Was passiert eigentlich mit den Skiern, wenn man sie beim Service abgibt? Und was zählt im Jahr 2017 zum „guten Service“? Der Blick hinter die Kulissen bei einem der modernsten Skiservice-Betriebe in Obergurgl.
Schnelle Mischung
Das Leben ist nicht fair: Wenn man auf der Piste vom selben Skimodell überholt wird, ist die Ernüchterung groß. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Guter Skiservice macht aus einem betagten Mittelklassemodell einen Racer im zweiten Frühling.
Dahinter steckt eine Mischung aus menschlichen Skills und kostspieligen Maschinen, wie man sie bei Scheiber Sport im Skigebiet Obergurgl Hochgurgl findet.
„Modernste Geräte treffen bei uns auf Erfahrung und Professionalität. Viele unserer Mitarbeiter haben Rennlauferfahrung und sind als Skilehrer tätig. Sie wissen genau, worauf es beim perfekten Kantenschliff, dem optimalen Belag oder dem idealen Skischuh ankommt“, so Geschäftsführer Reini Scheiber.
Guter Skiservice ist Millimeterarbeit
Das geschulte „Auge“ und das Know-how aus Erfahrung sind ein Faktor. Der andere ist die Technik. Es gibt für jeden Arbeitsschritt eine eigene Maschine und innerhalb der Typen mehrere Kategorien, vom Einsteiger- bis zum Vollprofi-Gerät. Die Unterschiede finden sich im Detail, machen aber genau jenen Vorsprung aus, den man auf der Piste nicht mehr aufholt.
Geräte wie das „Montana Saphir“ vermessen die Skilänge automatisch und besitzen ein Ansaugsystem, dass die Behandlung des Skis zur Millimeterarbeit macht. Ein extra breiter Schleifstein und vier Steinkontakte setzen unscharfen Kanten zu.
„Die Strukturergebnisse sind hervorragend – sogar bei Twin Tips und starken Rockern“, erklärt Scheiber. Aber was genau machen die Maschinen?
Individuell & Professionell
Der erste Schritt beim Skiservice ist die Ausbesserung von Schäden im Belag. Danach folgt das Planschleifen der Lauffläche. Belag und Kante werden auf eine Ebene gebracht, um die Basis für einen optimalen Kantenwinkel zu schaffen.
Danach folgt eine Strukturierung nach den aktuellen Schneebedingungen sowie der Kantenschliff. Moderne Maschinen bringen die Bretter auf einen durchgehenden Kantenwinkel von meist 88° oder 89°, je nach dem für welches Service man sich entscheidet.
Im Finish werden letzte Schleifspuren entfernt, der Belag poliert und die Kanten im 0,5° Winkel abgeschrägt – ein extra Tuning für laufflächenseitige Kanten. Kommt der Ski nach knapp 20 Minuten aus der Service-Werkstatt, ist er für eine Weile in besserem Zustand als in der Originalverpackung.
Wenn man dann noch immer vom selben Ski überholt wird, liegt es sicher nicht am Modell.
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