Wohlleben: Erstbegehung auf dem Wetterwandeck

Michi Wohlleben gelingt zusammen mit seinem Kletterpartner Fritz Miller eine Erstbegehung im Wettersteingebirge. Die neue Route war für den Profibergsteiger auch ein „Abenteuer dahoam“.

Bekannter Begleiter

Obwohl es Michi Wohlleben in der Vergangenheit oft in die weite Welt hinauszog, ist seine Heimat für ihn auch aus sportlicher Sicht immer eine besondere Angelegenheit. Deshalb hat sich der Deutsche zusammen mit seinem Kletterpartner Franz Miller, der ihn schon in der Nordwand des Eiger begleitete, für sein neuestes Abenteuer nach einer Route vor der Haustür umgesehen. Schon vor einiger Zeit fiel die Wahl für eine Erstbesteigung auf das Wetterwandeck (2.698 m) südlich der Zugspitze. Bis zum Erfolg sollte allerdings einiges an Zeit vergehen.

Heimspiel mit Schwierigkeiten

Den ersten Versuch für eine Erstbegehung wagten die beiden bereits im Dezember 2013. Drei Viertel der Wand überwanden die Kletterer damals. Die schlechte Felsqualität zwang sie allerdings, kurz vor dem Ende kehrt zu machen. Schon eine Woche später dann der nächste Anlauf. Wieder war es der brüchige Fels, der die Mission zum Scheitern verurteilte. „Das Risiko in der direkten Linie war uns insgesamt einfach zu groß. Im Hinterkopf hatten wir eine leichtere Route, die einsteigt wie die bisherige, dann aber über Bänder und Schwachstellen im Fels zum Gipfel des Wetterwandecks führt“, so Wohlleben.

Aufwachen, Dornröschen!

Der große Tag kam schließlich am 26. Februar 2014. In etwa fünf Stunden durchstiegen Wohlleben und Miller die später als 7- eingestufte Route. 1.100 m mussten dafür überwunden werden. „Mit der Realisierung dieser Route geht ein Traum für uns in Erfüllung. Eine große Wand im schnellen Stil im Winter zu bewältigen – und das auch noch zuhause – ist schon etwas Besonderes“, so Wohlleben weiter. Getauft wurde der Pfad auf den Namen „Dornröschen“. Passend für eine Erstbesteigung, die nach langer Zeit aus dem „Schlaf“ geholt wurde.