Freestyle- und Freerideski unterscheiden sich in Aufbau, Shape und beim Zubehör. Um die wichtigsten Unterschiede aus erster Hand zu erfahren, machte sich Sportalpen.com auf zum Nordica Österreich Boss Peter Schott.
Freerideski: Vielseitigkeit im Powderparadies
Bei Nordica ist Freeski der Oberbegriff zu Freeride und Freestyle. Während Freerider meist in abgelegenen Neuschneegebieten unterwegs sind, tummeln sich Freestyler im Park auf Halfpipes und Slopes. Die unterschiedlichen Anforderungen verlangen verschiedene Modelle. Generell gilt: Im Gegensatz zum Freestyleski ist der Freerideski um einiges breiter. Je großflächiger der Ski, desto mehr Auftrieb im Tiefschnee.
Gleichzeitig reduziert sich aber auch die Dynamik auf härteren Pistenabschnitten. Tail und vor allem Tip sind stark nach oben gewölbt. Schließlich soll die Spitze nicht im Powder versinken. Die Rocker-Technologie stammt übrigens aus dem Freeride Segment. Die richtige Wahl des Freerideskis ist eine Ermessensfrage: Was will ich von meinem Ski?
127 Gründe über den Powder zu schweben
„Prorider wie der Stefan Häusl brauchen Freerideski wie den El Capo (erscheint nächste Saison, Anm. d. Red.), die im Aufbau an einen Rennski erinnern. Sie sind schmaler als der typische Tiefschneeski, um bei eisigen Stellen manövrierfähig zu bleiben und haben eine Titanalschicht. Außerdem ist der Tail weniger stark aufgebogen, um bei hohem Speed mehr Stabilität zu gewährleisten.“, erklärt Schott. Während für Stefan Häusl die Zeit zählt, wünschen sich Genießer oft einen leicht zu fahrenden Freerideski.
Carbon statt Titanal ist hier oft die Antwort. Reine Powder-Enthusiasten greifen zu Spezialisten wie dem 127 Millimeter dicken Radict.
Freestyleski: im Zentrum der Möglichkeiten
Für Park & Pipe hat sich die Ski-Industrie ebenfalls etwas ausgedacht. Freestyleski kommen mit einem Twin-Tip daher.
„Das ermöglicht einerseits das Rückswärtsfahren (etwa die Anfahrt zum Kicker). Andererseits bietet es mehr Möglichkeiten bei der Landung. Zudem ist der Ski symmetrisch. Profis montieren die Bindung daher in der Mitte, um eine zentrale Standposition zu erreichen.“, so Schott weiter.
Bei den Spins sind dem Rider somit keine Grenzen gesetzt. Hobbysportler versetzen die Bindung dennoch etwas nach hinten, um das Fahrvergnügen nicht zu beeinträchtigen.
Landeerlaubnis: stattgegeben!
Die Vorspannung in den Ski sorgt für einen verstärkten Rebound-Effekt, was beim Absprung vom Kicker unterstützt. Auch bei den Freestyleski gibt es Modelle mit Titanal-Legierung, um Stabilität bei den harten Landungen zu garantieren. Die Auflagefläche ist im Vergleich zu den Freerideskiern viel kleiner (etwa 86 Millimeter in der Mitte). Das macht die Ski auch auf der Piste gut einsetzbar. Ganz wichtig im Freestyle außerdem: ein ausgefallenes Design.
Die Hybrid-Varianten
Freeriden und Freestyle-Skifahren sind zwei unterschiedliche Kategorien. Dennoch finden sich beim Material auch hier Hybridformen. Die Backcountry-Freestyle-Ski führen die Elemente „Tricks“ und „Powder“ zusammen. „Backcountry-Freestyle-Ski eignen sich etwa um riskante Tricks zuerst im Tiefschnee auszuprobieren.“, schlägt Schott vor. Auch die Bindung der Hybrid-Ski kann zentral oder versetzt montiert werden. Zudem schlägt sich die Mischform auch auf der Piste ganz ordentlich.
Freeride-Schuhe mit Schock Eraser
Die beiden Gattungen unterscheiden sich aber nicht nur bei den Ski. Die Skischuhe sind ebenfalls angepasst.
Der Freeride-Schuh orientiert sich im Aufbau am Rennmodell der Piste. Großer Unterschied: die Dämpfung. In den Freeride-Schuhen von Nordica wird eine extra FSE (Full Shock Eraser) Technologie eingearbeitet. Das sorgt auch bei harten Begegnungen mit dem Fels für Schutz.
Ab nächster Saison will Nordica außerdem Ski & Walk-Modelle anbieten.
Freestyle-Schuhe: die sechs Prozent extra
Beim Freestyleschuh findet man ebenfalls eine Dämpfung, um die harten Landungen abzufedern. Die Besonderheit bei den Park & Pipe Modellen ist die Schaftvorneigung. Befindet sich der Rider auf der Strecke, so sorgt ein Einsatz (Spoiler) für eine leichte Vorneigung der Beine. Wechselt er in die Pipe, wird der Spoiler herausgezogen und die Position um sechs Prozent gerader. Das ermöglicht mehr Fleixibilität in der Halfpipe. Nicht fehlen dürfen außerdem die Baggy-Pant-Holder am Hinterende des Schuhs.
Wer will schon die Hose für einen schlechten Sprung verantwortlich machen?
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