Skitouren am Kitzsteinhorn

Vom Herbst bis ins Frühjahr ist das Kitzsteinhorn eine verlässliche Adresse für Skitourengeher. Hier kommt man allerdings nicht nur wegen der guten Verhältnisse gerne her. Der Kapruner Gletscher besitzt zwei Routen, die zum Staunen einladen.

Der Weg ist das Ziel

Als Johann Entacher 1828 erstmals das Kitzsteinhorn bezwang, konnte er noch nicht ahnen, was seine Nachfolger bewerkstelligen würden, um Millionen Menschen den Blick zu ermöglichen, den Entacher damals mit Sicherheit genoss. Die Leichtigkeit, mit der die Gäste heute zum Gipfel gelangen, ist beispielhaft. Für viele ist es jedoch ausgerechnet der Weg, der das Gletscher-Erlebnis so besonders macht. Zwei Skitouren führen am Kitzsteinhorn vom Infopoint am Langwiedboden in Richtung Gipfel – mit unterschiedlichen Endpunkten.

Der König über Kaprun

Der Blick von der Ortschaft Kaprun aufs Kitzsteinhorn zeigt das markante Gesicht eines mächtigen Gletschers, der wie ein einsamer König über der Bergwelt thront.

Um ihn zu erschließen, bedurfte es unter anderem der höchsten Seilbahnstütze der Welt (113,6 m). Vom leicht zugänglichen Einstieg auf Höhe der Gemeinde bringen einen entweder der Gletscherjet I oder die Panoramabahn nach Langwied (1.976 m) und zum Ausgangspunkt des Ski- und Wintersportgebietes.

Ausgangspunkt fürs Skitourengehen am Kitzsteinhorn

In Langwied enden sechs der Pisten des Skigebiets, während zwei Lifte (Gletscherjet II, Langwiedbahn) die Skifahrer wieder aufwärts bringen. Hier befindet sich ebenfalls der Startpunkt für Skitourengeher am Kitzsteinhorn. Ein Info Point informiert nach dem Ausstieg über das richtige Verhalten am Berg sowie alpine Gefahren und liefert nützliche Details über den Verlauf der beiden Routen „Schneekönigin“ und „Eisbrecher“, die beide unweit des Pistenrandes entlang führen. Die zwei Strecken beginnen links von der Liftstation und leiten die Skibergsteiger zunächst über die Ostseite des Berges nach oben.

Tipp: Die Einzelfahrt nach Langwied kostet für Skitourengeher € 19,60 (Stand 2014/15).

Die Schneekönigin

Vom Startpunkt am Langwiedboden (1.976 m) sind es 474 Höhenmeter zu bezwingen, bis man auf der Strecke der Schneekönigin sein Ziel erreicht. Der Routenverlauf orientiert sich an der Langwiedabfahrt, führt niemals in gefährliches Gelände und wurde von der Region als eigene Skitourenroute ausgeschildert. Den Endpunkt der Schneekönigin markiert das Alpincenter (2.450 m) mit einer breiten Auswahl an Speisen und Getränken, das nach der Anstrengung eine willkommene Anlaufstation darstellt. Mit einer eigenen Menükarte für Skitourengeher inklusive kohlenhydratreicher Kost und alkoholfreien oder -reduzierten Getränken bietet die Kitzsteinhorn-Gastronomie einen ganz speziellen Service für Aufstiegssportler. Wer noch nicht genug hat, steigt vom Alpincenter nach einer kurzen Abfahrt einfach in die Eisbrecher-Route ein.

Der Eisbrecher

Die zweite, längere Route fürs Skitourengehen am Kitzsteinhorn ist der Eisbrecher. Ebenfalls mit Startpunkt am Langwiedboden auf knapp unter 2.000 Metern führt auch diese Route zunächst entlang der Langwiedbahn nach oben. Anstatt einer Linkskurve zum Alpincenter folgt der Streckenverlauf des Eisbrechers der westlichen Richtung und einem direkteren und längeren Weg weiter aufwärts zum Grat des Gletschers. Noch einmal gut 400 Höhenmeter sind es von der Höhe des Alpincenters bis zum Endpunkt bei der Bergstation des Maurerliftes (2.875 m). Insgesamt 899 Höhenmeter haben die Skibergsteiger dann überwunden. Wer nur den zweiten Teil des Eisbrechers erleben will, fährt einfach mit dem Gletscherjet II oder der Langwiedbahn und startet vom Alpincenter.

Ganz sicher spezialisiert

Die beiden Skitouren am Kitzsteinhorn zählen zu den sichersten überhaupt. Die praktische Nähe zum Skigebiet lässt Skibergsteiger von der Infrastruktur und Specials wie den Liften, dem Notfallsystem oder der angepassten Gastronomie profitieren. Gleichzeitig erhalten Aufstiegssportler hier Eindrücke, die ihnen woanders verwehrt bleiben. Wer einmal den Großglockner vom Grat des Kapruner Gletschers beobachtet hat, weiß, warum der Endpunkt der Eisbrecher-Strecke so beliebt ist. Das Panorama der Bergwelt, der einzigartige Blick auf Kaprun und die atemberaubende Höhe tragen ihren Teil dazu bei, das Kitzsteinhorn so attraktiv für Aufstiegssportler zu machen.

Die Zell am See-Kaprun Touren App

Wer noch tiefer in die Region um das Kitzsteinhorn eintauchen möchte, findet im Play Store von Google oder in Apple‘s App Store eine eigene kostenlose Zell am See-Kaprun Touren App. Dort werden 120 Touren zu allen möglichen Sommer- und Wintersportarten zusammengefasst. Die Routen sind mit GPS Daten versehen und neben Kartenmaterial gibt es auch hochauflösende Bilder, Informationen über Schwierigkeitsgrade, Länge, Dauer, Höhenprofil, Einkehrmöglichkeiten und vieles mehr. Darin finden sich unter anderem auch Tipps fürs Skitourengehen in Zell am See. Perfekt für die Tourenplanung oder spontane Ausflüge in der Region.