Stefan hat beim Kaunertaler Gletscherkaiser eingeschlagen wie eine Bombe – und seinen ersten Saisonsieg abgeräumt. Nach einem dramatischen Rennverlauf konnte er sich die Krone aufsetzen.
Klebriges Spitzenfeld
Eigentlich hatte ich mir für dieses Radrennen nicht wirklich viel ausgerechnet. Unzählige Termine in der Vorwoche und eine gemütliche 180 km Runde am Tag vor dem Event hatten mich davon abgehalten, auf „Rennmodus“ zu stellen. Nach dem Start zeigte sich allerdings, dass heuer einiges anders ablaufen sollte als noch im Vorjahr, wo sich Emanuel Nösig bald absetzen konnte. „Kontrolliert“ und mit reduziertem Tempo ging es vom Startort in Prutz talauswärts in den ersten Rennabschnitt. Sogar bei den Anstiegen auf den Rampen und bis zur Staumauer klebte das Feld eng zusammen.
Kampf an der Spitze
Bis zum Ende des Stausees hatte sich das Bild nicht wirklich geändert. Keine Ausritte, kein Angriff. Jetzt aber wartete der große Anstieg. Auf dem Weg nach oben fühlte ich mich immer stärker und auf einer der kurzen Abfahrten fasste ich mir ein Herz und entschloss mich zur Attacke auf die Top-Gruppe. Nach einem harten Fight rissen immer wieder kleinere Abstände auf, bis ich die Konkurrenz, bestehend aus Ortner, Traxl und Obwaller, endlich auf 20 bis 50 Meter verbannen konnte. Doch schon kurze Zeit später hatte ich Ortner und Traxl erneut am Hinterrad, dafür den führenden Martin Fritz in Sichtweite.
Das Rennen im Rennen
Kurz darauf beendete ein Defekt die Hoffnung auf den Sieg für Andi Ortner und der mittlerweile herangestürmte Obwaller machte aus unserer Gruppe erneut ein Trio. Ein weiterer Angriff meinerseits brachte dann endlich einen halbwegs beruhigendes Loch von 100 Metern. Geschlagen waren Obwaller und Traxl noch nicht, aber jetzt konnte ich mich auf Fritz konzentrieren. Ich quälte mich und ging ans Limit, aber irgendwie änderte sich – weder nach vorne noch nach hinten – gar nichts.
Kaunertaler Gletscherkaiser
Bei den folgenden kurzen Flachpassagen konnte ich schließlich zu Fritz aufschließen und nach dem See waren es noch circa 300 Höhenmeter, die ich nur zu gut kannte. Meine Leistung sank immer öfter unter 300 Watt, aber mit letzter Kraft konnte ich Fritz abhängen und die anderen beiden Mitstreiter auf Distanz halten. Dann war sie da: Die letzte Kehre des Kaunertaler Gletscherkaisers. Mit den noch immer unfassbaren Gedanken an den Sieg rollte ich als erster durchs Ziel – Wahnsinn! Während ich durchs Finish fuhr, lieferten sich Ortner und Obwaller knapp hinter mir einen Sprint um den zweiten Platz, mit glücklicherem Ende für Obwaller. Für das Kirchmair Cycling Team war das Event ebenfalls ein Erfolg, denn mit Stephan Schwarz und Max Aigner landeten zwei Kollegen in den Top 20. Was für ein Rennen!
Stefan
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