufnehmen von Trinkflaschen in der Wechselzone wurden geübt, genauso wie einbeiniges oder einarmiges fahren und lenken. Die Krönung war die Auffahrt auf einen der Zeller Berge, an dem es in Serpentinen die Straße hoch und runter ging. Denn auch bergauf- und vor allem bergabfahren mit einem Rennrad will geübt sein. Belohnt wurden die Radler mit dem Ausblick auf die Stadt, den Zeller See und das funkelnde Kitzsteinhorn.
Und da es sich um ein Triathloncamp handelte, wurde nach dem Radtraining auch noch eine Schwimmeinheit absolviert.
Nach dem Abendessen konnten die Teilnehmer nach drei Tagen Training den Coach mit Fragen bombardieren und es fiel ihnen so einiges ein:
- Was und wann esse ich vor dem Wettkampf?
- Was muss ich beim Rad einchecken am Vortag beachten?
- Wie war das nochmal mit Windschatten fahren und dem passenden Aufleger?
- Wie genau läuft der Wechsel in der Wechselzone ab? Was ist erlaubt und was nicht?
- Darf ich selbst Verpflegung mit auf die Strecke nehmen?
- Wie soll ich mich während des Wettkampfes verpflegen?
- Wie viel muss ich trinken?
Geduldig beantwortete Sepp Gruber alle Fragen und der Abend wurde länger als geplant. „Ich bin jetzt soviel sicherer und besser vorbereitet für meinen ersten Wettkampf.“ war das Feedback von Patrizia. Und dafür nahmen wir uns sehr gerne Zeit.
Die Abschluß-Highlights
Last but not least hatten wir für den letzten Tag noch einige Highlights zu verbuchen. Der morgendliche Nüchternlauf zum Beispiel aktivierte bei Sabine den Turbo: „Ich bin gerade meinen schnellsten Kilometer ever gelaufen“ – und alle freuten sich mit ihr.
Nach dem Frühstück wurde noch der Wendepunkt des TriZell besichtigt, bei dem sich am 30. Juli alle wieder treffen und gemeinsam an den Start gehen. „Eine super Gelegenheit, das macht man zu Hause nicht“, freuten sich die Triathleten.
Offen blieb dann nur noch das Fragezeichen hinter dem Open Water Training. Bei Heinz Seidl im SUP Center durften wir den Seezugang nutzen und Wechselkleidung deponieren. So wagen die raffen Teilnehmer unseres Camps den Sprung in den 12 Grad kalten Zeller See und drehten eine kleine Runde. Mit Gänsehaut und einem breiten Grinsen im Gesicht stiegen sie aus dem Wasser – der krönende Abschluss für ein perfektes Trainingswochenende und der richtige Start in die bevorstehende Triathlonsaison.
Wir wünschen allen Teilnehmern des Sportalpen Camps und allen Triathleten im Allgemeinen viele geniale Erfolgserlebnisse und Finisher-Momente.
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