Den Salewa Cube hat sich Sportalpen Athlet Raphael Keller auf Einladung von Salewa einmal genauer angesehen. Im Rahmen der Eröffnung des Salewa Headquarters in Bozen hat er sich die Kletterschuhe angezogen und ist einige der Routen einmal durchgeklettert. Die neue Europazentrale mit dem integrierten Cube (die große Kletterhalle) fällt auf, ist modern designt und passt sich trotzdem perfekt an das Landschaftsbild an. Raphael schildert uns seine Eindrücke aus Südtirol.
Der Salewa Cube und der „WOW-Effekt“
Auf Einladung von Salewa für die Eröffnung der großen Europazentrale der OberAlp/Salewa Gruppe habe ich mich in den Zug nach Bozen gesetzt. Leider erst sehr spät, sodass meine Ankunft dort erst in der Nacht war. Für die große Party rechtzeitig, zum Klettern zu spät. Aber ich sollte am Folgetag noch genug Gelegenheit dazu haben. Aber auch in der Nacht, wenn das neue Salewa Headquarter beleuchtet ist, bekommt man einen ersten Eindruck. Und diesen nennen wir einmal: WOW!
Bislang waren Red Bull und Dietrich Mateschitz dafür bekannt, moderne und in ihrer Form durchdachte Architekturen umzusetzen. Wie die Red Bull Zentrale in Fuschl (Vulkan) oder der Hangar 7 (in Form des Tragflächenquerschnitts eines Flugzeuges) der Flying Bulls, hat auch das neue Salewa Headquarter die Form eines Bergkristalls, der die Moderne mit der Natur verbindet. Was für Flugzeugenthusiasten der Hangar 7 in Salzburg ist, soll für Alpinisten, Kletterer und Boulderer der Salewa Cube werden.
Der Salewa Cube hat ein richtig cooles Feature
Wie schon gesagt, fügt sich die Salewa Zentrale trotz ihrer modernen Bauweise sehr gut in das Landschaftsbild. Ich finde es echt großartig, wenn sich Bauherren und Architekten darüber auch Gedanken machen. Ein Gebäude ist zwar schnell gebaut und sieht auch schnell gut aus, aber die Feinheit des Durchdachten spürt man, wenn man es als Ganzes sieht, dann sehr wohl. Und eines fällt mir als Kletterer dann auch gleich auf: das besonders auffällige Ende des Bauwerks – der Salewa Cube mit seiner riesigen Glasfront.
Und diese Glasfront lässt sich zur Gänze wie ein überdimensionales Garagentor nach oben öffnen. Und jeder, der schon einmal in einer Kletterhalle geklettert ist, weiß, was das bedeutet. Wer sich sportlich betätigt, schwitzt, und wenn sich viele in einer Halle sportlich betätigen, schwitzen viele! Und das, sagen wir es einmal unverblümt, stinkt! Viel zu viele Hallen sind zu wenig belüftet, was den Reiz des Hallenkletterns eher schmälert. Nicht so im Salewa Cube! Und im Winter, wenn das Tor geschlossen ist, hat der Cube trotzdem alle Vorteile einer Kletterhalle zu bieten. Coole Sache!
Der Salewa Cube, McFly, Klettergrößen und Janis Choplin
Bevor es aber am Folgetag endlich in den Cube geht, ist feiern angesagt. Und das kann Salewa auch gut! Eine großartige Liveband, Kurzfilme über Salewa-Athleten und deren Projekte, Südtiroler Kulinarik (verdammt, schmeckt das gut) und ein oder zwei Bier. O.k., ich sag’s gleich, Bier wurden es mehr, aber der Rest stimmt. Alles, was in Salewa Klamotten Rang und Namen hat, war da. Die Athleten von Salewa, der Vorstand, die Mitarbeiter und die politische Prominenz, gefeiert wurde gemeinsam in echt familiärem Ambiente.
Ob es nun Salewa Eigentümer Heiner Oberrauch war, mit dem ich mich kurz aber sehr nett unterhalten habe, oder Salewa Freeride-Profi Martin „McFly“ Winkler, der kurzerhand die Stage eroberte um uns seine Version von Janis Choplin’s „Mercedes-Benz“ a cappella darzubieten. Die Party war großartig und für mich um 2 Uhr morgens leider zu Ende. Ab ins Hotel, morgen wird geklettert!
Der Salewa Cube und 2.460 m² Kletterfläche, 415 Routen, 18,5 m Höhe und 9,5 m Überhang
1850 m² Kletterfläche indoor, 190 m² Kletterfläche outdoor, 200 m² Kletterfläche Boulder indoor, 220 m² Kletterfläche Boulder outdoor, 175 Kletterrouten indoor und outdoor, 120 Boulderrouten indoor, 120 Boulderrouten outdoor, 18,5 m Höhe und 9,5 m Überhang “Challenge Area” sind die nackten Zahlen, die mich in diesem Moment nicht besonders interessiert haben. Ich stand in der Mitte der Halle und wollte rauf. Bereit, nach einem deftigen Südtiroler Frühstück (die ein, zwei Bier müssen ja wieder aufgesogen werden) endlich den Salewa Cube zu testen. Dann aber doch wieder die Suche nach nackten Zahlen. 6b+, 7a-, 8c+, alles vorhanden. Ich entschied mich für 3 Routen im mittleren Schwierigkeitsgrad
Die Routenbauer haben ihre Sache sehr, sehr gut gemacht, wobei die vielleicht nicht die Erfahrensten waren. Natürlich ist das nach meinen drei Routen, die ich geklettert bin, schwer einzuschätzen – allerdings diese drei hatten durchwegs schöne Züge. Somit ist es auf jeden Fall ein Klettervergnügen. Für das etablierte Tivoli in Innsbruck sollte der Cube auf alle Fälle eine deutliche Entlastung sein. Ob es ihm Konkurrenz machen kann, wird die Zukunft zeigen.
Ich werde auf alle Fälle wieder in den Salewa Cube fahren, noch andere Routen testen und dort auch trainieren. Auch wenn ich mal so wieder an Bozen vorbeifahre, das Salewa Headquarter schon von der Autostrada aus sehe und meine Klettersachen nicht dabei habe, bleib‘ ich stehen. Denn um schlappe 8 € verleiht Salewa eine komplette Ausrüstung fürs Klettervergnügen. Und weil man da schon bei Salewa ist, kann man sich auch sicher sein, dass man qualitativ hochwertige Topausrüstung geliehen bekommt. Außerdem gibt es in der Salewa World auch alles zu kaufen, und im Bivac, dem hauseigenen Bistro, auch die Südtiroler Spezialitäten zu essen. Da macht es für mich dann wieder Sinn, den Italienurlaub einen Tag früher abzubrechen, um auf dem Heimweg über den Brenner in Bozen noch einmal haltzumachen. Aber da habe ich meine Klettersachen ohnehin dabei und berichte wieder aus dem Salewa Cube!
Bis dann
Raphael
Bildnachweise Außenaufnahmen: SALEWA
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